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Thema: Tashinas Flucht

  1. #1
    Furie Avatar von Simara
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    So. Am Story-Wettbewerb kann ich aufgrund unvollständiger Storys nicht mitmachen.
    Aber ich werfe euch hier mal eine Szene aus einer Story von mir zum Fraß vor. Also auf auf, es ist zum Schlachtfest angerichtete.

    Tashina nutzte das Durcheinander und schlug ihrem Bewacher mit den gefesselten Händen auf den Nacken so fest sie nur konnte. Der Mann stürzte benommen zu Boden. Tashina nahm das Seil und rannte so schnell sie konnte auf die kleinere Düne zu. Sie hoffte sie zu erreichen bevor ihr Bewacher wieder richtig zu sich kam.
    Der Mann schüttelte den Kopf und sah sich nach Tashina um. Gerade in dem Moment, wo er zu der kleinen Düne blickte, hatte Tashina die Kuppe erreichte und war mit einem Hechtsprung dahinter verschwunden.
    Der Mann zog sein Schwert und wollte zur Düne gehen. Ihm war so gewesen, als hätte er etwas verschwinden gesehen, doch er wurde von seinem Anführer zurückgerufen.
    Während dessen purzelte Tashina haltlos die Düne hinab.
    Keuchend blieb sie kurz liegen und versuchte erstmal statt Sand in den Mund, Luft in die Lungen zu bekommen. Dann kroch sie auf allen Vieren weiter. Die Angst wieder eingefangen zu werden saß ihr zu sehr im Nacken. Als sie die Kuppe einer weiteren Düne erreicht hatte sah sie sich das erste mal um, während sie nach Luft rang. Sie war diese Anstrengung nicht gewohnt und schon gar nicht bei der Hitze. Nachdem sie beruhigend festgestellt hatte, daß sie nicht verfolgt wurde merkte sie daß sie Durst hatte. Bei ihrer Flucht hatte sie gar nicht daran gedacht, daß man hier in der Wüste ohne Wasser verloren ist. Aber zurück wollte sie nicht. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was man mit ihr anstellen würde.
    Sie ging tapfer weiter. Die Sonne brannte auf sie herab, ihre Kehle war trocken und sie bekam Kopfschmerzen. Sie zwang sich dennoch weiter zu gehen, obwohl sie keine Ahnung hatte, in welche Richtung sie gehen mußte.

    Tashina erklomm eine Düne nach der anderen, immer in der Hoffnung hinter der nächste Düne ein Dorf oder zumindest eine Wasserstelle mit Schatten zu finden. Aber nach jeder Düne wurde sie mehr enttäuscht.
    Langsam begann sich alles zu vermischen. Horizont und Wüste verschmolzen zu einer Fläche. Tashina versuchte sich von ihren Handfesseln zu befreien, da diese sie zu allem Überfluß hin auch noch sehr behinderten. Aber es gelang ihr lediglich die Stricke etwas zu lockern. Die Blutkrusten an ihren Handgelenken waren schon wieder aufgebrochen und ihr salziger Schweiß brannte in den Wunden. Langsam begann sie die Hoffnung zu verlieren.

    Sie wußte nicht mehr wie lange sie schon gelaufen war oder die wievielte Düne sie gerade hinaufgestiegen war. Hinter dieser Düne erstreckten sich noch viele andere. Sie war der Verzweiflung nahe und wollte weinen, doch selbst daß konnte sie nicht mehr. Plötzlich knickten ihr die Füße weg und sie stürzte die Düne auf der anderen Seite wieder hinunter.
    Sie blieb liegen. Sie wollte einfach nicht mehr aufstehen. Ihr Kopf war ein einziges pochendes Etwas und ihr Mund war so trocken, daß die Zunge am Gaumen zu kleben. schien. Sie begann, den Lebenswillen zu verlieren. Sie schloß die Augen und wollte einfach nur noch hier liegen und einschlafen. Dann würde sie auch nicht so qualvoll sterben. Sie schlief vor Erschöpfung ein.


