Ich denke, dass die Gewalt in Computerspielen eine Art Generationenkonflikt darstellt. Die meisten Leute (in der Regierung und die, die eine Entschärfung / ein Verbot fordern) sind nie mit diesen aufgewachsen und haben auch keinn Verständnis für dieses neue kulturelle Glied.
Ja, ich sehe es so, dass Computerspiele als wertvolles und zu schützendes Kulturgut anzusehen ist.
Es gab bereits einige Untersuchungen über Computerspiele. Ein Großteil dieser Untersuchungen wurden ebenfalls von Leuten durchgeführt, die sich nicht dieses Mediums richtig bewusst sind. Und von daher sind diese Untersuchungen (für mich) mit Vorbehalten verbunden und damit auch wertlos.
Mir fällt in diesem Zusammenhang ein, dass Welt der Wunder (WdW) ebenfalls einen Test gemacht hat und überraschender Weise sind die Leute dort ohne Voreingenommenheit an diese Sache herangegangen. Sie haben sich mit Spielern und Nichtspielern, sowie Leuten aus verschiedenen Branchen (Politik, Entwickler, Psychologen, Kulturverständige) auseinandergesetzt.
Bei diesen Tests kam heraus, dass Computerspiele intelligenter machen. Spieler die normalen Berufen nachgehen und einen normalen (Hauptschul-) Abschluß besitzen, konnten es mit Studenten aus den verschiedensten Bereichen (Physik, Arichtektur, Mathematik, Ingenieurswesen) aufnehmen und diese sogar um längen schlagen.
Auch das Thema 'Gewaltspiele' wurde angegangen, aber man kam zu einem etwas anderen Ergebnis. Es ist nicht so, dass Gewaltspiele die Gewaltbereitschaft erhöhen, nein. Es ist so, dass man die Gewalt in Spielen anders verarbeitet als reale Gewalt. Man hat die Probanden (Spieler, wie Nichtspieler) in ein CT gesteckt und ihnen dort dann Gewaltszenen vorgespielt (reale und welche aus Spielen). Auf den Monitoren haben dann die Verantwortlichen Wissenschaftler die Gehirnaktivitäten beobachtet. Die Spieler können besser zwischen Realität und Virtualität unterscheiden. Man geht davon aus, dass das Gehirn von Spielern bereits solche virtuellen Erlebnisse abgespeichert und analysiert hat. Deswegen wissen Spieler auch, wie sie in einer solchen Situation reagieren müssen. Auf reale Gewalt haben Spieler genauso reagiert wie Nichtspieler. Die Nichtspieler hingegen haben auf virtuelle Gewalt genauso reagierrt wie auf reale Gewalt.
Ich kann nur jedem empfehlen sich diese Folge von Welt der Wunder anzusehen.
Meiner Meinung nach hat die Gewaltbereitschaft nicht wirklich etwas mit den 'Gewaltspielen' gemein. Die Gewaltbereitschaft kommt nicht erst hervor, wenn man gewalttätige Spiele spielt. Sie bahnt sich schleichend ihren Weg.
Durch keine oder wenig Kommunikation mit den Eltern / Lehrern und / oder Freunden / Bekannten / Verwandten kann man sich anstehende Probleme nicht von der Seele reden und man frisst sich diese in sich hinein. Gewalt wird in den Schulen ausgeübt (Mitschüler), zu Hause (Eltern) und an vielen weiteren Orten.
Irgendwann explodiert all das, was man sich über die Zeit in sich hineingefressen bzw. unterdrückt hat.
Wie ihr nun aus meiner Meinung herauslesen könnt, schiebe ich die Gewaltbereitschaft auf die Gesellschaft - Eltern, Lehrer, Freunde (so wie es immer und zu allen Zeiten war).
Einst war das Radio der Sündenbock. Dann der Fernseher. Nun ist es der Computer.
Wobei ich hier doch sagen muss, dass in der heuten Zeit sich die Eltern nicht mehr so stark um ihre Kinder kümmern, wie in früheren Zeiten. Heute ist jeder Elternteil viel mehr auf sich selbst bezogen (Karriere / Freizeit), als auf das gemeinsame 'Wir' ... Was aber natürlich niemand hören oder gar zugeben will!
Auch die Lehrer sind mit den großen Klassen überfordert und prügeln ihren Lehrstoff einfach runter ohne richtig auf die Probleme eines / einer Einzelnen eingehen zu können. Und da heisst es natürlich noch, dass die Regierung keine Geldmittel zur Verfügung hat, um neue Lehrerstellen zu schaffen ...
So ist es kein Wunder, dass sich die Kinder und Jugendlichen zusammentun ('Klicken' / 'Gangs') und Unsinn anstellen, weil ihnen niemand die Aufmerksamkeit gibt, die sie brauchen. Und da wundert man sich dann, wenn sie etwas anstellenn?
In diesem Sinne:
Panikmache von Unwissenden, die sich nicht mit der Situation auseinandersetzen und eine Scheuklappenmentalität besitzen!
Als Lesezeichen weiterleiten