Review auf fictionBOX
In "Volkszählung" wird Claire’s Vergangenheit näher beleuchtet. Die Rückblenden sind diesmal wieder recht ausgeprägt, aber Gott sei Dank durchaus interessant. Während einige der früheren Flashbacks fast ausschließlich der Charakterisierung dienten, tritt dort diesmal auch der Mystery-Aspekt der Serie stark zu Tage. Vor allem die Idee, der Wahrsager könnte gewusst haben, was mit der Oceanic 815 passieren würde, halte ich für eine höchst interessante und faszinierende Idee. Doch auch abseits dessen konnte mir ihre Vorgeschichte, trotz dem einen oder anderen klischeehaften Moment, durchaus gefallen. Vor allem die Szene, als sie die nicht funktionierenden Kugelschreiber (Zufall oder Schicksal?) zum Anlass nimmt, die Adoption in letzter Sekunde doch noch abzublasen, fand ich gelungen. Hier hat Emilie de Ravin den inneren Konflikt ihrer Figur wirklich sehr gut dargestellt und überzeugend vermittelt.
Leider war die Wendung am Ende für mich zu vorhersehbar. Ab dem Zeitpunkt wo man uns gezeigt hat, wie Hurley von allen möglichen Haupt- und Nebenfiguren just Ethan um seinen Namen bittet war mir irgendwie klar, worauf das hinauslaufen würde, dass sein Name nicht auf der Passagierliste steht und er es – aus welchem Grund auch immer – auf Claire abgesehen hat. Hatte daher leider nicht ganz die Wirkung, als wenn man uns Ethan in den vorherigen Episoden zumindest etwas öfter gezeigt hätte. Eine spannende Ausgangsposition für die nächste Folge bot dieser Twist am Ende aber allemal…
Fazit: Die Wendung am Ende fand ich leider sehr vorhersehbar, und wenn man kritisch auf die Episode zurückblickt merkt man, dass mit Ausnahme der letzten Minute genau genommen eigentlich nicht viel passiert. Dafür war die Rückblende diesmal nicht einfach nur interessant, sondern auch sehr mysteriös und mit einigen interessanten Andeutungen gespickt. Vor allem aber macht "Volkszählung" aufgrund der spannenden Ausgangssituation am Ende Lust auf die nächste Episode!
7/10
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