das denke ich grundsätzlich auch. aber andererseits ist dieses ideal doch sehr aus dem akademiker-elfenbeinturm heraus gedacht. denn es gibt genug menschen, die gar nicht über einen ausreichend hohen bildungsstand verfügen, um wichtige von unwichtigen informationen differenzieren zu können. darauf setzen die beteiligten solcher aktionen, indem sie möglichst viele informationsbröckchen streuen, die ein dickicht entstehen lassen, durch das sich nicht so ohne weiteres durchblicken lässt.
desweiteren ist das recherchieren neutraler, nicht interessen-orientierer informationen wie gesagt sicherlich eine der größten herausforderungen. die meisten gruppierungen verlassen im laufe einer solchen dikussion nunmal die sachebene und sowohl die reden, die sie halten als auch die informationen, die sie herausgeben, sind nicht selten gespickt mit polemik und übertreibungen.
wem kann man also wirklich trauen? ein wichtiges problem, das auch immer wieder mit der politikverdrossenheit in verbindung gebracht wird.
andererseits ist auch nicht zu vergessen, dass es menschen gibt, die z.b. nicht mal die zeit hätten, sich so wie wir stundenlangen internetdiskussionen u.ä. zu widmen, weil sie ihren arsch von früh bis spät zur arbeit tragen, kinder zuhause haben und ihre nur sehr begrenzte zeit für ein bisschen schlaf und ausspannen nutzen.
also, ich will jetzt nicht eine lange liste von gründen aufzählen, die bürgerinnen und bürger bei der uneingeschränkten informationsbeschaffung steine in den weg legen. wichtig ist mir nur, zu verdeutlichen, dass der grundsatz "jedeR hat die pflicht, sich ausreichend zu informieren!" zwar schnell durch die akademikerbrille dahergesagt ist, aber nicht so ohne weierteres umgesetzt werden kann. vor allem, wer kann schon sagen, was "ausreichend" ist? die sache ist mir etwas zu schwammig.
und wenn man sich mal an die eigene nase fasst: es gab im bisherigen leben sicherlich schon viele wichtige entscheidungen, die man aus unterschiedlichsten gründen nicht ausreichend reflektieren konnte. vor jeder wahl müsste man neben den parteiprogrammen z.b. auch am besten noch ein paar schinken zu politik-theorie und -historie zu lesen, um einen soliden rahmen zu haben, in den man das parteiengeschwalle einbetten kann.
aber wer macht das schon bzw. wer hat überhaupt die zeit für sowas?
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