Ich glaube nicht daran das die Kritik an Computerspielen von einen Generationen Konflikt herrührt bzw. auf einen solchen zurück zu führen ist. Schlicht weil Computerspiele ein Phänomen sind welches nicht nur von Kindern und Jugendlichen aufgegriffen wird, sondern auch erwachsene Menschen anspricht.

Bisher so hat sich, wenn ich mal so frei schätzen darf, keiner in diesem Thread geäußert der jünger als zwanzig Jahre ist, einige jenseits der fünfundzwanzig. Nun in der Firma in welcher ich arbeite weiß ich von einigen jenseits der vierzig, das sie begeistert spielen.
(In dem Fall WoW)

Dennoch das Computerspiele ein wertvolles und schützendes Kulturgut darstellen? Nein. Computerspiele sind in erster Linie ein Konsumgut. Es kann sein das dabei etwas kulturell bemerkenswertes entsteht, aber im Großen und Ganzen sind sie trivial.

Natürlich gibt es Untersuchungen über Computerspiele, Genres und das wirken dieser auf den Menschen, die von Personen durchgeführt sind die zuvor keine eigene Berührungspunkte mit dem Medium haben. Ferner darüber hinaus persönlich keine Wünschen.
Das ist nicht nur einer Bemerkenswert sondern eine gute Vorraussetzung.
Schließlich ist es diesen Personen möglich ohne nur allzu natürliche Vorbehalte sich dem Thema zu widmen. Kaum einer der, just als Beispiel, gerne Counterstrike spielt, wird bei einer eigenen Studie auch nur im Ansatz ein Ergebnis zu lassen das impliziert das er (just beispielsweise) eine niedrigere Hemmschwelle zur Verarbeitung von Gewaltdarstellung oder zu Gewalt selbst entwickelt.
Natürlich attestiert jeder der Computerspiele spielt, sich gerne das ihn eben das intelligenter macht. Vermutlich auch noch schöner wenn es dem eigenen Ego hilft.

Was die Intelligenz betrifft,...
Zitat Zitat von Vile
Spieler die normalen Berufen nachgehen und einen normalen (Hauptschul-) Abschluß besitzen, konnten es mit Studenten aus den verschiedensten Bereichen (Physik, Arichtektur, Mathematik, Ingenieurswesen) aufnehmen und diese sogar um längen schlagen.
Was beweist das hinsichtlich der Intelligenz der Probanten?
Einerseits müßte man dafür per se erstmal die Annahme aufstellen das Hauptschüler sowie Menschen in bestimmten niederigen Berufsgruppen dümmer sind als Studenten und Personen in gehobenen Berufsgruppen.
Andererseits sind Computerspiele entweder, vom Grunde her, Reaktionstest oder aber befassen sich mit einer übersichtlichen, innerhalb sehr weniger Parameter zu erfassenden Spielwelt.
[Wenn ich auf dem PC Capitalism mit links durchzocken kann, heißt das weder das ich intelligent bin, noch das ich mich zum Manager eigne, sondern nur das ich den Dreh raus habe wie das Spiel funktioniert]

Es ist so, dass man die Gewalt in Spielen anders verarbeitet als reale Gewalt.
Gerade das ist doch nun nicht unbedingt positiv?
Nachdem was du beschreibst lernt der geneigte Computerspieler die gezeigte Gewaltdarstellungen erstmal auf zunehmen. Das heißt nachdem sein Gehirn, zunächst, auf die gezeigte Gewalt reagiert als wäre diese echt, erfolgt eine schrittweise Anpassung.
Was zwingend ist, da kaum ein Mensch sich "echte Gewalt" aussetzen kann. Erst recht nicht in dem Maß wie sie von einem Computerspiel heut zu tage zugemutet wird.

