Wanted

[carro]

Ich habe Wanted nun gesehen und kann nur sagen, dass dieser Film einer von denen ist, der eine neue Richtlinie in diesem Genre vorgegeben hat.

Nach den Neuigkeiten über den Film und den Namen Bekmambetov, Freeman, Jolie , Khabensky und McAcoy hatte ich sehr große Erwartungen. Zusätzlich machten die späteren Trailer das Warten fast schon unmöglich.
Ich habe einen stilvollen und neuartigen Actionknaller erwartet und genau das, habe ich auch bekommen!
Es wurde gerannt, geballert, gekämpft, es wurden Sachen in die Luft gesprengt usw. und 80% davon in einer vorher nicht bekannten Art.

Die beeindruckende Besetzung unterstreicht in vielerlei Hinsicht die Bedeutung des Films. Shooting-Star James McAcoy gibt eine relativ überzeugende Leistung ab. Vor allem seine Wandlung vom Verlierer zum Profi-Killer wurde überzeugend und auf eine lustige Art umgesetzt.
Über Jolie kann man sagen was man will, jedoch gibt es keine andere Schauspielerin, welche für solche Rollen geeignet wäre. Sie schafft es gleichzeitig die eiskalt, konsequente Killerin und eine verführerische gebrochene Frau mit Prinzip darzustellen.
Freeman gibt wie gewohnt eine solide Leistung ab.
Leider kam Khabensky (Anton aus Night Watch) zu kurz, dennoch waren seine Auftritte gut und unterhaltsam.

Nun kann man natürlich über Wanted aufgrund der „dünnen“ Story streiten. Jedoch sollte man auch nicht vergessen, dass es sich hier um eine Comicverfilmung handelt, welche nicht mehr verspricht als sie ist.

Die Vergleiche mit Wanted und The Dark Knight welche in den letzten Tagen sehr stark angedeutet werden, sind zwar nicht gerechtfertigt. Doch diese zwei Filme harmonieren perfekt miteinander. Nach The Dark Knight welcher nahezu perfekt ist und sich fast schon zu ernst nimmt, kommt ihm nachhinein ein Actionstreifen mit einer einfachen Story(mit überraschender Wendung), welcher sich überhaupt nicht ernst nimmt und neue Ideen ins Action-Genre einbringt! Gelungene Abwechslung Gute Arbeit

Bekmambetov hat es definitiv geschafft einen kurzweiligen, originellen Actionfilm mit unvergesslichen Szenen zu schaffen. Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die Spielereien mit den Werbeplakaten oder den Aufschriften auf verschiedenen Lebensmittelverpackungen (Erinnert stark an Day und Night Watch). Doch wer hier den Bezug zur Realität sucht, ist eindeutig im falschen Film.

Da Bekmambetov Wanted so umgesetzt hat, wie er es sich auch vorgestellt hat und Wanted sich selbst nicht ernst nimmt und endlich neue Ideen umgesetzt wurden, bekommt der Streifen von mir 9/10 Tastaturen

Fortsetzung kann ruhig kommen oder auch anderer derartige Filme von Bekmambetov.

[cornholio1980]

Ja, wer Realität mag, ist hier definitiv im falschen Film. Und genau das ist wohl mein Problem. Ich bin nun wirklich niemand, der den Drehbuchautoren und Filmemachern nicht bestimmte künstlerische Freiheiten zugesteht. Ein Flattermann mit Flügeln, der über eine Stadt schwebt - ok. Sofern solche Dinge halbwegs plausibel erklärt werden, bin ich gerne bereit, sie zu akzeptieren.

Aber... um himmels willen. Mir war ja xXx shon zu viel, insbesondere die unsägliche "Vin Diesel fährt mit dem Snowboard einer Lawine davon", aber im Vergleich zu Wanted wirkt Triple X wie 'ne Dokumentation.

"Wanted" soll ja angeblich ein Männerfilm sein. Also entweder bin ich nicht manns genug, oder ich habe einfach noch zu viele Gehirnzellen... oder beides (das soll übrigens keine Beleidigung sein für alle, die ihn gut fanden. aber das ist wieder mal einer dieser hirnausschalt-filme).

That said... der Film hatte seine Momente, war größtenteils unterhalstam (nur die Ausbildung war mir etwas zu ausgedehnt), hatte ein paar gute Gags (wobei ich die subtileren lustiger fand, z.B. "Time to say goodbye", als die allzu plakativen), und die Action war sofern man sich halbwegs zurückgehalten und im bereich des möglichen geblieben ist durchaus ansprechend inszeniert. Aber solche Dinge wie der einen Straßenblock überspringende Mann, das auf dem Bus landende Auto, das sich überschlagende Auto, die Sache mit dem Zug... das war einfach too much für mich. Ach ja, und die 1. Wendung... das war ja mal ganz was neues!!!! *sarkasmus* Außerdem hab ichs 10 Minuten vorher bereits gewusst. sonderlich überraschend war's also nicht.

Überhaupt, die ganze Message des Films: Wenn ihr nicht herumzieht und massig leute abknallt, seid ihr "erbärmlich". Trotzdem, kompletter Reinfall wars sicher keiner. Aber mir persönlich war die Message zu doof, die Handlung teils zu vorhersehbar, und die Action einfach zu übertrieben.
5/10

[Dr.BrainFister]

Ja, wer Realität mag, ist hier definitiv im falschen Film. Und genau das ist wohl mein Problem...