    Tashina befand sich plötzlich wieder zu Hause. Sie ritt auf ihrer Stute durch ihren Wald. Alles um sie herum war schön grün und sie glaubte einen kühlen Luftzug zu spüren. In der Nähe hörte sie einen größeren Bach plätschern. Da merkte sie, daß sie schrecklichen Durst hatte. Sie lenkte ihr Pferd zu dem Bach stieg ab und kniete sich ans Ufer um zu trinken.
    Sie hörte Stimmen, die in einer ihr fremden Sprache sprachen. Sie sah sich um, konnte aber nirgendwo jemanden erkennen. Als sie sich wieder dem Bach zuwandte um zu trinken, traf vor ihr ein Stein die Wasseroberfläche. Sie wurde naßgespritz und einige Tropfen trafen ihr Gesicht. Sie sah hoch und sah jetzt etwas weiter entfernt auf der anderen Bachseite eine vermummte Gestalt. Sie erschrak und taumelte rückwärts.
    Jemand, den sie nicht sah, fing sie auf und stützte sie.
    Wieder warf die vermummte Gestalt einen Stein ins Bachbett und wieder trafen einige Wasserspritzer Tashinas Gesicht.
    Das Bild begann zu verschwimmen.

    Tashina merkte, daß sie wieder auf warmem Sand lag und es wurde ihr bewußt, daß sie immer noch in dieser verfluchten Wüste war. Wahrscheinlich würde sie jetzt vor Durst wahnsinnig werden.
    Doch wieder wurde ihr Gesicht mit Wasser benetzt. Träumte sie das jetzt? Nein. Es war Wirklichkeit. Jemand träufelte ihr Wasser auf die Lippen. Gierig leckte sie die Tropfen ab.
    Eine Männerstimme sprach wieder in dieser fremden Sprache, doch sie verstand die Worte nicht. Sie bemühte sich die Augen aufzumachen.
    Verschwommen erkannte sie eine vermummte Gestalt, die sie in den Armen hielt während eine zweite, ebenfalls vermummte Gestalt ihr Wasser einträufelte.
    Es war Tashina egal, ob die Gestalten nun Sklavenjäger waren, die sie suchten oder nicht. Sie wußte nur eins, diese Männer hatten kostbares Wasser. Sie versuchte mit ihren immer noch gefesselten Händen nach dem Wasserbeutel zu greifen, aber der Mann, der sie stützte hielt ihr die Hände fest und sagte etwas zu ihr. Der andere Mann mit dem Wasserbeutel hielt ihn hoch, zeigte darauf und sagte ein Wort, was vermutlich Wasser heißen sollte. Aber das war Tashina egal. Sie glaubte die Männer wollten sie quälen, indem sie ihr das Wasser wieder wegnahmen. Sie schloß die Augen und fast sofort war sie wieder eingeschlafen. Sie glaubte aber noch zu bemerken, wie der eine Mann sie hochhob und trug.


    Staffel II (2) dienstags im Nachtprogramm auf Pro7MAXX (Doppelfolgen)

