Review auf fictionBOX
In "?" wird endlich die für mich momentan spannendste und interessanteste Frage, nämlich was es mit dem Bunker und den Zahlen auf sich hat, wieder aufgegriffen. Die Beobachtungsstation, die Eko und Locke finden, deutet tatsächlich darauf hin, dass es sich um ein reines Gedankenexperiment handelt, um zu sehen, wie lange zwei Menschen alle 108 Minuten irgendwelche Zahlen in den Computer eingeben, bloß weil ihnen dies in einem Video gesagt wird. Interessanterweise wird just zu jenem Zeitpunkt als Locke's Glauben nachlässt und er alles – nicht nur den Bunker sondern auch sein Leben – für sinnlos hält, Eko wiederum in seinem Glauben bestärkt, hält er es doch nicht für Zufall, dass sein Bruder gerade über dieser Station abgestürzt ist. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wie das weitergehen wird, und hoffe sehr, dass die Frage was es mit der "Schwan"-Station auf sich hat noch in dieser Staffel geklärt wird.
Sehr interessant auch, dass in dieser Folge wieder einmal zwei Figuren seltsame, prophetische Träume haben. Ich zweifle eigentlich nicht mehr daran, dass die Macher für die Bunker, die Anderen, den Absturz etc. eine gelungene Erklärung in petto haben - ob es jedoch auch gelingen wird, für diese mysteriösen Träume eine nachvollziehbare Erklärung zu finden, darauf bin ich wirklich schon gespannt. Der Rest der Folge war zwar auch recht gut, konnte sich jedoch was Spannung und mein Interesse an der Handlung betrifft nicht mit dem Teil von Eko und Locke messen. Dass Libby als letztes Wort „Michael“ von sich gibt um danach aus dem Leben zu scheiden, war schon ziemlich vorhersehbar, und nichts, was mich zu Jubelstürmen hingerissen hätte. Und auch die Rückblenden von Eko würde ich zu den uninteressanteren dieser Staffel zählen (von der wieder einmal interessanten Verknüpfung zwischen den Figuren mal abgesehen, ist der Vater des "Wundermädchens" doch Claire’s Hellseher aus "Volkszählung"). Nur Hurley hat mir richtig leid getan…
Fazit: Die nicht ganz so packenden Rückblenden mit Eko sowie der etwas sehr klischeehafte Tod von Libby trüben den Gesamteindruck ein wenig, doch die Handlung von Locke und Eko rund um den neuen Bunker hat mich wieder einmal fasziniert. Hier gelingt es Lost wirklich, ein ungemein interessantes Rätsel aufzubauen, auf dessen Aufklärung ich schon sehr gespannt bin.
6/10
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