Ich sage ja nicht, dass das der einzigste Grund ist warum eine Serie zur Zeit nicht erfolgreich ist. In meinen Augen ist es aber schon ziemlich auffällig, dass Serien mit folgenübergreifender Handlung recht häufig Probleme mit den Quoten haben.
Von "dumm" war ja keine Rede und von mir war das auch nicht unterschwellig so gemeint. Ich denke aber, dass viele Leute kein Interesse an solchen Serien haben, mit Dummheit hat das jedoch nichts zu tun. Ich kenne einige Leute, denen ich keinesfalls absprechen würde, dass sie komplexeren Handlungen folgen könnten, die aber keine Luste haben auf Serien, bei denen man besser keine Folge verpasst.Macht man es sich da nicht ebenso 'leicht' wenn man, hart formuliert, unterstellt die Zuschauer seien zu dumm oder unaufmerksam als das sie der Handlung, der ach so komplexen Geschichte, folgen koennen?
Auf das Argument habe ich gewartet. Ich weiß, dass die Popularität von Soaps meiner These widerspricht. Aber mit meinem Artikel wollte ich auch gar nicht behaupten, dass Serien mit fortlaufender Handlung grundsätzlich kein Erfolg sein können. Habe ja auch geschrieben, dass es durchaus Ausnahmen gibt. Außerdem kann man die Soaps ja auch nur bedingt mit anderen Serien vergleichen,Zunaechst die meisten hier moegen sie nicht moegen. Aber es gibt eine Menge Soap Operas, das Sub-Genre Telenovela legte vor kurzem einen Boom hin den man durchaus als beeindruckend bezeichnen kann. Trotz der Folgen uebergreifenden Intrigen, Charakter-Entwicklungen und Handlungsboegen. Gut, die Art der Serien und Handlung duerfte hier nicht jeden ansprechen, aber sie exestiert und wird behalten. Selbst dann wenn sie haarstraeubend konstruiert ist. Auch Eigenproduktionen wie Hinter Gittern liefen bis zu elf Staffeln.
Wie gesagt, ich habe nie bestritten, dass es auch Ausnahmen gibt. Wobei ich eine Serie wie Buffy auch nicht unbedingt in die gleiche Schublade stecken würde, wie 24 oder Prison Break, in denen wirklich in jeder Folge eine fortlaufende Geschichte erzählt wird (Stichwort: Cliffhanger bei jeder Folge). Das war bei Buffy in der Form nicht der Fall.Hinzukommt das es erfolgreiche Serien gab die ebenso komplexere Geschichten erzaehlten wie Buffy.
Hier gilt mehr oder weniger das gleiche wie oben, nur umgekehrt. Ich habe nicht behauptet, dass Einzel-Stories automatisch zum Erfolg führen.Zudem muessten "Mystery Serien" wie Sliders und Seven Days einschlagen wie kleine Bombe.
Vielleicht sollte ich mal kurz nochmal darstellen, warum ich den Artikel geschrieben habe, was ich mit ihm sagen will:
- Mich stört, dass immer und grundsätzlich auf die Sender geschimpft wird, wenn eine Serie rausfliegt. Es mag durchaus auch Fälle geben, wo der Sender Mist gebaut hat, aber dieses pauschale "Draufhauen" nervt mich. Wenn man so in einigen Foren liest, könnte man meinen die Sender hätten nix besseres zu tun, als die Zuschauer zu ärgern.
Die Sender bringen nun mal das, womit sie Geld verdienen können. So funktioniert das System eben und Geld bekommen sie mit Sendungen, die Zuschauer in für den Sender ausreichender Anzahl haben.- In meinen Augen ist es auffällig, dass es insbesondere Serien mit folgenübergreifender Handlung zur Zeit schwer haben. Das heißt aber nicht, dass sämtliche Formate dieser Art zum Scheitern verurteilt sind und es heißt genauso wenig, dass Formate mit Einzel-Stories automatisch erfolgreich sind.
Ich persönlich würde Jericho jetzt auch nicht als höchst komplex bezeichnen. Wobei sowas auch immer etwas Ansichtssache ist. Buffy würde ich z.B. ebenfalls nicht unbedingt in diese Kategorie einordnen, was jetzt nicht heißen soll, dass sie völlig trivial wäre.Wobei ich mich auch Frage wo nun bei z.B. Jericho die komplexe Handlung ist.
Naja, ganz von der Hand zu weisen ist das in der Tat nicht. Einen besonders hervorstechenden (Haupt-)Charakter haben diese Serien nicht, sie verlassen sich auf ein relativ großes Ensemble. Daher bietet sich auch keine Figur an, um die man eine Werbekampagne aufbauen kann und die als Zugpferd dient. Ist die Frage, ob sowas aber überhaupt zwingend notwendig ist.Das einzige was mir auffaellt, es fehlt an praegenden Identifikations Figuren. Plakativ gesagt sind mir bei 4400 Leute wohl etwa 4200 zuviel. Von Lost habe ich gerade mal behalten das eine Glatze mit spielt. Bei Jericho, das ich noch regelmaessig sehe, kenn ich nicht mal den Namen von dem Sohn auf Anhieb auswendig.
Meiner Meinung nach fehlt den Serien eine Figur die eine bedeutende Hauptrolle einnimmt und herrausragt. Die dann auch entsprechend beworben wird, werden kann und wegen der die Leute dann auch einschalten. So etwas wie ein Captain Kirk, Picard. Irgendwas was man neben dem Pro7 Logo zeigen und den Slogan drunter setzen kann.