    Staffel XII (12) montags 21:05 Uhr auf Pro7MAXX


    Staffel XIII (13) montags 20:15 Uhr auf Pro7MAXX

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  2. #2
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    Als Tashina aus ihrem tiefen, traumlosen Schlaf erwachte, lag sie seitlich irgendwo im Schatten, denn sie merkte, daß die Sonne nicht mehr auf sie herunter brannte. Sie war also nicht tot. Ihr Blick fiel auf ihre Hände, die in Augenhöhe vor ihr lagen und die nicht mehr gefesselt waren. Ihre Schürfwunden waren sogar verbunden worden.. Was hatte das alles zu bedeuten?
    Sie richtete sich auf und sah, daß sie auf einem Schlaflager in einem Zelt lag. Wo war sie bloß und was um alles in der Welt war eigentlich passiert? Das letzte, an das sie sich erinnert konnte war, daß sie wieder in ihrem Wald gewesen war und daß die Sklavenjäger sie dort aufgespürt hatten. Sklavenjäger? In ihrem Wald? Irgendwas konnte da nicht stimmen.
    Die Zeltplane vor ihr wurde zurückgeschlagen und ein Mann steckte den Kopf hinein. Sein Gesicht war vom Wetter gezeichnet. Als er sah, daß Tashina wach war zog er den Kopf wieder zurück und verschwand. Sie hörte ihn aber in der fremden Sprache etwas rufen.
    Tashina bekam Angst. Dieser Mann würde die Sklavenhändler rufen um ihnen mitzuteilen, daß sie wieder bei Bewußtsein war. Hastig stand sie auf, aber sofort traf sie ein stechender Schmerz im Kopf und ihr wurde schwindlig. Sie fiel wieder auf die Knie. Sie mußte sich sogar mit den Händen abstützen.
    Die Zeltplane wurde erneut zurückgeschlagen und drei Männer kamen ins Zelt. Einer davon war der Mann, der vorhin schon ins Zelt gesehen hatte. Die anderen beiden Männer kannte sie nicht. Also waren es zumindest keine von den Sklavenhändlern, vor denen sie geflohen war. Egal was jetzt kommen würde, sie fühlte sich zu schwach um Widerstand zu leisten. Jetzt war alles aus.
    Die Männer blieben einfach im Zelteingang stehen und machten keinerlei Anstalten ihr etwas zu tun, trotzdem kroch Tashina rückwärts von ihnen weg.
    "Ganz ruhig! Wir wollen Dir nichts tun." sagte einer der Männer.
    Tashina sah ihn erstaunt an. Er sprach ihre Sprache?
    Jetzt erkannte sie, daß seine Haut nicht so dunkel war wie die der anderen beiden Männer.
    "Du verstehst mich doch oder?" sprach dieser sie wieder an.
    Tashina nickte nur. Sie wusste nicht, ob sie sich freuen sollte, oder ob sie noch vorsichtiger sein sollte.
    Der ging vor ihr in die Hocke.
    "Du brauchst wirklich keine Angst vor uns zu haben. Wir werden Dir helfen. Wo kommst Du überhaupt her?"
    Tashina schwieg. Sie wollte erst mal abwarten, wie sich das ganze entwickeln würde.
    „Hm“ meinte der Mann „du willst also nicht mit uns reden?“
    Tashina sah ihn nur an.
    „Weißt du, daß du verdammt viel Glück hattest, daß wir hier entlang geritten sind. Was machst Du hier alleine in der Wüste?"
    Tashina blickte zu Boden.
    „Du bist doch nicht etwa von einer Sklavenkarawane geflohen?“
    Aufgeschreckt durch diese Frage, sah sie den Mann wieder an. Jegliche Vorsicht war vergessen. Er wusste es.
    „Woher ....“ dann stockte sie, als sie den Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht bemerkte. Er hatte es nicht gewusst und sie war in die Falle getappt.
    „Nur eine Vermutung.“ erwiderte Mann in freundlichem Ton. „Es kommt nicht oft vor, dass man jemanden halbverdurstet mitten in der Wüste findet. Da liegt diese Schlussfolgerung ja nahe.“
    Tashina schluckte. „Was habt ihr nun mit mir vor?“
    „Nun. Wir nehmen dich erstmal mit zur nächsten Siedlung. Hier in der Wüste können wir dich ja nicht zurück lassen.“ erwiderte der Mann.
    „Zur nächsten Siedlung?“ fragte Tashina misstrauisch. „Ihr werdet mich doch nicht zu den Sklavenhändlern zurückbringen?“ Gleich nachdem sie diese Frage ausgesprochen hatte, wollte sie sich auf die Zunge beißen. Wie konnte sie nur so dämlich fragen. Damit brachte sie die Männer womöglich noch auf eine Idee.
    "Aber nein!" kam es fast brüskiert zurück. „Du scheinst es auch nicht gewohnt zu sein zu Dienen.“
    Jetzt fiel Tashina mit Schrecken ein, dass sie die Anrede vergessen hatte, die man ihr eingebläut hatte. Und wieder hatte sie sich ein Stück weit verraten.
    „Wie meint ihr das?“ fragte Tashina und setzte artig das „Herr“ dahinter.
    Jetzt lächelte der Mann breiter: "Du brauchst mich jetzt auch nicht mehr Herr zu nennen."
    „Es tut mir leid Herr, ich hab mich vergessen“ demütig senkte Tashina den Kopf. Sie würde die Sklavin spielen bis sie in der nächsten Siedlung waren und dann würde sie bei nächster Gelegenheit fliehen.
    „Du bist hier keine Sklavin mehr. Also nenn mich nicht Herr“ meinte der Mann.
    Am liebsten wollte Tashina sagen, dass sie auch sonst keine Sklavin war, aber sie zügelte sich und fragte: „Aber wie soll ich euch denn sonst anreden ...... Herr?".
    "Mein Name ist Niklas, das ist Anwar und das ist Salah." sagte er und zeigt auf die beiden anderen Männer.
    Jetzt erkannte Tashina die Männer aus ihrem Traum. Derjenige, der Salah hieß, hatte ihr den Wasserbeutel verweigert.
    „Willst du uns nun mehr erzählen? Woher du kommst? Wie du zur Sklavin wurdest, aber vor allem erst mal wie du heißt?“ frage Niklas.

