Zitat Zitat von Hmpf Beitrag anzeigen
Wobei die Briten ja mit dem National Health Service genau das Gegenteil eines privatisierten Gesundheitssystems à la Amerika haben. In dem Jahr, in dem ich dort gelebt habe, mußte ich für die ein, zwei Arztbesuche, die nötig waren (hatte eine Augenentzündung) *nichts* bezahlen (da als Studentin und EU-Angehörige den Briten gleichgestellt).

Allerdings funktioniert der NHS nicht mehr so gut, wie er es mal tat, und es gibt mittlerweile tatsächlich starke Privatisierungstendenzen. (Sam Tyler, zeitreisender Komapatient aus Life on Mars, hat diese schon verinnerlicht, und pocht auf sein Recht auf privilegierte Behandlung als Privatpatient: "Don't leave me! I'm in BUPA!" *g*)
In Britannien und Canada (welche im Moore-Film überschwänglich gelobt werden) muss man mitunter monatelang auf einen OP-Termin warten. Da ist wie bei uns in Deutschland also auch nicht alles Gold, was glänzt.

Was in unserem Gesundheitssystem falsch läuft ist ja jedem bekannt, es fehlt nur gegenwärtig der politische Wille ernsthaft etwas daran zu ändern. Grundsätzlich ist ein staatliches Gesundheitssystem für die Grundversorgung aber die bessere Wahl - es muss eben transparenter organisiert werden als unser derzeitiges System, damit nicht so viel Geld sinnlos verschwendet wird.