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Thema: Medien: Gibts auch Qualität oder nur noch schlecht?

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  1. #1
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Medien: Gibts auch Qualität oder nur noch schlecht?

    Die neue FR in der Samstags-Ausgabe ist mir oft sowas wie eine Wochen(end)zeitung geworden. Weil eben auch hintergründiges zu lesen ist, man das ganze im kompakten Format überall lesen kann und das somit einer Wochenzeitung sehr nahe kommt.

    Es ist die Notlösung ... denn ...

    Ich vermisse (leider immernoch) DIE WOCHE

    Diese Wochenzeitung war um längen das Beste was ich bisher gelesen hatte ... nur das ist halt dann kommerziell nicht immer erfolgreich.

    (Die hatte internationale Designpreise fürs Layout, kompaktes Format (statt dass Baumfällblatt DIE ZEIT) und irre gut gemachte hintergründige, kritische Artikel ... ich suche sowas immer noch.
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  2. #2
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Medien: Gibts auch Qualität oder nur noch schlecht?

    viele spiegel-online-leser glauben, sie wären besser und niveauvoller informiert als der durchschnittliche BILD-leser. zur klärung dieses irrtums empfehle ich die lektüre des folgenden artikels:
    http://www.bildblog.de/19505/sponles...en-nicht-mehr/

    SpOn = BILD = BLÖD :alien_grin:


    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  3. #3
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard AW: Medien: Gibts auch Qualität oder nur noch schlecht?

    Aktuell lese ich noch die Dynamite! sowie die Psychomania und Banzai.
    Erstaunlicherweise alle drei Magazine komplett und am liebsten davon die Dynamite; auch wenn die in der Szene eher kritisch gesehen wird.

    Ich fuehle mich ueber die Bands gut informiert.
    Und der Rest ist zumeist interessant.

    Ausserdem liegt allen drei jeweils eine Compilation CD anbei.
    Die dann jenachdem ein bis drei Monate in meinem MP3 Player drehen und zu CD Kaeufen fuehren.

  4. #4

    Standard AW: Medien: Gibts auch Qualität oder nur noch schlecht?

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    viele spiegel-online-leser glauben, sie wären besser und niveauvoller informiert als der durchschnittliche BILD-leser. zur klärung dieses irrtums empfehle ich die lektüre des folgenden artikels:
    http://www.bildblog.de/19505/sponles...en-nicht-mehr/

    SpOn = BILD = BLÖD :alien_grin:


    .
    So ziemlich jeder langjährige Spiegelleser sagt, dass das Blatt qualitativ nicht mehr mit der Augstein-Ära vergleichbar ist. Ich hatte es ein paar Jahre als Schüler abonniert, aber irgendwann eingestellt, da es einfach immer belangloser wurde, bzw. teilweise auch völliger Mist drin stand.

    Heute hatte ich beim Arzt mal den Focus in der Hand und eine Stunde Zeit darin rumzustöbern, dieser ist eher noch schlimmer was die Qualität der Berichterstattung angeht.

    Selbst in "Qualitäts"medien wie der Zeit steht immer häufiger schlecht recherchierter Käse - gerade wenn es um Wirtschaftsthemen geht. Der klassische Redaktions-journalismus steckt in einer tiefen Krise, denn mit den ganzen personellen Einsparungen kann nur eine Verflachung der Inhalte einhergehen.

    Das ist schlecht für die Demokratie, denn selbst Watchblogs wie die bekannten Nachdenkseiten, welche diese Defizite in der Informationskultur ausgleichen könnten, haben nicht mehr als einen Bruchteil der Reichweite der Tageszeitungen und Wochenmagazinen, und werden zudem vorrangig von Jüngeren gelesen - womit ganze gesellschaftliche Gruppen Außen vor und in der Informationswüste zurück bleiben.

  5. #5
    Dauerschreiber
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    Standard AW: Medien: Gibts auch Qualität oder nur noch schlecht?

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Das ist schlecht für die Demokratie, denn selbst Watchblogs wie die bekannten Nachdenkseiten, welche diese Defizite in der Informationskultur ausgleichen könnten, haben nicht mehr als einen Bruchteil der Reichweite der Tageszeitungen und Wochenmagazinen, und werden zudem vorrangig von Jüngeren gelesen - womit ganze gesellschaftliche Gruppen Außen vor und in der Informationswüste zurück bleiben.
    ich halte ja von blogs recht wenig. die können keinen journalisten ersetzen. aber ein richtiger journalist, der sich zeit nimmt für seine geschichte, kostet halt geld. ich hab gerade ein interview mit küppersbusch gelesen, der es eigentlich schön auf den punkt bringt:

    Sie produzieren selbst den Polittalk »2+Leif«. Wie, glauben Sie, ist dem allgemeinen Politikfrust zu begegnen?

