@ darya
das bezweifle ich nicht nur, das weiß ich sogar. schließlich besitz ich die cd. aber was spielt das für ne rolle, ob sie nun haargenau über sich selbst singt? sie spiegelt ein bild der modernen frau bzw. von dem, was viele frauen als modern empfinden. darin entdecken sich anscheinend einige wieder, was der große erfolg der cd beweist.Oje,ich bezweifle,dass Anett Louisan nur Bezug auf sich selbst nimmt in ihren Liedern.
Höchstwahrscheinlich hat sie einen Grossteil der Texte noch nicht einmal selbst geschrieben. (siehe ihren Besuch bei "Sarah Kuttner")
bei sarah kuttner sagte frau louisan übrigens, dass sie ihre texte zwar nicht komplett selbst schreibt, aber die ideen dafür liefert, welche sie dann mit ihrem texter zusammen ausarbeitet.
hab ich irgendwo geschrieben, dass sie nur das dürfen? klär mich bitte auf. auch nach wiederholtem lesen meines textes kann ich diese aussage dort nicht finden.Warum dürfen Frauen immer nur über ihre verzehrende Liebe zu einem Mann singen?
übrigens sind frauen, die viele männer haben, in der kunst schon lange ein alter hut. sowas darf man schon seit den "märchen aus 1001 nacht".
ohja, "die katze" is ja dermaßen selbstironisch, ganz schön mutig wie sich frau louisan da aufs korn nimmt... ähhhh... meinst du das ernst? oder haben wir beide ein unterschiedliches verständnis von ironie? selbstironie beinhaltet für mich immer wenigstens einen spürbaren hauch selbstkritik. davon kann ich im katzen-song nur sehr wenig entdecken. "die katze", die hier für das wesen einiger frauen steht, wird viel mehr als edel und selbstbewusst hochstilisiert:A propos selbstironisches Lied über Frauen.Was ist mit "Die Katze"?
"Sie kommt und sie geht
Wann immer sie will
Sie räkelt sich in deinen Laken aus weichem Flanell
Sie spielt mit der Beute
Zieht nie mit der Meute
Sie kuscht nicht
Sie zählt deine Mäuse
Sie mordet sie leise und gründlich
Nein, sie wird dir nie gehör’n
Doch du streichelst sie so gern
Das weiß sie ganz genau
Miau
usw."
im gegensatz dazu kriegen die herren der schöpfung wesentlich offensichtlicher ihr fett weg, indem sie als lügende, vielfickende "blender" (klingt nicht ganz so angenehm wie "katze", oder?) beschrieben werden:
"Er ist ‘n Blender erster Güte
Wie ein Schmetterling leicht
Er nimmt ‘n Schluck von jeder Blüte
Solang der Vorrat reicht
Du bist für ihn doch bloß ‘n Spielplatz
Er verschaukelt dich täglich mehr
Dein Name schwimmt in seinem Wortschatz
Wie ein Tropfen im Meer
Er ist ’n Blender – ein Blender
usw."
damit sich das alles aber nicht nur um frau louisan dreht, hier noch ein musiktipp von mir:
Angelo Badalamenti
alles...
sagt euch nix? bestimmt habt ihr schonmal was von ihm gehört. er ist spätestens seit "blue velvet" david lynchs stammkomponist und war seither in jedem seiner filme vetreten. mir fiel er das erste mal so richtig durch sein mullholland-drive-theme auf. dieser athmospärisch dicht gewebte, tief melancholische klangteppich rollte mich ein und nahm mich völlig gefangen. wer lynch-filme schätzt, weiß wie wichtig die musik dabei ist. oft nur sparsam eingesetzt, bringt sie die vision des meisters auf den punkt und macht es noch schwerer, sich dem sog seiner filme zu entziehen.
doch auch ohne bilder reißen badalamentis werke mit. anders als viele seiner bekannten kollegen produziert er nicht regelmäßig einen aufguss seiner letzten erfolge. er hat es genausowenig nötig, sich zwanghaft neu zu erfinden. nein, seine kompositionen wirken so gekonnt und frisch, das man meint, badalamentis fähigkeit, bilder in ton umzusetzen sei schier unerschöpflich.





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