    Da Niklas nicht den Eindruck machte, als würde er ihren Ungehorsam mit Schlägen bestrafen erwiderte sie: „Ihr habt mich gerettet und meine Handgelenke versorgt.... aber warum hat Salah mir das Wasser verweigert?“
    Überrascht zog Niklas die Augenbrauen hoch und sah zurück zu Salah. Dieser hatte scheinbar nichts verstanden und sah nur ausdruckslos die beiden an. Dann machte Niklas eine Handbewegung und Salah und Anwar verschwanden aus dem Zelt.
    „Salah hat dir das Wasser nicht vorenthalten. Vermutlich wolltest du zu gierig trinken und das hätte dir mehr geschadet.“
    Das leuchtete Tashina ein.
    „Du hast doch bestimmt Hunger?“
    Da die Anspannung langsam nachließ, bemerkte Tashina, dass sie tatsächlich Hunger hatte. Sie nickte.
    ....


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  3. #3
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    Hallo Simara!
    Ich habe Deinen Textauszug aufmerksam gelesen, und wollte Dir gerne meine Meinung dazu kundtun.
    Es gibt einige Sachen, dich ich sehr gut finde und andere, die halt eben nicht so gut gelungen sind, meiner Meinung nach!
    Ich hoffe, Du bist nicht sauer, wenn ich etwas kritisiere, aber dich denke, dafür hast Du den Text hier eingestellt, um auch mal die Meinung anderer Leute darüber zu hören.

    Erst mal finde ich, Du solltest Deiner Hauptfigur mehr Gefühl geben, damit meine ich, nicht einfach zu schreiben, "sie hat Angst", sondern auch mal beschreiben, wie sich Angst anfühlt, z.B. kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn, oder die Haare ihrer Haut sträubten sich und jagten ihr einen kalten Schauer über den Rücken!

    Dann finde ich noch, solltest Du mehr wert auf die Umschreibung der Wüste legen, man muß sie sich vorstellen können, scheint die Sonne besonders grell, ist der Sand glühend heiß usw. Für die drei Männer habe ich auch eine Aussehensbeschreibung vermißt!

    Als dritte Kritik möchte ich noch anbringen, daß Du vieleicht versuchen solltest, die Sätze mehr auszubauen, nícht nur kurze Sätze, sondern auch mal ruhig etwas längere Sätze schreiben, Du solltest auch versuchen, möglichst wenig "war" zu verwenden.

    Sehr gut hat mir der Dialog gefallen, den Du sehr natürlich gestaltet hast. Die Antworten auf die Fragen haben sehr gut gepaßt, man konnte dem Gesprochenen sehr gut folgen und auch nachvollziehen, wie sich die einzelnen Figuren dabei fühlten.

    Bitte nimm meine Kritik nicht so ernst, schließlich bin ich auch nicht vom Fach und mache das hier zum ersten mal. Ich lese halt nur viel und beschäftige mich auch sonst oft mit dem Medium "Buch"
    Ich hoffe, ich konnte Dir hiermit weiterhelfen!

    Gruß
    Friedfertig
    <u><span style='color:green'><span style='font-size:8pt;line-height:100%'>Es gibt so viele Lebensarten wie Menschen auf dieser Welt und jede ist es wert, näher betrachtet zu werden</span></span></u>

  4. #4
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    Hallo friedfertig,

    danke für deine Kritik - das mein ich ehrlich
    Wieso sollte ich sauer sein? Du hast schon recht, die Meinung anderer Interessiert mich, sonst hätt&#39; ich das hier nicht gepostet.
    Man selbst ist ja nicht objektiv - kann man ja gar nicht.
    Dazu muss ich sagen, das Geschriebene ist schon etwas älter, da ich schon länger keine Zeit mehr habe, mich meinen Geschichten zu widmen.

    Mir selbst ist aufgefallen, dass ich den Namen Tashina zu oft benutze.

    Die Erzählung muss also besser ausgebaut werden. Wenn ich das mit der Schatten-Saga vergleiche, hast du da absolut recht. Okay.

    Immerhin hat dir der Dialog gefallen.