    Wir stellen fest, daß die Parteipolitik unter Vertrauens- und Interessenverlust leidet. Journalisten befleißigen sich, die parteipolitische Agenda im Sesselkreis für die Zuschauer herunterzubrechen, und die geladenen Politiker tanzen dann vor – leider nur interessiert das die Zuschauer kaum. Journalismus hat klammheimlich einen Perspektivwechsel vollzogen: Nicht mehr »fragen, was die Leute interessiert«, sondern »übersetzen, was die Politik verkaufen will«. Denken Sie an die großen politischen Themen der Umwelt-, Anti-AKW- und Friedensbewegung. Die Anti-Nato-Nachrüstungsdebatte, die Frauenbewegung mit dem Abtreibungsthema: Diese Themen waren eben nicht von Parteien gesetzt, sondern wurden ihnen teilweise gegen ihren erbitterten Widerstand aufgezwungen. Mit brutalen Mitteln wie Wasserwerfern und Knüppeln wehrte sich der Staat, diese Themen zu akzeptieren, die Bürgern wirklich wichtig sind und waren. Nun kommen Fernsehjournalisten und verdolmetschen, was sich Marketingstrategen der Parteizentralen ausgedacht haben, worüber diskutiert werden soll. Schalten die Zuschauer ab, liegt das nicht daran, daß sie verblöden: Sie quittieren den Journalisten schlechte Arbeit.

    Wandert das Fernsehpublikum nach links, während die Sender konservativer werden?

    In Wirklichkeit interessiert keine Sau mehr, ob beim Schonvermögen 0,2 Prozent der Hartz-Empfänger Opas Häuschen doch behalten dürfen oder nicht. Die Leute sagen, das ganze Hartz ist scheiße - doch darüber wird nicht diskutiert. Man beruft Gelehrtenrunden ein, die mit ihren parteipolitisch ausgerichteten Relativierungen diese Debatte verhindern sollen – die Linkspartei wird seltener eingeladen als neoliberale Wanderprediger, die ihre Religion der Habsucht als Wissenschaft bemänteln.

    Müßte angesichts der Wirtschaftskrise Courage zur Kapitalismuskritik einkehren?

    Aufgabe der Journalisten ist nicht, Dolmetscher der Mächtigen zu sein, sondern Postillon der Regierten. Wer Anstand hat, sollte letzteres umsetzen, denn die Bürger bezahlen uns. Sonst wird es so sein: Will, Plasberg, Beckmann, Illner, Maischberger konkurrieren, wer die tollsten Politiker abgreift. Die Latte des Abgefragten wird stets weiter nach unten gehängt. Motto: Fragst du kritisch, gehen sie zu denen, die weicher nachfragen: 2011 eventuell zu Jauch.

    das ganze interview
    die herren journalisten habens andererseits auch nicht einfach. ich finds ja immer wieder unverschämt, wie oft politiker interviews verweigern. gerade wenn ihnen das thema unangenehm werden könnte. also berichtet man lieber für die parteien, und nicht über sie, damit man überhaupt was zu berichten hat? und welchen bundesbürger interessieren schon komplizierte themen?

    ein thema für sich ist ja, ob die printmedien nicht schlichtweg verpennt haben mit der zeit zu gehen. verdient eigentlich ein verlag mit dem internet geld? es war sicherlich ein großer fehler, so viele inhalte kostenlos zur verfügung zu stellen. tja, jetzt sinds die leute gewohnt, und es wird schwer ihnen begreifbar zu machen, das sie bezahlen müssen, wenn sie vernünftigen journalismus wollen.

    irgendwie ein teufelskreis.
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  6. #6
    Warmgepostet Avatar von BabylonLion
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    Standard AW: Medien: Gibts auch Qualität oder nur noch schlecht?

    "Vatican Magazin" ein der wenngen wicklich Kathlichen Kathlichen Zeitungen...
    nicht wie der Kirchen Bummi "Tag des Heern"...

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Selbst in "Qualitäts"medien wie der Zeit steht immer häufiger schlecht recherchierter Käse - gerade wenn es um Wirtschaftsthemen geht. Der klassische Redaktions-journalismus steckt in einer tiefen Krise, denn mit den ganzen personellen Einsparungen kann nur eine Verflachung der Inhalte einhergehen.
    Bei Themen hatt es ja Ihn auch noch nie geschört...
    "Da hast DU mein Klagen in Tanzen verwandelt hast mir das Trauergewand ausgezogen und mich mit Freude umgürtet." Psalm 30,12

    "Die Zeit, GOTT zu suchen, ist dieses Leben, / die Zeit, GOTT zu finden, ist der Tod, / die Zeit, GOTT zu besitzen, ist die Ewigkeit." (Franz von Sales)

    "Nein, die Überforderung aus Prinzip verhindert die Banalisierung des Christentums. Was erfüllbar ist, ist banal. Der menschliche Geist erlahmt, wenn er sich nicht unerfüllbare Ziele setzt. " (Martin Mosebach)

    "Was der heutigen Welt trotz allen äußeren Glanzes, ihrer Erfindungen und Wirtschaftswunder fehlt, ist jenes Mindestmaß an Güte, Mütterlichkeit, Erbarmen, Takt und Zartgefühl, welches der Welt des Mannes durch die Frau zugeordnet ist." (Gertrud von Le Fort)

    "Ich bin katholisch, und das ist auch gut so. Ich habe mir die Sache nicht ausgesucht. Sie ist mir in mein Gemüt gelegt, von Kindheit an, so sehr, dass sie mir vorkommt wie angeboren...Tief in mir verwurzelt." (Matthias Matussek)



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