B5 | 4.17 | Homo Superior (The Face of the Enemy)

[Kaff]

4.17 The Face of the Enemy/Homo Superior

Garibaldi nimmt mit Sheridan Kontakt auf und teilt ihm mit, dass er helfen könnte, seinen Vater zu finden. Die beiden wollen sich auf dem Mars treffen...

Was soll ich noch groß schreiben? Das Finale kommt mit grossen Schritten näher, die Spannung ist grösser als je zuvor und die Serie sieht so gut aus wie selten zuvor. Die Gefangennahme Sheridans ist ziemlich "Lynchesk" inszeniert wurden. Die "Deprogrammierung" von Garibaldi ist wieder mal ein richtig starker Moment. Interessant ist auch die Ankündigung des Telepathenkrieges - auch wenn die Erde befreit wird, die Menschheit keine Ruhe.

[Crystal]

Ah ja, die DVD, die ich zusammen mit der 4.1 zu den besten der 4.Staffel zähle.

4.17: Für mich eine Folge zum immer wieder Ansehen. Höhepunkte der Folge sind der Verrat Garibaldis an Sheridan (fantastisch inszeniert, weswegen ich mich auch darüber gefreut habe, dass es im Audikommentar so ausführlich behandelt wurde) und die Szene zwischen Bester und Garibaldi. Hier kommt Garibaldis Verhalten über die gesamte Staffel endlich zusammen und obwohl es ein recht langer Monolog ist, kann er mich doch jedesmal wieder fesseln.

[Sepia]

4.17 The Face of the Enemy/Homo Superior:
An und für sich gute Fortführung, lediglich der Bester-Monolog ist vollkommen missraten. Da wird erklärt, was einen eine halbe Staffel lang interessiert, und dann langweile ich mich bei der ganzen Erzählung. Rein dramaturgisch ist er doppelt verunglückt. Erstens gibt es keinen Grund für Bester die Sache zu erzählen (so etwas muss man konstruieren, sonst wirkt es, als ob JMS das dem B5-Fan erzählt, nicht Bester Garibaldi), zweitens ist der Monolog zu lang, greift auf Dinge zurück die schlicht zu passé sind, als das sie interessieren würden.
Die Kneipenschlägerei war ebenfalls nicht besonders. Es ist klar, das Geld fehlt und das ganze nur eine TV-Show, aber die Szene war zu light um mit David Lynch in Verbindung gebracht werden zu können.


Keine Wertungen diesmal wegen Emoticon-Begrenzung.

[Falcon]

4.17 The Face of the Enemy/Homo Superior
In meinen Augen eine ganz starke Folge. Garibaldis Verrat wird Wirklichkeit , Sheridan geschnappt und wir Erfahren endlich, was es mit Garibaldis seltsamen Verhalten auf sich hat.
Die Szene mit Sheridans Gefangennahme fand ich sehr gut gestaltet. Besters Monolog mag ja lang sein, aber keineswegs zu lang und langweilig wird's mir dabei auch nicht (und ich kenne die Serie ja schon und weiß was kommt)

Originally posted by Sepia
Erstens gibt es keinen Grund für Bester die Sache zu erzählen (so etwas muss man konstruieren, sonst wirkt es, als ob JMS das dem B5-Fan erzählt, nicht Bester Garibaldi)

Wie viele Filme gibt es, wo der Bösewicht anfängt sich zu erklären/sich zu rechtfertigen/seinen Plan darlegt, obwohl es nich unbedingt Sinn macht? Dürften wohl Hunderte sein. Abgesehen davon finde ich das hier aber auch gar nicht so deplaziert. Es passt sehr gut zu Bester's Charakter, dass er so handelt, er Garibaldi noch eins zusätzlich auswischt und die Sache wird ja sogar thematisiert, er erzählt ja, dass er lange überlegt hat, ob er Garibaldi alles offenlegen soll. Als Negativpunkt für mich nicht nachvollziehbar.

@Sepia:
Noch etwas: Was sagst Du jetzt eigentlich nach dieser Episode, über Garibaldi. Du hattest ja zuvor Probleme mit der Darstellung seiner Abkehr von der Crew. Dies sollte doch nun in einem etwas anderen Licht stehen, oder?

CU Falcon

[Sepia]

Wie viele Filme gibt es, wo der Bösewicht anfängt sich zu erklären/sich zu rechtfertigen/seinen Plan darlegt, obwohl es nich unbedingt Sinn macht?

Zu viele. Jedes Mal, wenn es mir auffällt, stört es mich.