    Allerdings werde ich deine Kritik ernst nehmen bzw. berücksichtigen.
    Du magst vielleicht *nicht vom Fach* sein, aber du bist ein *Leser* - und die sind doch eigentlich wichtiger.
    Du hast mir Anregungen gegeben, klar hilft das weiter.
    Danke nochmals.


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  5. #5
    Kleiner SpacePub-Besucher
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    Hallo Samira,
    ich bin froh, daß ich Dir helfen konnte und Du nicht böse über meine Kritik bist. Ich selbst schreiben an einer Fantasygeschichte, habe auch schon einige Kapitel fertig, insgesammt 93 Din A4 Seiten.
    Die ersten 4 Kapitel habe ich hier beim Storywettbewerb eingereicht, bin mal auf die Resonanz gespannt&#33;

    Na ja, sollte ich nicht unter die ersten 5 kommen, habe ich vor, das ein oder andere Kapitel hier zu veröffentlichen, nur um zu erfahren, wie andere Leute meinen Schreibstil finden.
    Dann kannst Du Dich revangieren und mich ebenfalls kritisieren. Von Freunden kriegt man eh kein klares Urteil.

    ICh finde es trotzdem spannend, hier auf der Seite die Geschichten der anderen zu lesen, auch mich bringt das weiter, so kann ich aus den Auffälligkeiten der anderen lernen und meine eigene Geschichte kritischer betrachten.

    Trotzdem solltest Du Dich von Kritik nicht entmutigen lassen, sondern es weiterhin versuchen. Schließlich gibt es einem doch ein sehr schönes Gefühl, wenn man hinter her sagen kann, "das hier habe ich vollbracht", es entspringt meiner Fantasie, auch wenn es kein anderer jemals lesen wird.

    Ich finde, es ist schon eine Leistung, seinen eigenen Krips anzustrengen und sich Gedanken um eine bisher noch nicht vorhandene Sache zu machen&#33;

    Also, mach weiter so&#33;

    Gruß
    Friedfertig

    --------

    Hallo Samira,

    Mir ist noch was eingefallen, wenn Du magst, schicke ich Dir mal eine E-mail, mit ein paar Seiten meiner story, ich fänds ganz interressant mal zu erfahren, wie Du sie findest. Dann brauch ich aber Deine E-mail Adresse, kannst Du sie mir vieleicht über dieses Formular schicken, ich meine, das geht doch, wenn Du meinen Namen anklickst. Natürlich nur, wenn Du Iterresse hast&#33;

    Gruß Friedfertig

    (Unmittelbare Folgepostings zusammengefügt, ansonsten ist alles prima - Kaff)



    Last edited by Kaff at 30.11.2002, 01:34
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  6. #6
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    Wie besprochen, hole ich den Auszug aus der Versenkung, Simara. Ich habe mich nach besten Willen zurückgehalten.
    Die angesprochenen Punkte sind ganz allgemein erläutert, als Beispiel nehme ich immer die Textstelle, die mir zuerst dazu aufgefallen ist. Tippfehler habe ich außen vor gelassen, die findest Du sicherlich selbst bei der späteren Durchsicht.
    Auf geht&#39;s:

    Im ersten Absatz gibt es nur ein weibliches Subjekt, nämlich Tashina. Das "Sie" wäre also auf jeden Fall eindeutig und würde den Text flüssiger lesbar machen als die Wiederholung des Namens. Das ist auch im weiteren Text an vielen Stellen möglich.

    Der Mann schüttelte den Kopf und sah sich nach Tashina um.
    Hier wäre es gut, die Abfolge der Handlungen näher zu bestimmen, zum Beispiel durch "schüttelte benommen den Kopf" oder "sah sich wütend nach Tashina um". Man soll zwar sehr genau überlegen, wo Adjektive sinnvoll sind, aber hier könnten sie die Beschreibung meines Dafürhaltens tatsächlich etwas hektischer gestalten.

    Auch wäre es gut, den Ablauf an sich noch einmal zu überdenken. Meiner Ansicht nach wäre es besser, wenn Tashina hinter der Düne verschwindet, bevor Du Dich dem Wiederzusichkommen des Mannes widmest. Anders als in einem Drehbuch kannst Du die Chronologie durch Wörter wie "inzwischen" steuern, ohne linear Ereignisse abhaken zu müssen.