... aber im Vergleich zu Wanted wirkt Triple X wie 'ne Dokumentation.

... Trotzdem, kompletter Reinfall wars sicher keiner. Aber mir persönlich war die Message zu doof, die Handlung teils zu vorhersehbar, und die Action einfach zu übertrieben.
5/10

ja, "WANTED" ist überzogen und trägt ziemlich dick auf. es ist definitiv kein "realistischer" actionfilm und will das auch gar nicht sein. der trailer und auch der bisher bekannte stil des regisseurs machten das im voraus eigentlich bereits ziemlich deutlich.

ich sehe es so: "WANTED" seinen überzogenen stil anzukreiden, ist ungefähr genauso, als würde man "Babylon 5" für seine komplexe, durchgehende handlung abstrafen. in beiden fällen sind das stilprägende mittel, die jeweils bewusst gewählt wurden. also keine wegen schlechter durchführung passierte schlamperei wie z.b. bei Indy IV. dort wirkten die überzogenen szenen nämlich teils ziemlich aufgesetzt, weil sie nicht wirklich harmonisch in den gesamten film eingebettet waren. damit landete die rückkehr des peitschenschwingers so ungefähr auf dem niveau des aktuellen mumien-filmes (wäre brendan frasier anstelle von harisson ford angetreten, hätte man wahrscheinlich kaum einen unterschied festgestellt).

warum ich das erwähne? naja, bei Indy hätte ich defintiv MEHR erwartet bzw. gewünscht, dass das, was man bekommt auf gekonntere weise (wozu haben alte säcke wie spielberg und lucas all ihre erfahrung und die hohen budgets?!) umgesetzt wird. bei "WANTED" hingegen war von anfang an klar, was man bekommt: überdrehte comic-action ohne tiefsinnige message. ein film, dessen handlung größtenteils als aufhänger für zahlreiche eindrucksvolle krachbumm-szenen dient. popcorn-kino pur. that´s it.


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[cornholio1980]

Na ja... sicherlich war von Anfang an klar, dass die Action in Wanted überzogen ist, und grundsätzlich muss das ja nichts schlechtes sein. Nur gibt es halt Filme, wo man zumindest was meinen Geschmack betrifft übers Ziel hinaus schießt. Und warum soll ich das nicht ankreiden dürfen, bloß weil klar war, dass es so kommen würde? Man kann ja trotzdem immer noch feststellen, ob etwas den eigenen Geschmack trifft oder nicht...

Ob ich also einem Film/einer Serie etwas ankreide, hat nie damit zu tun, ob sie das ist von dem ich dachte dass sie sei, sondern einfach, wie mir das Ergebnis gefällt. Alles andere wäre doch unfair...

[Dr.BrainFister]

Na ja... sicherlich war von Anfang an klar, dass die Action in Wanted überzogen ist, und grundsätzlich muss das ja nichts schlechtes sein. Nur gibt es halt Filme, wo man zumindest was meinen Geschmack betrifft übers Ziel hinaus schießt. Und warum soll ich das nicht ankreiden dürfen, bloß weil klar war, dass es so kommen würde? Man kann ja trotzdem immer noch feststellen, ob etwas den eigenen Geschmack trifft oder nicht...

Ob ich also einem Film/einer Serie etwas ankreide, hat nie damit zu tun, ob sie das ist von dem ich dachte dass sie sei, sondern einfach, wie mir das Ergebnis gefällt. Alles andere wäre doch unfair...

und eben deswegen sind all diese punktwertungen völlig subjektiv und haben keinerlei aussagekraft. wieso sollte es beispielsweise für mich relevant sein, wie hoch du diesen film bewertest, obwohl du (größtenteils) einen völlig anderen geschmack hast als ich? schließlich juckt´s mich auch nicht, ob dir spinat schmeckt. vielleicht würdest du spinat 5 punkte geben und ich ihm 10. so what?


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[cornholio1980]

und eben deswegen sind all diese punktwertungen völlig subjektiv

Hab ich was anderes behauptet?

Aber wozu ist denn ein Forum da, wenn nicht, um MEINUNGEN auszutauschen?

[Dr.BrainFister]

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Aber wozu ist denn ein Forum da, wenn nicht, um MEINUNGEN auszutauschen?

ich rede ja von den punktwerten. nicht von der meinung. glaub mir, es gibt viele leute, die schauen nur auf diesen punktwert und lesen sich den text dazu nicht wirklich ausführlich durch. deshalb finde ich es eben ziemlich grenzwertig solche wenig aussagekräftigen mittel zu nutzen, um die qualität eines produkts darzustellen. sofern man keine punkte verwendet, muss man eben wirklich das fazit lesen - und kann damit auch die subjektive haltung des rezensenten besser einschätzen.

ich weiß, das ist eine grundsatzdebatte. aber bei deinem statement zu WANTED fiel es mir eben nochmal sehr deutlich auf, wie sehr oftmals einfach nur das bauchgefühl und weniger eine fachkundige einschätzung zur bewertung eines filmes führen.


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