Review auf fictionBOX
In "Rastlos" wird Kate ihre mittlerweile dritte Rückblende spendiert, und auch wenn diese noch das Beste an der Folge war, fand ich es schon sehr frustrierend, dass die Frage warum sie auf der Flucht war erneut unbeantwortet blieb. Trotzdem fand ich ihr Wiedersehen mit ihrer Jugendliebe sehr gut und teilweise auch berührend in Szene gesetzt – vor allem, als dieser bei ihrer Flucht getötet wird. Damit wurde immerhin auch endlich das Rätsel rund um das Spielzeug-Flugzeug aufgeklärt. Auch der Besuch bei ihrer Mutter war durchaus interessant. Angesichts der Tatsache, wie viel sie dafür riskiert hat, um ihre Mutter besuchen zu können, kann man Kate’s Schock und Enttäuschung völlig nachvollziehen, als diese auf einmal nach Hilfe ruft. Danach fragt man sich unweigerlich zum 100sten Mal, was Kate denn nun eigentlich so schlimmes getan hat…
Die Handlung auf der Insel war jedoch leider sehr schwach und wirkte wie ein Lückenfüller zum großen Finale. Es tat sich einfach nicht wirklich etwas, wenn man mal von der Vergiftung absieht. Man fragt sich, warum Kate erst jetzt darauf kommt, dass sie eigentlich gerne auf dem Floß mitfahren würde – immerhin wird ja nun doch schon eine ganze Weile daran gebaut, und auch die 4 Überlebenden die darauf ihr Glück versuchen werden stehen schon seit langem fest. Wenn es ihr wirklich so wichtig ist, von der Insel zu fliehen – warum hat sie sich nicht schon früher ins Spiel gebracht? Dass Sun ihren Mann vergiften wollte, damit dieser auf der Insel zurückbleiben muss, erschien auch etwas konstruiert. Gleiches gilt für die Offenbarung am Ende, dass im Hintergrund doch Kate ihre Finger im Spiel hatte. Alles in allem wäre es wohl besser gewesen, das maximal als kleinen Nebenstrang des Dreiteilers zu präsentieren aber es nicht auf eine ganze Episode auszudehnen.
Fazit: Vor dem großen Finale leistet sich "Lost" nochmal einen kleinen Ausrutscher. Die Rückblende rund um Kate war recht interessant und teilweise auch bewegend, bot aber erneut keine Antworten auf die drängendsten Fragen. Und die Handlung auf der Insel war einfach nur unheimlich schwach, langweilig und wirkte auch ziemlich konstruiert. Lediglich Walt’s Warnung und seine Überzeugung, man müsse nun schnell von der Insel weg, ehe die Luke aufgemacht wird, sorgte kurzfristig für einen Hauch von Spannung.
4/10
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