Das ist immer so, wenn irgendwo Deutsche sterben. Auch wenn es "nur" ein Flugzeugunglück ist. Auf einmal wird die 'ganze Nation' scheinbar hellhörig.
Eine neue Emotion? Trauer? Wut?
Was für eine Sinnfrage?
Was ist denn der rechtliche Unterschied zwischen einem 'getöteten Bundeswehr-Soldaten' und einem 'Gefallenen'? Für die Hinterbliebenen ändert sich dadurch nichts. Den Toten kann es egal sein. Mein Beileid an die Hinterbliebenen.
Oder meinst du, dass jetzt, da der Verteidigungsminister von 'Gefallenen' spricht, der Einsatz offiziell als Krieg eingestuft wird? Das glaub ich nicht.
Das war und ist jedem klar, der sich freiwillig dahin meldet. Und hier ist auch schon das Wort: freiwillig.
Keiner von unseren Bundeswehrsoldaten wird gezwungen sich nach Afghanistan zu melden, ander als z. B. bei der amerikanischen Armee.
Wer sich freiwillig zu so einem Einsatz meldet, sollte wissen, dass er mit einem Risiko behaftet ist. Deshalb bekommt man für so einen Dienst auch mehr Geld. Und es sind ja nicht die ersten Toten oder der erste Anschlag auf Deutsche.
Die Taliban hat unsere Jungs bisher ziemlich in Ruhe gelassen und ich frage mich warum. Es gab bisher auch - zum Glück für uns - bei uns keine Bombenanschläge anders als z. B. in Spanien. Warum?
Warum schonen uns die Taliban?
Also damit erzählst du nichts Neues. Soldaten sind doch keine Superhelden, die einen Anschlag schon aus 10 km Entfernung wittern. Und Selbstmordattentate sind heimtückisch, das ist auch nichts Neues. Sieh dir mal Israel und Palästina an, da passiert so was öfter.
Also was ist so .... außergewöhnlich ... an dem Ganzen.
Ahja? Auch das ist keine umwerfende Neuigkeit. Das da unten ist ein Krisengebiet, Mann. Das ist es aber nicht erst seit den Anschlägen auf die zwei Bundeswehrsoldaten, sondern seit dem Einmarsch ausländischer Truppen in Afghanistan zur Niederschlagung des Taliban-Regimes. ... Was ungefähr seit 2002 der Fall sein dürfte. Daher verstehe ich deine Aufregung nicht.
Aha, also nur ein Südafrikaner und ein Niederländer. Wir können unsere Empörung und Aufregung also wieder einpacken.Die Nachricht sorgte für große Aufregung in der Bundesrepublik und der deutschen Botschaft in Kabul, da nach ersten Angaben die beiden getöteten Ausländer Deutsche sein sollten. Nach eingehender Prüfung können die deutschen Behörden das nun ausschließen. Die lokalen Behörden sowie die ISAF-Schutztruppe gaben an, dass es sich bei den Toten um einen Südafrikaner und einen Niederländer handele.
Da es keine Deutsche war, erfahren wir von dieser Getöteten erst jetzt am Ende der Woche quasi durch eine Fußnote.In Afghanistan wurde Anfang der Woche bereits eine Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation auf offener Straße erschossen, die einen britischen und einen südafrikanischen Pass hatte. Zu diesem Mord hatte sich die Taliban bekannt.
Was nun die Sinnfrage betrifft. Ich nehme mal an, es handelt sich darum, ob es sinnig ist, dass unsere Jungs da unten sind.
Die Bundesrepublik ist nicht allein in Afghanistan, sondern in einem Verbund mehrerer Staaten - quasi der Vorgänger der Förderation, um ein Beispiel aus dem Sci-Fi-Bereich heranzuziehen.
Wir haben als Mitglied solch eines Bundes Rechte und Pflichten und können und sollten nicht nur Mitglied sein, solange die Sonne scheint.
Die Zivilisten ... die einfachen Afganen sind froh um den Dienst, der da unten geleistet wird, denn diese Leute haben auch unter der Taliban gelitten.
Sollen wir uns jetzt einfach zurückziehen und das Feld wieder diesen Fanatikern überlassen, die dann wieder massenweise Menschen unterdrücken?
Ich sage nein.
Jetzt bist du wieder dran. Du hast mir meine Fragen nämlich nicht ausreichend beantwortet.
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