Ergebnis 1 bis 8 von 8

Thema: W.

  1. #1
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard W.

    W.

    USA 2009
    Regie: Oliver Stone
    Mit: Josh Brolin, Richard Dreyfuss, Scott Glenn, James Cromwell, Elizabeth Banks, Jeffrey Wright, Toby Jones, Thandie Newton, Ellen Burstyn, Stacy Keach, Ioan Gruffudd, Colin Hanks, Bruce McGill u.a.

    Deutsche Free TV-Premiere: 23.01.2009




    Inhalt
    George W. Bush ist das schwarze Schaf der Familie. Während Jeb schon früh an seiner Politikerkarriere arbeitet, interessiert sich "W." mehr für Alkohol, Parties und Frauen. Immer wieder muss sein Vater ihm aus der Klemme helfen oder ihm mithilfe seiner guten Verbindungen einen neuen Arbeitsplatz besorgen, da George jeden Job schon bald hinschmeißt. Letztlich beschließt George W. Bush aber, sozusagen ins Familiengeschäft einzusteigen, und ebenfalls in die Politik zu gehen. Zwar verliert er bei seinem ersten Antritt zu den Gouverneurswahlen, nachdem er aber seinem Vater bei dessen Präsidentschaftskampagne geholfen hat, verfügt er über ein besseres Verständnis der politischen Bühne, und so ist er im zweiten Versuch erfolgreich. Zuletzt sollte er sogar noch wie sein Vater zum Präsidenten der Vereinigten Staaten werden – und das Land nach einer dunklen Stunde in noch dunklere Zeiten führen...
    Dass es einige Filme hierzulande nicht ins Kino schaffen, ist man ja leider mittlerweile gewöhnt. Aber dass sie nur 3 Wochen nach dem Kinostart in den USA im deutschen Free TV laufen, ist mal was neues. Der ORF war sogar noch ein paar Tage früher dran als ProSieben, und so konnte ich Oliver Stone's Portrait schon sehen, und habe auch gleich ein Review verfasst. Ihr findet es hier.

    Mein Fazit:
    „W.“ ist nicht das populistische und verachtende Machwerk, dass sich viele von Oliver Stone wohl erwartet bzw. George W. Bush gegönnt hätten. Stattdessen ist es der Versuch, die Person begreiflich und verständlich zu machen, und das Phänomen zu erklären. Ein Anspruch, an dem Stone zwar aufgrund der zu geringen Laufzeit scheitert, doch die großartigen schauspielerischen Leistungen und einige sehr gelungene Szenen machen dies großteils wieder wett. Oliver Stone’s Inszenierung ist zudem angenehm schlicht, wodurch er nicht von den tollen Leistungen seiner Darsteller ablenkt. Trotz seiner Schwächen hat „W.“ jedenfalls genug positive Elemente und großartige Momente zu bieten, um ihn für jeden politisch interessierten Filmfan lohnenswert zu machen.
    7/10 Punkten

    Links:
    Offizielle Homepage (Englisch)
    IMDB

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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    Andreas Katsulas as G'Kar - Objects in Motion / The Lost Tales-Intro


  2. #2
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: W.

    Zitat Zitat von cornholio1980 Beitrag anzeigen
    ...
    Dass es einige Filme hierzulande nicht ins Kino schaffen, ist man ja leider mittlerweile gewöhnt. ...
    dass gerade dieser film in den kinos bisher so untergegangen ist bzw. vielerorts gar nicht gezeigt wird, überrascht mich. nachdem ich im herbst letzten jahres den ersten bericht dazu sah, fand ich das projekt interessant und dachte, dass er auf der oblabla-welle sicher gut mitschwimmen wird. aber irgendwie haben die leute wohl wirklich genug von bush... und wenn die amis eins gut können, dann ist es verdrängen.


    .
    Geändert von Dr.BrainFister (24.01.2009 um 12:13 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  3. #3
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    Standard AW: W.

    Wollte ihn eigentlich aufnehmen/ansehen, hab's aber vergessen.

  4. #4
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Zitat Zitat von Falcon Beitrag anzeigen
    Wollte ihn eigentlich aufnehmen/ansehen, hab's aber vergessen.
    ich hoffe, dass ich ihn nochmal im original zu sehen bekomme, denn gerade filme über amerikanische politik oder historie verlieren einiges, wenn sie synchronisiert werden. selbst wenn die synchro gut ist, kann man gewisse eigenheiten der sprache nicht einfangen, die jedoch für die charakterisierung einiger figuren wichtig sind. beispielsweise lässt sich der street-slang von "the wire" niemals auch nur irgendwie angemessen ins deutsche übertragen. das ist ein slang, der in einer anderen sprache entstand. aber um die charaktere der serie wirklich richtig kennen lernen zu können, braucht man dieses element in unverfälschter form.

    schade, dass es noch nicht standard ist, solche free-tv-premieren auch auf die englische tonspur umschalten zu können.