    Der Mann zog sein Schwert und wollte zur Düne gehen. Ihm war so gewesen, als hätte er etwas verschwinden gesehen, doch er wurde von seinem Anführer zurückgerufen.
    Das ist der Tagesschau-Effekt ... Die Beschreibung ist zu nüchtern. Schreib&#39; nicht, was der Mann tun will, sondern laß es ihn tun, und hab&#39; keine Angst vor einem kurzen Perspektivwechsel und belebenden Dialogen. Außerdem kannst Du so klären, warum der Mann zurückgehalten wird. Beispiel:

    Der Mann zog sein Schwert. Er hatte nicht gesehen, wohin die Flüchtende gelaufen war, aber die Spuren im Sand sprachen eine deutliche Sprache. Er setzte zur Verfolgung an, doch eine befehlsgewohnte Stimme hielt ihn zurück.
    "Laß&#39; sie&#33;"
    Er blickte sich um.
    Sein Anführer hatte die Flucht bemerkt und trat nun langsam näher. In seinen Augen glitzerte unverholender Spott darüber, daß sein Untergebener übertölpelt worden war. "Die Wüste wird sich ihrer annehmen", fuhr er fort. "Wir müssen weiter."


    Während dessen purzelte Tashina haltlos die Düne hinab.
    Verkürzen und Dramatik erhöhen. Beispiel: Tashina purzelte haltlos die Düne hinab.

    Keuchend blieb sie kurz liegen und versuchte erstmal statt Sand in den Mund, Luft in die Lungen zu bekommen.
    Die Satzreihenfolge ist zu geradlinig, beinahe aufzählend. Vermeide Umgangsprache in Schriftsprache (--&#62; "erstmal"). Versuche, die Atemlosigkeit Deiner Protagonistin in Deine Schreibweise einfließen zu lassen. Beispiel:

    Schließlich kam sie zum Liegen und schnappte keuchend nach Luft. Jeder Atemzug schien ihre Lungen mit ebenso viel Sand wie Luft zu füllen, aber nach dem schnellen Lauf unter sengender Sonne konnte sie nicht anders, als dem Drang nachzugeben.

    Die Angst wieder eingefangen zu werden saß ihr zu sehr im Nacken.
    Zu sehr für was? Formulierung überdenken.
    Noch besser wäre es, ihre Panik durch ihr Verhalten noch deutlicher zu machen, anstatt zu erwähnen, daß sie Angst hat. Natürlich hat sie Angst, das weiß der Leser ohnehin. Aber wie äußert sich das?

    --- Tja, das wären die stilistischen Punkte, die mir aufgefallen sind. Sie lassen sich auch auf andere Stellen im weiteren Text anwenden. Einfach versuchen.

    Ein paar Fragen sind mir noch gekommen, was den Plot angeht:
    [*] Hat Tashina irgend eine Art von Kampfausbildung genossen? Es erfordert Übung, einen kräftigen Mann mit bloßen Händen so zielsicher zu treffen, daß er zu Boden geht. Mit gefesselten Händen gehört auch noch eine gehörige Portion Glück dazu.
    [*] Für eine Sklavenkarawane ist jeder Sklave bares Geld. Gibt es die Vorgeschichte her, daß der Anführer zumindest soviel Respekt vor Tashina entwickelt hat, daß er ihr die Chance gibt, ihr Glück im Kampf gegen die Wüste zu versuchen? Oder wurde schon vorher irgendwie klargemacht, daß sie schlecht verkäuflich sein würde und den Aufwand der Verfolgung nicht rechtfertigt? Daß die Sklavenhändler nicht direkt verfolgt werden und es daher sehr eilig haben, davon gehe ich aus, sonst hätte Tashina ein konkretes Ziel für ihre Flucht gehabt. Oder opfern die Sklavenhändler ohnehin bei jeder Reise einen Sklaven der Wüste, um irgend welche Geister milde zu stimmen? - Der Möglichkeiten gibt es viele, um diese bisher recht unlogische Stelle plausibel zu machen, aber eine davon sollte Dir schon einfallen und im Text verwendet werden.
    [*] Vergiß nicht, Tashinas wunderbaren Rettung einen sinnigen Hintergrund zu geben. Ich weiß nicht, in was für einer Welt die Wüste liegt, aber normalerweise kommt in einer solchen nicht an jeder Stelle jede Stunde eine Karawane vorbei. Das ist ein wenig Detektivarbeit: Man nimmt immer den kürzesten Weg durch die Wüste. Tashinas Retter müssen also den gleichen Weg wie die Sklavenhändler genommen haben, wenn sie das Mädchen finden. Da sie den Sklavenhändlern offenbar nicht begegnet sind, reisen sie hinter ihnen. Das heißt, daß Tashinas Retter und die Sklavenhändler das gleiche Ziel haben. Ob es nun zu einer erneuten Begenung mit den Sklavenhändlern kommt oder nicht ... Es sollte Dir eine Erwähnung wert sein, wenn sie die nächste Siedlung erreichen. Solche Details machen die Lebendigkeit und Funktionsfähigkeit einer Handlungsumgebung aus.

