hmpf, du hast wirklich geniale thread-ideen!

also, ich finde dass es bis vor einigen jahren (und teilweise heute noch) kulinarisch eher unpraktisch war, als ossi im den alten bundesländern zu wohnen. viele produkte, die es "im osten" in hülle und fülle gab, fand man einfach nicht. ich erinnere mich noch, dass ich vor ca. 3 jahren für jemanden als geschenk halloren-kugeln suchte. die meisten damen und herren in den westdeutschen süßwaren-abteilungen schauten mich nur mit großen augen an und verwiesen mich auf ihren standardkram von lindt & co. schon traurig, vor allem da diese leckeren kugeln schon vor der teilung deutschlands existierten und damals gesamtdeutsch bereits sehr beliebt waren.

man muss, was für die wessi-geschmacksorientierug scheinbar sehr wichtig ist, warten bis sich sowas zum trend bzw. zur marke entwickelt hat. wessies sagen ja auch zu jeglichen zellstofftaschentüchern "tempo" und zu jeder nuss-nougat-creme "nutella". soviel zum marken-fetischismus.
ansonsten ist es auch so, dass wessies über ossies genausoviel wissen wie amerikaner über deutsche. während bei dem amis jeder deutsche ein sauerkrautfressender nazi ist, sind wir ossies bei den wessies alle nach bananen in der schlange anstehende, sächselnde trabant-fahrer.
von der esskultur ist daher wenig über die mauer geschwappt.

inzwischen habens allerdings auch die halloren-kugeln in westdeutsche süßwaren-abteilungen geschafft und man trifft vielerorts auf verkaufsstände, die thüringer wurst anbieten. sogar ganze kneipenketten gibts hier, die sich "der thüringer" nennen. qualität setzt sich eben durch. und mit wurst kann man uns deutsche fleischfressweltmeister ja immer noch am besten überzeugen.

ahja, wo wir bei fleisch fressen sind... als veggie hat man auch eher unpraktische kulinarische vorlieben. obwohl das glücklicherweise immer normaler wird. wobei die anti-veggies mittlerweile manchmal militanter wirken als die fundi-veggies selbst. aber so ist es wohl immer, wenn ein monopol bzw. eine diktatur zerbricht.


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