Angesichts der Tatsache, dass der Strombedarf tendenziell steigt und sich außerdem die "Energielandschaft" in Deutschland in den letzten zwanzig Jahren stark verändert hat, ist das nicht ganz so aussagekräftig, weil doch schon sehr lange her. Du hast aber trotzdem recht: Es gibt wirklich keine Stromlücke - wie man z.B. sehr schön daran erkennen kann, dass es auch nicht zu Versorgungsengpässen kam, als 2009 acht deutsche Atomkraftwerke gleichzeitig nicht am Netz waren. (Es gibt keine Stromlücke « Greenpeace Blog)
Ich hoffe, dass dieses "glücklicherweise" ironisch gemeint war. Kohle darf nämlich nicht die Alternative sein. So antiintuitiv es ist, der Klimawandel ist hier immer noch die größere Gefahr. Wenn der nämlich unkontrolliert immer schneller immer stärker wird, werden Dürren, Flutkatastrophen, Waldbrände etc., wie wir sie in letzter Zeit schon in Russland, Australien, Pakistan etc. hatten, uns sehr, sehr schnell das Genick brechen. Zu vermeiden sind diese schon jetzt nicht mehr, aber ab einer bestimmten Frequenz und einem bestimmten Schweregrad werden sie unbewältigbar.Doch glücklicherweise hat Deutschland enorm viele Kohlekraftwerke in Reserve, die Konzerne haben ja vorgesorgt.
Diese Zahl selbst kann ich nicht beurteilen, aber eine allgemeine Bemerkung, was solche Berechnungen betrifft: Was diese Berechnungen immer etwas zweifelhaft macht ist, dass dabei immer die "Kosten" der Reduktion berechnet werden - die Kosten, die durch den Klimawandel selbst entstehen und die durch die Reduktion gemindert werden können, werden jedoch meistens ausgeblendet.Noch vor dem Japan-Unfall hat die EU errechnen lassen, was die 80%-Reduktion des CO2 bis 2050 kosten würde: 10.800 Milliarden Euro!
Die Alternative zu Investitionen in die CO2-Reduktion ist ja nicht eine ungebremste wirtschaftliche Entwicklung mit endlosem Wachstum, sondern eben eine eskalierende Reihe von Naturkatastrophen, die - natürlich! - auch die Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen werden. Natürlich kann im Moment noch niemand die exakten wirtschaftlichen Auswirkungen zukünftiger klimawandelbedingter Naturkatastrophen auch nur halbwegs genau berechnen. Wir wissen aber immerhin schon genug, um zu wissen, dass die Kosten beträchtlich sein werden.
Und mehr noch: es gibt gravierende Folgen, die in wirtschaftliche Berechnungen gar nicht oder kaum eingehen. Wenn z.B. durch Dürren usw. in Afrika eine Milliarde Menschen verhungern sollten, würde das die Weltwirtschaft kaum tangieren.
Daher: Vorsicht bei ökonomischen "Berechnungen" der "Kosten" von Klimaschutzmaßnahmen. Meistens zeigen diese nur die halbe Wahrheit. Und nicht unbedingt den entscheidenderen Teil






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