Review auf fictionBOX
Nachdem man sich in den letzten beiden Folgen bereits zum zweiten Mal auf Jack und Kate konzentriert hat, sind nun endlich wieder andere Figuren dran. So erfahren wir in "Gefühl und Verstand" endlich etwas mehr über Boone – und zugleich auch über Shannon. Leider fand ich die Rückblende – von der Offenbarung, dass es sich bei den beiden nicht um "echte" Geschwister handelt, sowie ihr kurzes Techtelmechtel, das offenbar kurz vor dem Absturz stattgefunden hat – nicht sonderlich berauschend. Auch dass Boone für Shannon Gefühle hegt konnte man frühestens am Ende der vorangegangenen Episode erahnen, zuvor wäre dieser Verdacht nie aufgekommen – was andeutet, dass es sich dabei möglicherweise auch seitens der Drehbuchautoren um eine neue Idee handelt.
Leider war auch die Handlung auf der Insel kaum besser. Während mir Locke’s zunehmende Besessenheit mit der Luke, die ihn sogar dazu bringt Boone anzugreifen, gut gefallen konnte, fand ich die ganze Geschichte rund um dessen "Fieberwahn" mehr als nur dürftig. Vor allem seine Erleuchtung am Ende kam für mich wie aus dem nichts. Denn als er Shannons leblosen Körper in Händen hielt, konnte ich in seinen Augen viele Gedanken und Empfindungen erkennen. Erleichterung gehörte nicht dazu. Was "Gefühl und Verstand" halbwegs rettet sind die kurzen Szenen zwischen Kate und Sun, insbesondere aber die amüsante Nebenhandlung zwischen Hurley und Jin. „Dude, piss on my foot!“ Köstlich…
Fazit: Mit der Handlung rund um Locke und Boone konnte ich nicht wirklich etwas anfangen – vor allem alles rund um dessen Halluzinationen fand ich dämlich. Von seiner Erkenntnis am Ende, die wie aus dem Nichts zu kommen schien und für mich einfach nicht nachvollziehbar war, ganz zu schweigen. Auch die Rückblende war nicht sonderlich überragend, wenn sie auch ein paar nette Momente zu bieten hatte. Trotzdem ist es in erster Linie Hurley und Jin zu verdanken, dass "Gefühl und Verstand" nicht gänzlich abstürzte…
4/10
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