Noch etwas: Was sagst Du jetzt eigentlich nach dieser Episode, über Garibaldi. Du hattest ja zuvor Probleme mit der Darstellung seiner Abkehr von der Crew. Dies sollte doch nun in einem etwas anderen Licht stehen, oder?

Eigentlich nicht. Allerdings dürfte sich etwas ändern, wenn ich mir die Folgen ein zweites Mal angucke.
Bislang sieht mein Eindruck grob gesagt folgendermaßen aus: Bis Conflicts of Interests wirken die Szenen mit Garibaldi eher künstlich, d.h. bemüht seinem neuem Verhalten einen Rahmen zu geben, der Garibaldis Verhalten natürlicher bzw. sinnvoll erscheinen lassen soll. Danach tendieren die Folgen eher dazu den veränderten Garibaldi einen veränderten Garibaldi sein zu lassen ohne viel Aufsehen darum zu machen.

[cornholio1980]

DVD nr. 5 der 4. Staffel ist für mich Babylon 5's Sternstunde. Es mag bessere Episoden gegeben haben, aber keine bessere "DVD", wenn ihr versteht, was ich meine. Alle 4 Episoden auf der Scheibe bekommen von mir ohne zu zögern die Höchstwertung verliehen. Ein toller Lauf.

Mit "Homo Superior" geht es grandios und dramatisch los. Mag man am Ende der letzten Folge noch die Hoffnung gehabt haben, Garibaldi würde nur so tun, als würde er Sheridan reinlegen, zieht er hier nun seinen Verrat endgültig durch. Wie Sheridan von der Meute überwältigt wird, ist wohl der mit Abstand am besten inszenierte Moment der Serie. JMS hat im Drehbuch geschrieben, es solle der Eindruck von Hyänen entstehen, die einen Löwen niederringen. Besser kann man es aus meiner Sicht nicht beschreiben. Jedenfalls ist dies dank Michael Vejars grandioser Inszenierung und dem tollen Soundtrack von Christopher Franke (der hier ausnahms- und untypischerweise auf etwas rockiges setzt) phänomenal gelungen. Ein absolut grandioser Moment, der vor allem auch deshalb gewinnt, da es für uns kein Schock ist, keine überraschende Wendung - sondern wir gesehen haben, wie Sheridan offenen Augens ins Verderben lief. Jedenfalls macht es sein Verrat schwer, Garibaldi zu verzeihen...

...bis zur Auflösung in der Transportkapsel. Ja, der Dialog (eigentlich ja ein monolog *g*) ist lang und hart an der Grenze zur "Übererklärung". Aber es ist derart spannend, dramatisch, gut inszeniert und von Walter Koenig derart genial dargestellt, dass ich jede Sekunde davon genieße. je öfter man die Episode sieht, desto "Länger" mag einem die Szene vorkommen, aber ich weiß noch, dass ich sie bei der Erstsichtung absolut verschlungen habe - und wer bin ich schon, dass ich mir nun widersprechen würde? . Was mir an dieser Auflösung besonders gut gefällt ist, dass Garibaldi's Persönlichkeit nicht gänzlich überschrieben wurde. Es ist nicht so, als hätte der alte Garibaldi mit diesem neuen, dem Verräter, so überhaupt nichts zu tun gehabt. Bester musste nichts anderes tun, als seine gesunde Skepsis gegenüber Macht sowie seine Paranoia und seine Sturheit zu verstärken. Vulkanier könnten nun kritisieren, dass es schon einiges an zufälligen Entwicklungen gebraucht hat, um Garibaldi dort hinzubekommen, wo Bester ihn haben wollte. Aber wir sind hier bei Babylon 5 und nicht bei Star Trek, also haltet den Mund, ihr Spitzohren, ihr habt hier nichts verloren .

Nicht minder gelungen ist übrigens die Auflösung zuvor, was Edgars tatsächlich plant. Wirklich erschreckend - nicht nur sein Plan, sondern dass man scih angesichts Besters "Geständnis" danach dabei ertappt, sich zu fragen, ob er nicht vielleicht sogar recht hatte :schock:. Großartig auch die letzten Minuten der Folge, wie Garibaldi zurückkehrt, Ivanova Sheridan's Platz an der Spitze der Flotte einnimmt, sowie die Nachrichtenmeldung von ISN. Absolut perfekte Unterhaltung mit einer herausragenden "Gefangennahme"-Szene - diskussionslose 10/10.

[Simara]

Okay, in dieser Folge hören wir von Ivanovas Computer-Logbuch.

