Die Legende zur Episode: Seemonster

Das eigentliche Problem von Sam, Dean und der kleinen Stadt ist natürlich der Geist, welcher den See heimsucht. Da dieses Thema jedoch nicht sonderlich viel hergibt (außer vielleicht, dass es mich an die Anfänge der "Freitag, der 13."-Serie erinnert), befasse ich mich dieses Mal mit einer Randbemerkung von Sam. Noch relativ am Anfang der Geschichte erwähnt er zwei bekannte Seen, in denen Seemonster gesichtet worden sein sollen. Während wir vermutlich alle schon von "Loch Ness" gehört haben, ist der eine oder andere bei "Lake Champlain" dagegen ins Grübeln gekommen.

Der Champlainsee liegt in seiner Nord-Süd-Ausdehnung genau auf der Grenze zwischen den US Bundesstaaten New York und Vermont. Am Nordende reicht noch ein kleiner Teil in das kanadische Quebec hinein. Benannt wurde der See nach dem französischen Forscher Samuel de Champlain, der 1609 nicht nur den See entdeckt haben soll, sondern auch das Ungeheuer gleich mit dazu. Spätere Berichte gehen aber davon aus, dass er zwar den See entdeckt hat, das Ungeheuer jedoch an einer anderen Stelle gesehen haben soll.

Auf jeden Fall gab es seit dem immer wieder Berichte über angebliche Sichtungen, wie etwa den von 1819, als mehrere Siedler aus Port Henry das Tier gesehen haben wollen. Im Jahr 1873 sahen Eisenbahn-Arbeiter in der Nähe von Dresden (New York) einen "riesigen Hals mit Kopf" aus dem Wasser ragen. Dieser Bericht veranlasste offenbar den Zirkus- und Jahrmarktbetreiber P.T. Barnum, eine Belohnung von 50.000 US Dollar für die Gefangennahme des Tieres auszusetzen. Allerdings kam es nie zu einer Auszahlung der Summe, auch wenn viele hinter dem Monster her waren.

Es gab bis heute noch sehr viele solcher Sichtungen, doch die wohl bekannteste stammt aus dem Jahr 1977. Die Touristin Sandra Mansi sah das "Monster" nicht nur, sie schoss auch ein Foto davon. Wie in solchen Fällen jedoch üblich, ist nicht wirklich viel zu erkennen.

Den Beschreibungen nach könnte es sich bei dem Tier um einen Vertreter aus der Familie der Plesiosaurier handeln, der auch Nessie zugerechnet wird. Nüchtern betrachtet würde der Champlainsee sogar hervorragende Lebensbedingungen für ein solche Tiere bieten. Mit seinem Futterangebot und der schieren Größe (Rd. 180 Km lang, bis zu 19 Km. breit und bis zu 121 Meter tief) könnte das Gewässer sogar auf Dauer überlebensfähige Kolonien beherbergen.

Einen echten Beweis für die Existenz von Champ gibt es bis heute nicht, doch vorsichtshalber hat der Staat Vermont ihn in die Liste der bedrohten Tierarten aufgenommen. Sollte Nessis amerikanischer Bruder also je gefunden werden, stünde er automatisch unter Artenschutz.