    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  5. #5
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    Standard AW: W.

    Ich hab ihn gestern gesehen ... also streckenweise kam der Film doch etwas cartoonish und comedy-haft herüber. Dieses ständige Sprechen mit vollem Mund z.B. - ist darüber irgendwas bekannt, dass Bush diese Angewohnheit hat? Selbst wenn, dass man das so in den Vordergrund rückt ... Und Rice fungiert als Telefonistin ("Rufen Sie Putin an")? Ich habe mich mit Bushs Biographie überhaupt noch nicht befasst; kann somit nicht sagen, wie authentisch z.B. die Sache mit seinem Vater ist.
    "Our thoughts form the universe. They always matter." (Citizen G'Kar)

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  6. #6
    Plaudertasche Avatar von Paramerican
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    Ich fand' den Film auch sehr witzig aber trotzdem lehrreich. Inwiefern, das alles auf wahren Tatsachen beruht, kann ich auch nicht beurteilen, aber es wirkt in jedem Fall plausibel und nachvollziehbar. Jetzt is Bush für mich nichtmehr ein Idiot, der nicht weiß was er da eigentlich macht, sondern ein kleines Kind, dass die Familienehre herstellen und unter Erfolgsdruck seinem Vater Gerecht werden wollte.

    P.S.: "W." is aber auch ein scheiß Titel für einen Film...

  7. #7
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: W.

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    ... also streckenweise kam der Film doch etwas cartoonish und comedy-haft herüber. ...
    ich befürchte aber, dass wir in unserem bush-bild unterschwellig auch etwas zu sehr von den zahlreichen bush-parodien und michael-moore-verkasperungen beeinflusst werden. schaut euch mal bush real an... da hat man auch schnell den eindruck, es ist comedy.

    Zitat Zitat von Paramerican
    Jetzt is Bush für mich nichtmehr ein Idiot, der nicht weiß was er da eigentlich macht, sondern ein kleines Kind, dass die Familienehre herstellen und unter Erfolgsdruck seinem Vater Gerecht werden wollte.
    allerdings. das war mir aber durch diverse dokus vorher schon klar. ich denke, was der film nochmal deutlich macht, ist, dass hinter den mächtigen dieser welt auch nur menschen stecken, die nicht immer aus professionellen, gut durchdachten standpunkten heraus agieren, sondern oftmals von inneren konflikten belastete entscheidungen treffen. das wurde selten so offensichtlich wie bei bush, ist aber nicht nur bei ihm der fall.

    P.S.: "W." is aber auch ein scheiß Titel für einen Film...
    ja klar, man kann ihn bei online-tauschbörsen so schlecht eingeben. nee, also ich find den titel ziemlich genial und passend. denn er drückt genau diesen aspekt mit dem vater-sohn-konflikt aus: bush wollte irgendwann so sehr seinem vater nacheifern und es ihm recht machen, dass von ihm außer dem "W." im namen kaum noch ein eigenständiges, individuelles merkmal übrig blieb, das ihn von seinem vater (positiv) unterschied.


    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  8. #8
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    Standard AW: W.

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    ich hoffe, dass ich ihn nochmal im original zu sehen bekomme, denn gerade filme über amerikanische politik oder historie verlieren einiges, wenn sie synchronisiert werden. selbst wenn die synchro gut ist, kann man gewisse eigenheiten der sprache nicht einfangen, die jedoch für die charakterisierung einiger figuren wichtig sind. beispielsweise lässt sich der street-slang von "the wire" niemals auch nur irgendwie angemessen ins deutsche übertragen. das ist ein slang, der in einer anderen sprache entstand. aber um die charaktere der serie wirklich richtig kennen lernen zu können, braucht man dieses element in unverfälschter form.

    schade, dass es noch nicht standard ist, solche free-tv-premieren auch auf die englische tonspur umschalten zu können.


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    Das mag ja durchaus alles richtig sein, allerdings ist Slang auch ein ziemlich harter Brocken. Schließlich kommt man da mit dem Englisch welches man hierzulande üblicherweise so lernt nicht besonders weit. Insofern bleibt eben die Frage wie viel man da von den viel beschworenen sprachlichen Feinheiten hat. Wenn ich sie nicht verstehe, nutzen sie mir nix.

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