Ehrenamt: Nein, und zwar weil ich im Moment mein eigenes Leben kaum auf die Reihe kriege. Prinzipiell plane ich aber, mich schon irgendwie zu engagieren, wenn ich die Dinge wieder mehr im Griff habe. Weiß aber auch noch nicht so recht, wo.
Allerdings: das ändert rein gar nichts am Problem des unserer Gesellschaft zugrunde liegenden Systems. Klar, man lindert die Symptome - aber die Ursache bleibt.
Bewußter Konsum etc.: Ja. Ich kaufe so viel wie möglich Bio (obwohl ich wenig Geld habe), lebe zu weit über 90% vegetarisch, fahre nicht Auto, lese jede Meldung, die ich über soziale und ökologische Folgen der Produktion und des Vertriebs von Produkten finden kann und versuche, all das in mein Einkaufsverhalten einzubeziehen. Vieles kaufe ich auch gebraucht, zugegebenermaßen auch, weil ich nach landläufigen Maßstäben 'arm' bin, aber die Umwelt freut sich trotzdem. (Montag krieg ich ein gebrauchtes Laptop für meine Magisterarbeit! :-))
Große Ausnahme: Ich nutze Amazon sehr viel, und zwar hauptsächlich, weil ich fast nur englisch lese und noch dazu Bücher oft gebraucht kaufe (insbesondere Fachbücher für die Uni) - letzteres tu ich aber natürlich auch gelegentlich übers ZVAB. Englische Bücher kosten im direkten Handel oft wesentlich mehr als online; manche kriegt man auch gar nicht (ja, ich bin oft auf der Suche nach sehr speziellen Sachen; muß auch öfter mal direkt in Amerika oder Frankreich bestellen).
Auch hier muß man natürlich wieder feststellen: auch mein Konsumverhalten, und sei es noch so vorbildlich, ändert am Problem an sich nichts.
Tja. Was tue ich also gegen das Problem an sich? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Ich bin mir nicht sicher, ob man unter den gegenwärtigen Umständen etwas tun *kann* - wenn man Marcuse glaubt, sind die Verhältnisse zu stabil, um sich ändern zu lassen und uns bleibt nur 'the Great Refusal', was gesellschaftlich letztlich auch nichts ändert, aber einem zumindest eine gewisse geistige Freiheit gewährt.
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