Anstelle jedoch das es bei der ablehnenden Reaktion bleibt und man das Spiel beiseite gelegt wird, wird die gezeigte Gewalt akzeptiert in dem sie auf das virtuelle abstrahiert wird. Auf Wunsch kann man sich sogar über Spiele unterschiedlichen Gewaltlevels herantasten bis man schließlich fast alles verkraftet.
Etwas ähnliches kann man bei Horror-Filmen, gerade bei Splatter, bemerken.

Der Computerspieler ist danach in der Lage gezeigte Gewalt als virtuell abzutun, was dem Nicht-Spieler nicht möglich ist. Klar reagieren sie bei normaler Gewalt, im richtigen Leben, noch gleich. Aber z.B. bei dem was in der Tagesschau gezeigt wird?
Da rufen dann viele Computerspieler, wenn es um die Gewaltdiskussion geht "Aber in der Tagesschau sieht man doch das gleiche" ebenso wie "Im TV läuft das gleiche."
Soviel dann zur sauberen Trennung zwischen Virtuell und Real,..
Denn entweder wurden da gerade reale Gewalt zur virtuellen reduziert, und dann tut auch so ein Handy Video vom verprügelten Klassenkameraden doch keinem mehr weh, oder aber die reale Gewalt mit niedrigerer Hemmschwelle so hingenommen.

Meiner Meinung nach hat die Gewaltbereitschaft nicht wirklich etwas mit den 'Gewaltspielen' gemein.
Doch, durch Gewaltspiele, sowie Gewalt in den Medien allgemein, sinkt die Hemmschwelle zur Akzeptanz bis hin zur Anwendung von Gewalt allgemein.
Das heißt m.E. nicht das man durch das spielen von Spielen mit Gewaltszenen / -Elementen gleich zum Rambo mutiert, das ist natürlich Unsinn, sondern lediglich das es eine Entwicklung ist die zur Verrohung / Erhöhung der Gesellschaft als solchen weiter beiträgt.

Die Gewaltätigkeit auf mangelnde Kommunikation abschieben zu wollen ist wohl ein schlechter Scherz. Betrachtet man die Tatsache das es das Internet gibt.
Und wenn man es will könnte man, vielleicht was bösartig, fragen woher es denn kommt das das Umfeld nicht mehr friedlich genug kommuniziert?
Die Gesellschaft ist ja nicht so *plopp* einfach mal so. Vielleicht hat das TV, die Spiele und anderen Medien, schuld daran das die Gesellschaft so ist wie sie ist.
Wenn die Freunde nicht friedlich sind, nicht besser gewirkt haben, (höchstens vielleicht als Mittäter beim Handy Video) liegt es vielleicht daran das sie die selben Spiele spielen?
Wenn die Eltern nicht friedlich sind, vielleicht mit daran das auch sie die Uncut Fassung von Rambo sehen können ohne mit der Wimper zu zucken?
Überhaupt wieso sollten die Lehrer erziehen?

Wobei ich hier doch sagen muss, dass in der heuten Zeit sich die Eltern nicht mehr so stark um ihre Kinder kümmern, wie in früheren Zeiten.
Das glaube ich nicht.
In 'früheren' Zeiten war ein Kind mehr Mittel zum Zweck. Man durft es noch Prügeln. Es hatte noch stramm zu stehen. Ab und an durfte es auch noch richtig Schuften. Lehrer wurden auf der Strasse gegrüßt, oder es gab Schläge. Das Schulsystem war wesentlich weniger lax und lustig wie heut zu tage (Deswegen steckt man in Belgien "Die Jugend von Gegenwärtig" in "die Kadetten Schule der 50'er Jahre" um sich dran zu ergötzen wie die Blagen da mal so zur abwechslung richtig gedrillt werden. Mit Begrüßung des Lehrers, harten Strafsystemen und Streß-Lehrplan).


Zitat Zitat von Dr.Brainfister
fakt ist, dass es für den spielspaß irrelevant ist, wie stark das blut spritzt und ob man im detail mitbekommt, wie die gegner jämmerlich verrecken
Zitat Zitat von Vile
Die detailgetreue Darstellung von Gewalt ist nicht das Wichtigste in einem Spiel.
Nein, es ist für den Spielspaß nicht irrelevant.
Und die detailgetreue Darstellung ist durchaus ein nicht gänzlich unbedeutender Faktor des Spiels.

