Die Legende zur Episode: Christliche Numerologie
Der Glaube, dass Zahlen neben ihrem mathematischen Wert noch eine besondere Bedeutung haben, zieht sich durch nahezu alle Kulturen. Mathematiker haben zur "Zahlenmystik" natürlich eine ähnliche Meinung, wie Astronomen zu Horoskopen, doch beides hält sich hartnäckig unter den "Normal-Sterblichen".
Welche Bedeutung bestimmte Zahlen haben und wie sie dazu gekommen sind, ist naturgemäß sehr unterschiedlich. So verdankt im Chinesischen die Zahl 8 ihren Ruf als Glücksbringer dem Umstand, dass sie ähnlich klingt wie das Wort Glück (wenn man beides chinesisch ausspricht, versteht sich). Die Zahl 4 hatte nicht so viel Glück, klingt sie doch sehr nach dem chinesischen Wort für Sterben bzw. Tod.
Natürlich finden sich auch in der Bibel eine Menge an (Un-) Glückszahlen. Wie in vielen anderen Kulturen auch, steht die 1 für Einheit, Einigkeit und natürlich auch für den Einen Gott, wie wohl allen monotheistischen Religionen.
Hinter der 2 könnte man jetzt das Sinnbild für Mann und Frau vermuten, doch steht sie im Christentum keineswegs für die Ehe, was sicherlich auch darin begründet ist, dass zur Zeit der Bibelautoren die Polygamie an der Tagesordnung war. Ihre Wichtigkeit findet sich in der Redewendung "Doppelt genäht hält besser", denn schon damals waren zwei Zeugen besser als einer und eine Aussage wurde zwecks Bekräftigung auch gern schon mal wiederholt.
Das kann mit einer dreifachen Aussage noch gesteigert werden, bekanntestes Beispiel ist vielleicht "Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa" (Meine Schuld, meine Schuld, meine große Schuld). Durch die Trinität (Vater, Sohn, Himmlischer Geist) gilt die Drei zudem als heilig.
Auch der Vier kommt besondere Bedeutung zu, sie steht für die Himmelsrichtungen und dient daher gern auch als Symbol für die ganze Erde.
Richtig böse wird es bei der 6, ist diese Zahl doch der Unvollkommenheit zugedacht und steht für die Menschen, die sich gegen Gott und sein Reich auflehnten. So nimmt es nicht wunder, dass die Zahl des Antichristen eine "doppelt und dreifach" bekräftigte Sechs ist: 666
Natürlich könnte man jetzt eine ganze Weile so weiter machen, doch um der Langeweile ein Schnippchen zu schlagen, springen wir direkt zur Vierzig, jener todbringenden Minute dieser Supernatural-Folge.
Sorry Jungs, aber das ist so nicht richtig. Ja, es dauerte 40 Tage und gar 40 Nächte obendrein. Doch am Ende stand nicht der Tod, sondern ein Neubeginn. So war es auch nach den 40 Jahren, die Moses und sein Volk in der Wüste verbrachten. Moses selbst war 40 Tage auf dem Berg, ehe er mit den Zehn Geboten wieder runter kam. Auch Elia brauchte 40 Tage, um Gott zu begegnen. Die 40 steht tatsächlich in erster Linie für einen Zeitraum, der nicht selten mit Prüfungen und Entbehrungen gespickt ist. Doch am Ende wartet in der Regel eine Befreiung, eine Erlösung oder Läuterung. Die 40 symbolisiert nach biblischer Auffassung die Gnade Gottes.Zitat von Dean
"Hey, wo bleibt die Dreizehn?"
Tja, es gibt keinen biblischen Beleg für die 13 als Unglückszahl. Dennoch ist sie stark als eine solche in unserem Denken verankert. So sucht man in vielen Gebäuden vergeblich nach einer Zimmernummer 13 und findet oft auch kein 13. Stockwerk, nicht mal dann, wenn es mehr als zwölf gibt.
Und auch, dass Sam und Dean am Ende der Folge aus Gate 13 kommen, ist recht unwahrscheinlich. Selbst in Ländern, in denen die 13 kein Problem darstellt, verzichtet man oft auf eine entsprechende Nummerierung, aus Rücksicht auf die Touristen.
Doch woher kommt die Angst vor der 13, die so ausgeprägt sein kann, dass es sogar ein Krankheitsbild dafür gibt (Triskaidekaphobie)? Nun, zunächst einmal ist sie das nicht überall "böse", in Italien und Frankreich gilt sie durchaus auch als Glückszahl. Das galt im Mittelalter sogar für ganz Europa, denn sie entsprach ja der Gruppengröße von Jesus und seinen zwölf Aposteln.
Allerdings war Judas Ischariot auch der 13. Anwesende beim Letzten Abendmahl und wir wissen ja, was man von dem Knaben zu halten hat. Ach ja, der Todestag Christi war übrigens ein Freitag.
Dennoch ist nicht Judas mit "der Dreizehnte" gemeint, diese Bezeichnung steht dem Teufel höchstpersönlich zu. Damit übt die 13 natürlich einen störenden Einfluss auf die als göttlich geltende 12 aus. Und auch, dass die 13 beim Tarot die Karte des Todes ist, hat der armen Primzahl sicher nicht geholfen, und so hat sie im Laufe der Zeit eine tragische Umdeutung hinnehmen müssen.







Zitieren
Als Lesezeichen weiterleiten