Das "Problem an sich" lässt sich auf absehbare Zeit nicht besiegen, weil der Zinseszinseffekt im Kapitalismus (Leute die eine gewisse Menge x an Kapital angehäuft haben vermehren es immer weiter ohne dafür einen Finger rühren zu müssen) nur durch staatliches Eingreifen kontrolliert werden kann, dass die Verteilung der Einkommen von unten nach oben durch Transferleistungen wieder kompensiert. Diese Kompensation findet in manchen Staaten mehr schlecht als Recht statt (wie z.B. in Deutschland), und in vielen anderen Staaten gar nicht - das Kapital sucht sich einfach den bequemsten Platz aus, um sich zu vermehren.

Dieses Problem der Kapitalflucht und des ungezügelten Zinseszinseffekt ließe sich nur wirksam bekämpfen, indem eine Weltregierung ein weltweit bindendes Wirtschaftssystem mit einheitlichen Marktgesetzen durchsetzt (quasi eine EU auf Weltgröße mit deutlich weitreichenderen Kompetenzen in der Wirtschaftspolitik). Eine solche Institution kann und wird es aber zumindest in den nächsten Jahrzehnten noch nicht geben, da die vor rund 200 Jahren erfundenen Nationalstaaten nach wie vor die big players bleiben.

Man sieht es ja an der EU - zwar kennt die EU einheitliche Standards für jeden Scheiß bis hin zum Krümmungsgrad einer Banane, aber kein einheitliches Steuersystem - die Länder der EU werden von den Reichen und ihren Konzernen gegeneinander ausgespielt in einem Wettlauf um immer niedrigere Steuern für diese kleine Klientel.