Akte X 2: Jenseits der Wahrheit (The X-Files: I want to Believe)

[cornholio1980]

War heute in der Früh in der Pressevorführung. Ein vollständiges Review wirds vorr. morgen abend geben, hier schon mal mein erster (spoilerfreier) Eindruck:

Recht gut, ganz unterhaltsam, aber sicher nicht all das, was sich Fans von dieser Rückkehr erwartet haben. Die übersinnlichen Elemente halten sich sehr in Grenzen (weshalb es schon etwas konstruiert erscheint, dass man just Mulder für diesen Fall anfordert), und Scully ist die meiste Zeit mit anderen Sorgen beschäftigt, als sich aktiv an den Ermittlungen zu beteiligen. Die Inszenierung ist eher nur durchschnitt, was angesichts der Tatsache, dass die Serie hier oft Neuland betreten hat (zumindest was das Fernsehen betrifft) schon ein wenig enttäuscht. Auch Spannung wollte kaum so recht aufkommen, wie es auch generell etwas an atmosphärischer dichte mangelte. Und die neue Mulder-Stimme hat mir - wenn der Sprecher seine sache auch gut gemacht hat - doch ziemlich gestört.

Gut gelungen war das Zusammenspiel zwischen Mulder und Scully, und wie sich ihre Beziehung seit Ende der Serie entwickelt hat. Zumindest dahingehend werden die Erwartungen der Fans also wohl erfüllt. Die Thematik des Films ging sehr stark in Richtung (christlichen) Glauben, Gott usw. (was wohl auch den englischen Originaltitel erklärt) und war etwas ungewohnt, grundsätzlich aber interessant. Vor allem gab es diesmal - sehr Akte X-untypisch - keine direkte Auflösung, wer denn nun recht hat. Wo in der Serie Mulder immer wieder seine Sicht der Dinge bestätigt sah, während Scully grad zufälligerweise abkömmlich war und davon nichts mitbekam, bleibt es diesmal dem Zuschauer überlassen, die Handlung auf diese oder jene Weise zu interpretieren. Auch das gefiel mir.

Fazit: Akte X 2 ist eine ok-Rückkehr - wenn auch nicht unbedingt ein Neustart - der Serie, der jedoch die Erwartungen der Fans wohl nicht wirklich erfüllen wird. Einiges ist recht gut gelungen, vieles andere konnte weniger überzeugen. Das beste am Film ist das Wiedersehen mit den Figuren - davon zehrt "Jenseits der Wahrheit" auch die meiste Zeit, während die eigentliche Handlung etwas gewöhnlich ist und nicht wirklich zu begeistern vermag. Mulder & Scully dürfen von mir aus gerne wieder kommen - aber dann bitte auch wirklich als Ermittlungsduo und mit einem übernatürlichen Phänomen, das über schlichtes Hellsehen/Visionen von Gott hinausgeht. Dann steht einer erneuten Eröffnung der X-Akten aus meiner Sicht nichts im Wege...
5/10

Edit: Was die Gerüchte von X-Files Mania betrifft: (zur Sicherheit als Spoiler markiert):

Achtung Spoiler!

1.) Die inhaltiche Info scheint zu stimmen, die Szene ist grundsätzlich auch vorhanden - sie ist aber nicht wie behauptet die erste des Films
2.) Etwas überdramatisiert. Es gibt einen kleineren Streit, ja... aber so dramatisch hatte ich es nicht empfunden.
3.) Ich bin nicht bis nach den Credits geblieben, insofern kann ich nicht sagen, ob danach noch etwas kam. Aber als unhappy hatte ich das Ende jetzt nicht unbedingt empfunden...