    Alle weiteren Vorschläge wären nur eine Wiederholung dessen, was friedfertig bereits erwähnt hat. Ich hoffe, daß Dir meine Ausführungen ebenfalls weiterhelfen können.
    <span style='font-family:Arial'><span style='font-size:8pt;line-height:100%'>Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
    I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
    (Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)</span></span>

  7. #7
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    Yerho,

    vielen Dank für deine Bewertung. Ich werde mir alles zu Herzen nehmen. Denn jetzt wo du es angesprochen hast - was natürlich auch für die Punkte von friedfertig gilt - fällt es mir auch auf.
    Ich werde den Text dahingehend überarbeiten.

    Ich habe auch schon überlegt, wie ich das mit den Fußspuren lösen sollt, denn dass diese nicht allein von der Sandoberflächen verschwinden, ist mir auch schon aufgefallen.
    Kann ich deinen Vorschlag übernehmen? Zumindest vom Grundsatz her?

    Das ganze ist ja nur ein Auszug. Davor und logischerweise auch danach kommt ja noch was.
    Vor dem Textauszug fängt Tashina einen Streit mit eben jenem Bewacher an und im Laufe des darauffolgenden Tumultes nutzt sie die Gelegenheit zur Flucht.
    Diesen Streit und den Tumult muss ich aber noch etwas ausfeilen. Und weil er mir selbst noch nicht gefällt, habe ich den Text erst ab der Stelle gepostet.

    Nun zu deinen Fragen, Yerho:

    Hat Tashina irgend eine Art von Kampfausbildung genossen?
    Ja, hat sie. Sie kommt von einem Amazonenstamm.

    Es erfordert Übung, einen kräftigen Mann mit bloßen Händen so zielsicher zu treffen, daß er zu Boden geht. Mit gefesselten Händen gehört auch noch eine gehörige Portion Glück dazu.
    Da hast du natürlich recht. Ich werde daraus mehrere Schläge machen.


    Für eine Sklavenkarawane ist jeder Sklave bares Geld. Gibt es die Vorgeschichte her, daß der Anführer zumindest soviel Respekt vor Tashina entwickelt hat, daß er ihr die Chance gibt, ihr Glück im Kampf gegen die Wüste zu versuchen? Oder wurde schon vorher irgendwie klargemacht, daß sie schlecht verkäuflich sein würde und den Aufwand der Verfolgung nicht rechtfertigt?
    Bisher war es dem Anführer eigentlich egal, er hat also keinen besonderen Respekt vor Tashina, aber die Idee an sich finde ich gut.
    In der Vorgeschichte wird es so sein, dass Tashina schon die ganze Zeit bockig ist und nur Ärger macht. Sie ist schließlich eine Amazone, die es nicht gewohnt ist, von Männern befehligt zu werden und ihnen unterwürfig zu sein.
    Der einzige Grund, warum sie noch unversehrt ist, ist der, dass die Sklavenhändler für eine unversehrte Sklavin logischerweise mehr Geld bekommen.
    Das ist auch der Grund für den Tumult.
    In Stichworten: Tashina ist bockig. Man gibt ihr zu verstehen, dass sie demnächst die Peitsche zu spüren bekommt - Wertminderung hin oder her und dass sie dann eben als Arbeitssklavin und nicht an ein Freudenhaus verkauft wird.
    Und bei dem Gedanken an ein Freudenhaus verkauft zu werden, wählt Tashina dann lieber ihr Heil in der Wüste. Auch wenn dieser Schritt kurzsichtig und dumm ist.