Edgers sagt zu Garibaldi, dass er nur noch wenige Tage von der Wahrheit entfernt ist. Auf diese Wahrheit bin ich gespannt.
Garibaldi bezeichnet sich selbst als Judas, als er die 30 Silberlinge erwähnt.
Als er Sheridan die Nachricht mitteilt, dass sein Vater verhaftet wurde und er ihm helfen möchte, war das richtig glaubhaft. Und Sheridan beißt auch glatt an. Gut, wer würde das nicht. Denn Garibaldi ist für Sheridan ja immer noch vertrauenswürdig.
Sheridans Gefangennahme fand ich dann auch sehr gut in Szene gesetzt. Hatte was von einem Drogentripp. Naja, Garibaldi hat ihm ja auch was auf die Haut getackert. Jedenfalls hat mit die Szenerie beeindruckt.
Auch weil Garibaldi einfach nur zusieht, wie man Sheridan verprügelt. Das alles passt nicht zusammen. Aber die Auflösung erfahren wir ja am Ende der Folge.

In der Zwischenzeit erfahren wir, was Edgars mit dem Heilmittel vorhat. Er hat nicht etwa nur ein Heilmittel für die Krankheit, er hat auch den Virus dieser Krankheit. Damit will er die Telepathen abhängig machen. Wer nicht spurt bekommt kein Heilmittel. Damit hat er Macht über die Telepathen und schafft somit eine neue Sklavenrasse. Raffiniert ... und bösartig.

Für einen kurzen Moment habe ich überlegt, ob Lise nicht vielleicht auch Telepathin ist.

Nach dieser Eröffnung von Edgars sieht man, wie Garibaldi aus einem falschen Zahn einen Sender aktiviert und anschließend wie in Trance ist. Und kurz darauf besteigt Bester die Kabine der Marsbahn. Und in dieser - für mich - beeindruckenden Szene erfahren wir nun endlich alles.
Garibaldi wurde nicht etwa umprogrammiert um gegen Sehridan zu agieren, sondern um an Edgars Geheimnis bzw. das Virus und das Gegenmittel heranzukommen.
Bester ist sogar so ... "großzügig" und löst die Blockade, so dass sich Garibaldi an alles erinnern kann.
Wir erfahren auch, dass das Virus ein Produkt der Schatten ist. Das ergibt auch Sinn, denn die Telepathen waren die einzigen, die die Schatten hätten aufhalten können. Wie schon mal.

Garibaldi ist erledigt, er kann ja nirgends hin. Sogar im TV ist sein Bild zu sehen, dass er mitverantwortlich an der Ergreifung von Sheridan ist. Sein Versuch, B5 zu kontaktieren scheitert, weil Susan wütend auf ihn ist. Sie ist sogar so wütend, dass sie den Befehl gegebeh hat, Garibaldi zu töten. Da Marcus etwas geschockt über diesen Befehl ist, hoffe ich, dass er Garibaldi findet und dieser die Gelgenheit hat, sich zu rechtfertigen bzw. alles zu erklären. Denn eigentlich ist er ja auch ein Opfer.

Bester hat es sogar so geschickt eingefädelt, dass der Mord an Edgars den Widerstandskämpfern angelastet wird.

Ich schätze, die Angst vor den Telepathen ist - wenn man solche Aktionen mitbekommt - nicht unbegründet. Auch die Erzählung von Lytha, wie die Gedankenpolizei einst einen Telepathenmörder bestrafte (Angsbilder implantiert), trägt nicht gerade zur Vertrauensbildung ein. Ich schätze, da kommt noch was nach.

Die Szene in der Bahn, die von Walter König so gut wie allein getragen wird, ist hervorragend gespielt. Top
Es gefällt mir, wie JMS mit den Erzählweisen spielt.

Ein wichtiges Detail möchte ich noch erwähnen. Als Sheridan das Komando an Ivanova weitergibt, macht er ausdrücklich klar, dass nur Menschen in dieser Auseinandersetzung das Kommando haben dürfen. Klar, sonst bekommt die Behauptung der Erdregierung, B5 stünde unter außerirdischer Kontrolle Rückenwind.
Und während ISN berichtet, dass Sheridan zwar gefangen ist, aber gut behandelt wird, sieht der Zuschauer, wie er munter weiter verprügelt wird.

Eine sehr gute Folge, mit sehr vielen Antworten. Ich schwankte erst, ob ich eine 4 gebe. Aber nach Schreiben dieses Reviews werte ich auf 5 auf.

Ergo Jackpot.