Es gibt Spiele, bei denen es sowohl von dem Setting, als auch von der gewünschten Atmosphäre, eine Gewaltdarstellung nicht erforderlich ist und dementsprechend nicht vor kommt.

Klassisches Beispiel dafür wäre hier für (Wirtschafts-)Simmulationen wie die Sim Reihe. Dort kann man nicht viel grafische Gewalt anwenden.
(Allerdings kann man ganze Stadtviertel eingehen lassen und seinen Sims ein übles Leben voller Tragik bescheren)
Gegen Beispiel wären Wirtschaftssimmulationen welche die Mafia abbilden, vorzugsweise am Beispiel des Patens. Dort wäre es bedenklich würde die Gewalt ignoriert.

Man kann sogar Horror-Spiele machen, bei denen es zwar Tote gibt, aber keine Gewalt, weil das ganze die Spannung von der Andeutung her nimmt. Das geht bei einigen Konzepten (Project Zero).
Allerdings macht es keinen Sinn, wenn man herrannahende Zombie - und sonstige gruselige Viecher - Horden beseitigen / überleben muß. Wie bei Resident Evil oder Sanatory.

Man kann schwerlich Action Spiele machen, bei denen es keine Gewalt gibt. Klar vielleicht wenn man in 'nem Flugzeug sitzt und nur eine coole Explosion sieht, statt zerfetzte Leichen. Gut bei Supermario
Broth. sowie Zelde braucht man es auch nicht.
Aber könnte man bei Call of Duty, darauf verzichten das die sterbenden Gegner, auch optisch entsprechend sterben? Dann würde das doch suggeriern das wenn man wen erschießt nix passiert außer das er weg ist? Nun oder Systemshock, Bioshock ohne entsprechende visuelle Schocks?

Nun oder Strategie Spiele.
Natürlich braucht man bei Starcraft keine riesigen Splatter Effekte, weil da zwei riesige Armeen idR. auf einander rennen. Wobei man natürlich sehen sollte wenn Einheiten zerlegt werden.
Allerdings ist es bei Jagged Alliance durchaus eine strategische Komponente das man versuchen muß das seine Söldner keine Blutspur ziehen oder andere anhand dieser verfolgt.

Naja oder Rollenspiele.
Nein, ein Rollenspiel das in Knutsch-Farben daher kommt, und eine eher lockere Fantasy Welt suggeriert braucht kein Blut. Hat in der Regel auch kein Blut. Worunter die Fable Reihe sowie viele der Japano-RPGs fallen.
Die Spiele haben auch einen recht niedrigen Grusel oder überhaupt Realitäts Faktor.
Bei Oblivion, Gothic und so gibt es dann schon etwas mehr, weil man ja auch was realistischer sein will.
Die Vorstellung allerdings durch das gemein gefährliche Ödland, in einer Postnuklearen Welt zu streifen, ohne das auch die Darstellung entsprechend ist, wie bei Fallout, ist doch sehr, sehr bizarr.
Es mag vielleicht bei Fallout 2 ab und an etwas übertrieben sein, aber ich kann mir das Spiel nicht wirklich so ohne Blut vorstellen. Auch noch nichtmals ohne das man 'versehentlich' den Gegner den Kopf (und anderes) vom Leibe trennt.

Wobei ich Fallout 2 wesentlich anspruchsvoller, und auch atmossphärischer, finde als Fable 2. Selbst wenn nun Fable 2 nicht schlecht ist. (Beides durchgespielt)

Zur Jugend, klar gab es da Sachen wie DotT, Monkey Island, usw. aber es ist auch nicht so das es Doom, Wolfenstein 3D, Jagged Alliance, Duke Nukem, Sam and Max nicht gegeben hätte.


Just mal so aus Neugier, was ist für euch bei Computerspielen "Gewaltschrott"?