Zitat Zitat von Thandor Beitrag anzeigen
...Hatte gestern auf RTL ein bisschen der "Wahlnacht" beigewohnt. Für meinen Geschmack wurde da aber viel zu oft wegen dem kleinsten Pups zu irgendeinem Außenreporter geschaltet, der darüber berichten durfte, dass alle sich brav gefreut haben, als eine positiv Nachricht kam und alle "buh" riefen, als ne schlechte kam.
Ach - nee.
Selbst schuld, wenn du dir das Geschehen auf RTL anguckst. Bei ARD und ZDF war das alles sehr spannend und vielseitig aufbereitet. Ich wollte eigentlich auch nur kurz reinschauen, blieb dann aber dran kleben, weil ich von Anfang an mitgerissen wurde. Eine gelungene Mischung aus Dokuschnippseln, Expertenrunden, Talkshow und Mitverfolgen des Live-Geschehens. Zum Vergleich schaltete ich auch mal zu RTL. wo gerade irgendein Singsternchen aus den USA ein Liedchen trällerte - und mein Finger auf der Fernbedienung hatte schon nach kurzer Zeit das ganz starke Bedürfnis, wieder umzuschalten.

Zitat Zitat von BabylonLion Beitrag anzeigen
Ich mag kein schwaz weis malerei, die Demokraten ist auch kein Weisenkinder.
Jep, so ist es. Die Politik wird ja nicht nur von Obama allein gemacht. Die Demokraten haben sicherlich auch Leute in ihren Reihen, die nicht besonders kompetent sind bzw. Ziele von vorvorgestern vertreten. Man sollte sich die Verteilung der Ministerposten auf jeden Fall genau anschauen. Die ist wahrscheinlich aussagekräftiger als die geschickt ausgetüftelten Reden von Popstar Obama.

Zitat Zitat von Reiner Beitrag anzeigen
Nun, Obama wird die schwerste Aufgabe der letzten 100 Jahre vor sich haben, doch wenn nicht er es packen kann, wer dann noch? ...
Naja, es ist ja nun wirklich nicht so, dass es nicht auch andere fähige Kandidat(inn)en gegeben hätte. Ich halte nach wie vor Hillary Clinton für die erfahrenere, kompetentere Wahl. Das einzige, was ihr im Vergleich zu Obama fehlte, war die Popstar-Aura. Aber wenn man schon fragt, wer, wenn nicht Obama, in Amerika das Ruder wieder rumreißen könnte, gehört sie auf jeden Fall zur engeren Auswahl - sofern man nach Kompetenzen und nicht nach dem warm-süßlichen Bauchgefühl entscheidet, das man bekommt, wenn das "Yes wie can"-Lied läuft.

... Diesesmal sammelte Obama via Internet und die Bevölkerung spendete direkter wie nie - es ist Ihr Geld und Ihr Kandidat ... nicht der der Ölmultis - KLASSE!
Ja, die Leute spenden, weil sie an Obama glauben. Der Glaube ist hier die stärkste Kraft. Nichts Rationales, nicht belegbares, nichts handfestes. OK, Obamas Team entwickelte nach und nach auch ein solides Programm, dass vor allem gegen die angestaubten Ziele von McCain besser dastand. Aber dennoch denke ich, dass das nicht entscheidend bei der Wahl war. Man sieht es ja auch in Deutschland an den vielen Pro-Obama-Bekundungen: Wir alle wissen kaum etwas über sein Programm bzw. über seine politischen Ziele. Trotzdem himmeln wir ihn an wie einen Popstar und würden am liebsten auf sein nächstes Kozert gehen.

Man sieht das ziemlich gut bei unserem Forums-Kollegen Reiner: Eigentlich gibt er sich sonst gern als nüchtern denkender, wissenschafts-orientierter Mensch. Aber in Obama hat eben auch er einen Messias gefunden, von dem er glaubt, dass er das Heil bringt. Das ist kein Vorwurf. Ich kann das gut nachvollziehen. Wie sagte der Prophet St. Roberto del Blanco noch so schön: "Ein bisschen Glaube muss sein- dann kommt das Glück von ganz allein!"


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