So, nachdem ich letzte Woche Halloweenspecial und London-bedingt auch nicht dazu kam, gehts nun wieder weiter. "Lügenpropaganda" ist aus meiner Sicht wieder einmal eine großartige Folge. Wie in "36 Stunden auf Babylon 5" beschäftigt sich JMS hier erneut mit der Macht des Journalismus und zeigt auf, wie leicht es ist, Berichte und Reportagen so zu manipulieren, dass diese nicht mehr die Wahrheit transportieren, sondern genau die Message vermitteln, die man vermitteln wollte. Zugegeben, als Sheridan gesagt hat "Wir werden uns von niemandem aufhalten lassen" hatte ich mir schon gedacht, dass das vielleicht nicht so gescheit war - aber wie dieser Satz dann durch geschichkte Schnitte und das Einfügen einer völlig anderen Frage komplett aus dem Kontext gerissen wurde, hat auch mich überrascht. Generell fand ich "Lügenpropaganda" extrem erschreckend, da man uns diesmal im Vergleich zu letzten Episode vorher das Zustandekommen der Reportage zeigt, das Rohmaterial sozusagen, und wir dann das Endresultat sehen. Dieses wird uns dann ab ca. der Hälte der Folge ohne Unterbrechung serviert - bis zum bitteren, grandios inszenierten Ende, als Delenn und Ivanova das Büro verlassen und Sheridan wortlos, aber mit unbändiger Wut in seinen Augen, den Bildschirm deaktiviert. Wobei neben der - erwarteten - Manipulation durch ISN vor allem Garibaldi's "Verrat" schockiert und im Gedächtnis bleibt.

Für die Höchstwertung reicht es zwar nicht ganz, aber 9/10 Foxnews-Sendungen dürfen's schon sein