[wu-chi]

Eine sehr gute Folge, mit sehr vielen Antworten. Ich schwankte erst, ob ich eine 4 gebe. Aber nach Schreiben dieses Reviews werte ich auf 5 auf.

Ergo Jackpot.

Jede andere Wertung hätte mich doch schwer enttäuscht.

...und dem tollen Soundtrack von Christopher Franke (der hier ausnahms- und untypischerweise auf etwas rockiges setzt) ...

Wobei Franke hier schamlos bei PJ Harvey's Song "Hardly Wait" geklaut hat.

[cornholio1980]

Wobei Franke hier schamlos bei PJ Harvey's Song "Hardly Wait" geklaut hat.

Shit. Ich WUSSTE doch, dass mir das lied bekannt vorkam! Damals bei der Erstsichtung noch nicht, aber diesmal bei ReVisited. Wobei ich dachte, das wäre deshalb, weil mir der Song aus der Serie in Erinnerung geblieben ist. Liegt natürlich vielmehr daran, dass es den Song in ähnlicher Form schon gab , und ich ihn erst vor ein paar Monaten in der Juliette Lewis-Interpretation aus "Strange Days" gehört hatte. ->



Danke für die Aufklärung!

Sheridans Gefangennahme fand ich dann auch sehr gut in Szene gesetzt. Hatte was von einem Drogentripp. Naja, Garibaldi hat ihm ja auch was auf die Haut getackert. Jedenfalls hat mit die Szenerie beeindruckt.

Schön zu lesen

Ich schätze, die Angst vor den Telepathen ist - wenn man solche Aktionen mitbekommt - nicht unbegründet. Auch die Erzählung von Lytha, wie die Gedankenpolizei einst einen Telepathenmörder bestrafte (Angsbilder implantiert), trägt nicht gerade zur Vertrauensbildung ein

Ja, das ist eins der Dinge, die ich an der Episode so genial finde. Wenn man sich ansieht, wie Bester seine Macht hier be- und ausnutzt, fällt es schwer, gegen Edgar's Pläne zu argumentieren

Die Szene in der Bahn, die von Walter König so gut wie allein getragen wird, ist hervorragend gespielt. Top Es gefällt mir, wie JMS mit den Erzählweisen spielt.

Normalerweise hätte ich jetzt gesagt "Dann warte erstmal auf die nächste Folge", aber das hat sich ja erledigt

Ergo Jackpot.

So darfs weitergehen

[Simara]

Jede andere Wertung hätte mich doch schwer enttäuscht.

... Schön, dass außer Corny noch jemand mein Geschreibsel liest.

Ja, das ist eins der Dinge, die ich an der Episode so genial finde. Wenn man sich ansieht, wie Bester seine Macht hier be- und ausnutzt, fällt es schwer, gegen Edgar's Pläne zu argumentieren

Ähm... naja, doch. Es ist ein Unterschied, die Telepathen zu kontrollieren, oder sie per Virus zu Sklaven zu machen. Bisher dachte ich, dass die Methoden des Psi-Corps verachtenswert sind. Aber im Vergleich zu Edgars Plan ist das ja richtig human. Und das obwohl ich stinksauer auf Bester bin, weil er Garibaldi so gelinkt hat.

[Falcon]

Wie Sheridan von der Meute überwältigt wird, ist wohl der mit Abstand am besten inszenierte Moment der Serie. JMS hat im Drehbuch geschrieben, es solle der Eindruck von Hyänen entstehen, die einen Löwen niederringen. Besser kann man es aus meiner Sicht nicht beschreiben. Jedenfalls ist dies dank Michael Vejars grandioser Inszenierung und dem tollen Soundtrack von Christopher Franke (der hier ausnahms- und untypischerweise auf etwas rockiges setzt) phänomenal gelungen. Ein absolut grandioser Moment, der vor allem auch deshalb gewinnt, da es für uns kein Schock ist, keine überraschende Wendung - sondern wir gesehen haben, wie Sheridan offenen Augens ins Verderben lief.

Wie ich weiter oben gelesen habe, habe ich diese Szene vor einigen Jahren noch selbst sehr gelohnt. Aber nach der letzten Sichtung der Folge kann ich die Begeisterung für diese Szene nicht teilen, jedenfalls nicht komplett. Solange die Frau singt, ist die Szene klasse, aber ab der Stelle, wo der eine Angreifer durchs Fenster fliegt, gefällt mir die Musik überhaupt nicht mehr. Die Atmosphäre ist dahin und irgendwie wirkt es ab da irgendwie "billig" und "trashig".