So, bin dieses Wochenende endlich dazu gekommen, ihn mir anzusehen. Scheinbar war ich bisher der erste.
Nun, was soll ich sagen: Mir hat der Film wirklich sehr gut gefallen. Wenn nicht zu Beginn des Films die Worte "Eine wahre Geschichte" stehen würden, würde man zu keinem Zeitpunkt in Betracht ziehen, dass so etwas wirklihc passiert ist. Nicht, da es so abwegig wäre oder es an den Haaren herbeigezogen wirken würde, aber es ist einfach auf einer rationalen Ebene so unglaublich... da verschwindet ein Kind, die POlizei bringt der Mutter ein völlig fremdes Kind zurück, und beharrt trotzdem steif und fest darauf, dass sie den richtigen Jungen gefunden haben, trotz aller Aussagen und Beweise, die auf etwas anderes hindeuten. Und als die Mutter nicht brav kuscht wird sie kurzerhand in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Es ist wirklich erschreckend, wenn man bedenkt, dass sich dies tatsächlich zugetragen hat.
Angelina Jolie spielt so gut wie nie, verfällt jedoch in der einen oder anderen Szene ins Overacting. Als B5-Fan wird man das eine oder andere Zitat wiedererkennen ("Niemals einen Kampf beginnen, aber ihn immer beenden"; "Ich ertappe mich manchmal dabei mir zu denken "das musst du deinem Sohn erzählen" und dann erinnere ich mich jedes Mal aufs neue daran dass er nicht da ist"), das Drehbuch ist aber wirklich gut, wenn es auch sicherlich nicht jeden zufriedenstellen wird. Viele entscheidende Fragen die aufgeworfen werden, werden vom Film ganz bewusst nicht beantwortet - das fiese daran ist aber dass einem die Antwort mehrmals in Aussicht gestellt wird. Dies wird bestimmt den einen oder anderen frustrieren, mich hat es nur mehr in die Gefühlswelt von Christine Collins hineingezogen, und mich ihre Tortur noch stärker mitfühlen lassen.
Alles in allem wieder mal ein toller Film von Clint Eastwood. Kein Meisterwerk à la "Million Dollar Baby", aber ein richtig richtig guter Film. Meine Erwartungen hat "Der fremde Sohn" jedenfalls erfüllt!
Als Lesezeichen weiterleiten