Review auf fictionBOX

Nachdem man in der vorangegangenen Episode aufgeklärt hat, was der andere Gruppe der Überlebenden in den 48 Tagen seit dem Absturz zugestoßen ist, steht diesmal Ana Lucia im Mittelpunkt - und durch die Rückblenden erfahren wir zum ersten Mal mehr über ihr Leben vor dem Flugzeugabsturz. Im Gegensatz zu einigen anderen Figuren waren ihre Rückblenden wirklich interessant und sehr aufschlussreich. Zwar war die Geschichte an sich nicht sonderlich originell, wurde aber gewohnt gut erzählt, und wusste vor allem dank des kaltblütigen – wenn auch vorhersehbaren – Absch(l)usses zu gefallen.

In der Gegenwart überzeugte ihre Handlung vor allem mit den nachvollziehbaren und auch gut dargestellten Schuldgefühlen aufgrund ihres unverzeihlichen Irrtums, sowie den spannungsgeladenen Dialogen mit Sayid. Großartig fand ich daran auch, wie diese Handlung jene aus der Rückblende quasi gespiegelt hat. Sayid brennt nach Shannon’s Tod auf Rache, was Ana-Lucia gut nachvollziehen kann, da auch sie damals von Rachegelüsten angetrieben wurde – und im Gegensatz zu Sayid hat sie diesen auch nachgegeben. Emotionaler Höhepunkt war dann schließlich der Moment am Ende der Folge, als die beiden Gruppen von Überlebenden endlich zusammengefunden haben - inklusive eines bewegenden Wiedersehens zwischen Jin und Sun sowie Rose und Bernard.

Fazit: "Kollision" schließt den außergewöhnlich langen Start in die aktuelle Staffel der Serie wohl endgültig ab - und dies auf durchaus ansprechende Art und Weise. Die Episode konnte bei mir vor allem mit der näheren Beleuchtung von Ana-Lucia – definitiv einer der interessantesten Neuzugänge dieser Staffel – sowie den spannungsgeladenen Dialogen zwischen ihr und Sayid punkten. Und das Finale brachte nach den dramatischen Episoden zuvor endlich ein kleines, ungemein berührendes Happy-End für die Verschollenen…
9/10