Im Schweine-System



Schweine wollen wühlen, grasen, erkunden. Können sie den natürlichen Verhaltensweisen nicht nachgehen, entwickeln sie verstörende Angewohnheiten.

Ferkel werden mit den Schlachtüberresten von Artgenossen gefüttert, Muttersauen über Wochen mit Metallbügeln fixiert und Eber beißen sich gegenseitig blutig - über die Konsequenzen einer industrialisierten Tierproduktion.
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Die industrielle Massentierhaltung wie sie leibt und lebt.

Darunter leiden gerade Schweine als eines der wichtigsten "Nutz"tiere, denn sie gehören zu den intelligentesten und sensibelsten Säugetieren und haben ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten. Schweine sind nach den Affen diejenigen Tiere, welche uns physiologisch am Ähnlichsten sind (deshalb wurde Insulin z.B. aus Schweinen gewonnen bevor man es für Zuckerkranke künstlich herstellen konnte).

Ein Kommentator schreibt unter dem Artikel:
Canute vor 2 Stunden Würden die derzeit einzige Partei die im Tierschutzbereich aktiv ist und nennenswerte Chancen hätte was zu ändern, sich auf diese Themen konzentrieren und sich nicht durch eine sozialistische Familienpolitik, Gender, Homo-Ehe, Ausländerwahlrecht und vielen anderen gesellschaftlich zersetzenden Forderungen unwählbar machen, dann könnten sie heute bei 15-20 Prozent liegen. Aber Nein, sie entziehen sich ihrer Verantwortung für Umwelt und Tiere indem sie Sturr ihre weltfremden, Ideologisch-motivierten, gesellschaftpolitischen Forderungen wichtiger nehmen als die Themen für die sie eigentlich gewählt werden. Das ist Egoistisch und damit werden sie nie was erreichen.

In der Tat haben die Grünen dieses Primärthema ihrer Programmatik sträflich vernachlässigt. Statt der Besserwessi-Verbots-Symbolpolitik wie dem erzwungenen "Veggie day" in Kantinen wäre es viel wichtiger das schwer subventionierte System der industriellen Landwirtschaft und Tierhaltung zu bekämpfen. Die Grünen sind hier so lange ich mich erinnern kann nichts als Pappenheimer gewesen, anstelle eine strukturverändernde Umwelt- und Tierschutzpolitik zu machen wie es ihre ureigenste Existenzberechtigung wäre.

Das billige industrielle Fleisch von Schwein, Huhn und Rind ist eben auch gerade deshalb so billig weil die Erzeuger umso mehr Subventionen einsacken je größer sie sind - eine Subventionspolitik die also Konzerne wie Wiesenhof massiv begünstigt und dem Kleinbauern die Existenz raubt. Agrarsubventionen machen weiterhin fast die Hälfte des jährlichen EU-Haushaltes aus - jedes Jahr um die 60 Milliarden Euro. Mit all diesen Milliarden könnten auch Kleinbauern und Biobauern mit artgerechter(er) Haltung der Tiere gefördert werden um deren Fleisch an der Theke konkurrenzfähiger zu machen.

In sieben Jahren Rot-Grün haben die Grünen daran wenig geändert. Sollten sie wider Erwarten anstelle der SPD bei Merkel ins Regierungsbett rutschen, wäre es ihre Aufgabe hier endlich einmal mehr umzusetzen als belanglose Symbolpolitik wie Dosenpfand und Co.