    Daß die Sklavenhändler nicht direkt verfolgt werden und es daher sehr eilig haben, davon gehe ich aus, sonst hätte Tashina ein konkretes Ziel für ihre Flucht gehabt. Oder opfern die Sklavenhändler ohnehin bei jeder Reise einen Sklaven der Wüste, um irgend welche Geister milde zu stimmen? - Der Möglichkeiten gibt es viele, um diese bisher recht unlogische Stelle plausibel zu machen, aber eine davon sollte Dir schon einfallen und im Text verwendet werden.
    Nein. Es werden nicht regelmäßig Sklaven der Wüste geopfert. Zumindest nicht, dass ich wüsste.
    Ich hatte mir überlegt, dass es dem Anführer schlicht zu doof ist, hinter ihr herjagen zu lassen. Der Aufwand wäre das Resultat nicht wert. ... Dachte ich so ....
    Er weiß bis dahin ja nicht, was für eine "wertvolle" Person Tashina ist. Das erfährt er erst in der nächsten Siedlung.

    Vergiß nicht, Tashinas wunderbaren Rettung einen sinnigen Hintergrund zu geben. ...... normalerweise kommt in einer solchen nicht an jeder Stelle jede Stunde eine Karawane vorbei. .....
    Das ist auch in meiner Geschichte so.

    Da sie den Sklavenhändlern offenbar nicht begegnet sind, reisen sie hinter ihnen. Das heißt, daß Tashinas Retter und die Sklavenhändler das gleiche Ziel haben. Ob es nun zu einer erneuten Begegnung mit den Sklavenhändlern kommt oder nicht ... Es sollte Dir eine Erwähnung wert sein, wenn sie die nächste Siedlung erreichen. Solche Details machen die Lebendigkeit und Funktionsfähigkeit einer Handlungsumgebung aus.
    Das Ziel der Sklavenhändler und von Niklas&#39; Karawane ist tatsächlich eine Siedlung (Irgendwie logisch. Man wandert ja nicht zum Spaß durch Wüsten).
    Dort wird Niklas dann auch mehr darüber erfahren, warum Tashina bei den Sklaven gelandet ist. Und Tashina wird erfahren, dass jemand an ihr ein ganz spezielles Interesse hat.

    Soviel dazu.


    Zu friedfertigs Kritikpunkten:

    - Hauptfigur mehr Gefühl geben:
    .... wird überarbeitet. War etwas zu schlampig.

    - Umschreibung der Wüste und Aussehensbeschreibung der Männer ....
    .... ist ebenfalls in arbeit. Da hab ich nicht nachgedacht, weil in meinem Kopf ist ja alles klar. Dass ich dem Leser mein Bild beschreiben sollte, hab ich doch glatt vergessen. *peinlich*

    Als dritte Kritik möchte ich noch anbringen, daß Du vieleicht versuchen solltest, die Sätze mehr auszubauen, nícht nur kurze Sätze, sondern auch mal ruhig etwas längere Sätze schreiben, Du solltest auch versuchen, möglichst wenig "war" zu verwenden.
    Der Witz ist, ich hatte das Teil schon gekürzt.
    Mein Problem früher war, dass meine Sätze furchtbar verschachtelt waren. Das hatten meine Lehrer immer kritisiert. Ich habe mich dann immer in Nebensächlichkeiten verrannt.
    Hier hab ich wohl zu viel vereinfacht. Jetzt heißt es den goldenen Mittelweg zu finden.


    Also nochmals vielen Dank an friedfertig und Yerho für eure Kritik.

    Ich habe neue Inspiration bekommen.


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    300

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    Ich habe auch schon überlegt, wie ich das mit den Fußspuren lösen sollt, denn dass diese nicht allein von der Sandoberflächen verschwinden, ist mir auch schon aufgefallen.
    Kann ich deinen Vorschlag übernehmen? Zumindest vom Grundsatz her?
    Wenn Du möchtest, gerne. Ich habe die Versatzstücke schließlich auch nur aus der Erinnerung neu kombiniert, und irgendwo gab es die bestimmt schon.

    Was mir noch einfällt ... Wenn Du eine einfache und schnelle Möglichkeit für Tashina brauchst, die Wache auszuschalten, tut es der Klassiker: Ein Tritt in die Familienjuwelen. Als Frau, Gefangene und besonders als Amazone dürfte sie da keine Hemmungen haben. Und sicherer geht es nun wirklich nicht.
    <span style='font-family:Arial'><span style='font-size:8pt;line-height:100%'>Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
    I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
    (Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)</span></span>

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