Das geht imho Lost, 4400, Jericho oder auch dem neuen SG1 ziemlich ab. Wenn ich oben auf das Foren-Banner schaue, erkenne ich gerade 3 Charactere wieder. Doctor, Rose und Teal'C. Wobei letzterer schon ziemlich untergeht. Wuerde ich nicht zufaellig den Japaner wiedererkannt haben, haette ich kaum die Horde (fuer mich) namens- und gesichstsloser Charactere der Serie Heroes zu ordnen koennen.
Kurz, den Serien fehlt es etwas an Profil.
Zumindest da sind wir uns einig.Wenn zum start die Quoten gut waren, und sie danach abfielen, heisst das fuer mich das die Zuschauer wohl nichts sahen das sie dazu brachte sich fuer die naechste Folge zu interessieren.
Das kann ich ehrlich gesagt überhaupt nicht nachvollziehen. Den Videorecorder zu programmieren kostet jetzt wirklich nicht viel Zeit. Und wieso "Zeit freischaufeln"? Wenn Du die Serie "live" guckst, brauchst Du genauso Zeit. Bei Aufnahmen bist du aber flexibler, du brauchst also gerade nicht "schaufeln", da Du dann gucken kannst, wann Du Lust und Zeit hast. Als netter Nebeneffekt bleibt einem auch noch die Werbung erspart.Ich lasse mir eher vom Fernseh diktieren wann ich einschalte, und wie ich meine Freizeit plane. Als das ich mir die Muehe mache eine Videorekorder Programmierung zu pflegen, Baender anzuschaffen und fuer das gesammelte TV Material dann auch noch Zeitslots frei zu schaufeln.
Ich glaube, da hast Du was falsch verstanden. Es ging nicht um Pay-TV, sondern darum die Serien auf kleinere, ebenfalls frei empfangbare Sender zu verschieben.Wenn die so agieren wuerden, waere ich als Zuschauer schneller von dem Sender weg als das die "Quote" sagen koennen. Damit wuerde der Sender doch zum Trailerpark fuer das Pay-TV Angebot degradiert werden.
Wie gesagt ich kenne Doctor Who nicht, aber ich habe so meine Zweifel, dass die Serie ein Riesen-Erfolg in Deutschland werden könnte. England ist eben nicht gleich Deutschland und das ist völlig wertungsfrei gemeint.Ich mag die Serie auch. Es ist meine derzeitige absolute Lieblingsserie.
Aber was Deutschland von England unterscheidet, ist die Tatsache das Doctor Who in Deutschland nicht auf die Geschichte zurueckblicken kann. Es keine ganzen Generationen gibt die mit dem Doktor als "Groesse" aufwuchsen.
Das habe ich ja schon kurz im Artikel angerissen und oben anhand des Beispiels "4400" nochmal versucht zu verdeutlichen. Der US-Markt ist wesentlich größer und damit auch vielfältiger. Dort ist es auch lukrativ Nischen zu bedienen und vor allem in diese Nischen auch noch relativ viel Geld zu investieren, so das hochwertige Formate dabei rauskommen.
Das ist richtig. Ich habe "Invasion" auch nur Dank Recorder weiterverfolgt. Allerdings muss man bedenken, dass Zuschauer, die Sendungen mittels Aufzeichnungen verfolgen, für die Sender relativ uninteressant sind, da dann eben auch die Werbung übersprungen wird.Auch sind in den USA Festplattenrekorder wie der Tivo viel weiter verbreitet als bei uns, diese erlauben es ja gerade vielbeschäftigten Menschen ihre Serien sehr bequem aufzunehmen, im Vergleich zum Videorekorder. Den Tivo-Service gibt es in Deutschland nicht, ist auch in näherer Zeit nicht geplant soweit ich weiß. Mit so einer Technologie könnte auch eine Serie wie Invasion die vor ein paar Monaten in den death slot (Nachtprogramm 1 bis 2 Uhr, wenn ich mich recht erinnere) verbannt wurde noch größere Marktanteile erreichen, da sich die Fans die Serie dann eben einfach mit ihrem Tivo aufnehmen würden. Wer ist um die Zeit schon auf um zu fernsehen?
Naja, SciFi und Mystery landet selten bei RTL oder Sat.1 aber grundsätzlich hast Du natürlich Recht. Der von Dir beschriebene Weg wäre begrüßenswert. Allerdings ist es gut möglich, dass da die Kosten im Weg stehen. Allerdings beruht dieser Preis ja letzten Endes auf Angebot und Nachfrage. Wenn die Nachfrage aber in Deutschland nur gering ist, müssten ja irgendwann auch mal die Preise sinken. Vielleicht ist dies eine Entwicklung, die noch etwas Zeit braucht und dann kommt. Wünschenswert wäre es. In der Zwischenzeit sollten sie den sowieso schon bezahlten Serien dann eben eine zweite Chance bei den kleinen Sendern der jeweiligen Gruppe geben.Gerade bei den Scifi- und Mysteryserien scheint es doch so zu sein, dass man die Serien hier gerne bei den Major Networks wie Pro7, Sat1 oder RTL verheizt. Dabei sollte man vielleicht eher den Weg erfolgreicher Serien wie CSI oder Without a Trace gehen, die erst mal bei kleineren Sendern wie Vox und Kabel1 liefen, in Ruhe ohne massiven Quotendruck eine Zuschauerbasis aufbauen konnten und dann zu den großen Sendern verlegt wurden. Statt die Kleinen also als Resteverwerter zu missbrauchen sollte man sie eher mehr als Experimentierlabor benutzen, eine Serie die nicht der Über-Hit ist könnte dann trotzdem bei Vox weiterlaufen, wo sie bei Pro7 aus dem Programm verbannt würde.
Warum dies nicht öfter so gehandhabt wird weiß ich nicht, vielleicht sind die Rechte für die entsprechenden Serien einfach zu teuer für kleine Sender wie Vox.
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