Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
Also Mehdorn zu kritisieren ist nun auch nicht der allerneueste Schrei, die Bahn war schon seit jeher ein beliebter Prügelknabe, auf dem mit Vorliebe herumgehackt wird (womit ich nicht sagen will, dass das unberechtigt ist).
mehdorn´s kündigung zu fordern, ist aber schon einen schritt weiter als bisher und auch wenn es vielleicht "nichts neues" ist, finde ich die forderung richtig und passend. und warum muss sowas eigentlich immer neu sein? muss man auf dem sich stetig selbst verbrauchenden medienzug der permanenten neu-neu-neu-spektakelmeldungen aufspringen, so wie es die aktuellen trends gerade hergeben, oder darf man als politer auch eine kontinuierliche meinung vertreten, die sich dann zwar über die jahre wiederholt, aber immerhin substanz hat?

Entsprechend gehört auch nicht besonders viel Mut gehört dazu, jedenfalls sicher nicht mehr, als die amerikanischen Banken zu kritisieren.
es geht auch nicht darum, dass hier irgendjemand mehr mut hat. ich will hier keinen pissing contest zwischen den amis und den deutschen eröffnen. mir persönlich stinkt nur diese amerika-fixiertheit in deutschland. obwohl dieses land in seiner vergangenheit mindestens genauso viel pfusch und leid über die welt gebracht hat wie wir, schauen wir immer wieder dorthin als wären sie die heilsbringer und jedesmal viel weiter als wir es sind. damit führen wir aber nur die pflege des allgegenwärtigen deutschen minderwertigkeitskomplex fort anstatt uns auch mal selbst zu feiern. denn nichts anderes tun die amis. egal, wieviele leute sie durch ihre ziele zermatschen, egal wievielen diktatoren sie ordentlich dollars und waffen in den hintern geblasen haben, damit sie in ressourcenreichen ländern weiter die macht behalten... sie präsentieren sich immer wieder als die großen weltverbesserer mit einem strahlenden grinsen und feiern sich permanent selbst. und wir deutschen wälzen uns in vergangenheitsbewältigung (gibt es dafür in amerika überhaupt ein wort?), peitschen uns immer wieder für unsere geschichte selbst aus und senken das haupt vor selbstgefälligen flachköpfen aus übersee.

Willst du damit sagen, dass jemand wie Obama, der die Medien nutzt, keine "Würde" hat? Den Eindruck erwecken bei mir nämlich deine "Popstar"-Vergleiche.
ich persönlich finde, dass dieses popstar-spektakel der politik glaubwürdigkeit und würde nimmt. wie gesagt, das ist nur meine persönliche meinung. das beziehe ich nicht auf einzelpersonen wie obama, sonden auf das gesamte aufgeblasene mediengeschehen drumherum. schließlich werden auch sensationsgeile shows wie big brother, doku-soaps u.ä. von uns pseudo-intellektuellen gern kritisiert. letztlich verwenden die wahlkampf-macher in amerika aber ähnliche mittel und konzepte wie sie auch bei der produktion dieser shows eingesetzt werden. warum ist es bei den einen fragwürdig und bei den anderen angemessen?


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