Die beiden gestrigen Folgen fand ich extrem schwach. Die erste hatte bis auf die zugeebenermaßen sehr gute Folterszene mit Graem und seinem "Geständnis" nichts zu bieten. Beide "großen" Twists am Ende habe ich meilenweit vorhergesehen. Das mit Morris war zudem ziemlich dämlich. Ich mein, was machen die Terroristen, wenn doch sein Pflichtbewusstsein siegt und er in der CTU bleibt? Oder wenn er zumindest noch die zwei Minuten länger bleibt und sein Bild sieht? Oder wenn er nicht so blond gewesen und versucht hätte, seinen Bruder am Handy zu erreichen? Das war, mit verlaub, absolut bescheuert.

Die 2. Folge war nur leidlich spannend, und hier ist mir extrem sauer aufgestoßen, dass es 24 zum wiederholten Male nicht schafft, einen zwielichtigen Charakter zu schaffen, der aber nichtsdestotrotz über ein gewisses Maß an Skrupel verfügt. Es war natürlich abzusehen, das Lennox darauf einsteigt, aber zumindest dieses eine Mal hätten sie mal vom üblichen Schema abweichen und auch einem "Bösewicht" eine gute Seite verpassen können. Zudem muss man sich schon fragen, warum sich dieses Konsortium zu solch einem drastischen Schritt genötigt sieht, wenn in Staffel 2 Wayne's Bruder auch binnen 2-3 Stunden (übrigens in viel zu ähnlicher Situation; auch damals war der Vizepräsident federführend, es ging um einen Krieg mit dem Land dass die Terroranschläge - eine explodierte Atombombe! - unterstützt hat) abgesetzt werden konnte...

Schön langsam frage ich mich wirklich, ob man nach der 5. Staffel nicht vielleicht doch besser Schluß gemacht hätte. Sicher, der Kampf Jack gegen den Präsidenten war einzigartig, und es war nicht davon auszugehen dass es gelingen würde, das zu toppen, aber nach den recht guten ersten beiden Stunden hat mich der 6. Tag bisher sehr enttäuscht. Hoffentlich bringt die 7. Staffel - mit Prequel, einem neuen Bösewicht und der längeren Zeit, die man sich dank des Autorenstreiks darauf vorbereiten konnte - wieder einen deutlichen Aufschwung. Denn für Tag 6 habe ich mittlerweile leider die Hoffnung verloren...