Grr arrgh, ich kann das nicht auf deutsch...
Okay. Dann halt Mischmasch, sozusagen direkt aus meinem Kopf:
YAAAAAY! Raumschiff!!!!!!!!!
Wer zum Teufel hat die Schriftart für die Untertitel ausgewählt? Warum nicht gleich Comic Sans?
Suspended mountains (without a hint of an explanation) crash my suspension of disbelief.
Unglaublich, daß fast alles in dem Film aus dem Computer kommt. Über weite, weite Teile des Films vergißt man das wirklich komplett.
Plot: Gähn. Und: fucking offensive.
Jakes innere "Reise", sein "going native" wird eher behauptet als gezeigt, bzw. eher gezeigt als fühlbar gemacht. Schade.
Wenn das ne Trilogie werden soll: doof, daß sie Neytiris sort-of-Ex umgebracht haben; die Beziehung zwischen ihm und Jake hätte man in einem weiteren Film sicher gut zur Vertiefung von Jakes Verwurzelung im Stamm nutzen können. Es ist immer nett, wenn der Protagonist nicht nur eine Geliebte haben darf sondern auch Freunde/Kumpel/Rivalen/Kampfgefährten. Na ja.
Sexiest male: Ethnology Nerd Guy, aber nur in seinem Na'vi-Körper und dreckigen Klamotten während der Kampfszenen.
Sexiest female: Neytiri's mom. Yes, I know. Shut up.
2nd sexiest female: Sigourney Weaver. Natürlich.
Fürchterlicher Abspann-Song. *schauder*
ETA: Ach ja, und: ist es falsch, daß ich jedesmal, wenn die im Film mit dem Schwanz wedelten dachte: "wie süß!"?
Geändert von Hmpf (13.01.2010 um 23:34 Uhr) Grund: Edited to add perversity
Da hat wohl wer nicht aufgepasst - hierfür gab es doch eine Erklärung im Film! In diesen Berge findet sich dieses besondere Mineral/Gestein/whatever - Unobtanium halt - in besonders großen Mengen, und das hat ja Auswirkungen auf die Gravitation. Daher schweben diese Berge.
Zugegeben, für eine Doktorarbeit mag's nicht reichen, aber im Kontext des Films fand ich es als Erklärung ausreichend.
Was genau fandest du daran denn so "offensive"?Plot: Gähn. Und: fucking offensive.
Dem kann ich nicht beipflichten. Auch mich hat Pandora verzaubert, die Szene in denen Jake zurückgeholt wurde empfand ich richtiggehend als störend - so wie es ja auch sein soll. Hier konnte ich Jake's Frust perfekt nachvollziehen...Jakes innere "Reise", sein "going native" wird eher behauptet als gezeigt, bzw. eher gezeigt als fühlbar gemacht. Schade.
Was hast du gegen Zoe Saldana/Neytiri?Sexiest female: Neytiri's mom. Yes, I know. Shut up.
Falsch? Nein. Bedenklich? I think soAch ja, und: ist es falsch, daß ich jedesmal, wenn die im Film mit dem Schwanz wedelten dachte: "wie süß!"?
[edit: sorry, hab aus versehen deinen beitrag geändert anstatt ihn zu zitieren...konnte den text aber dank browser-speicher wiederherstellen.
- brainy]
Geändert von Dr.BrainFister (14.01.2010 um 01:04 Uhr)
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"I believe that when we leave a place, part of it goes with us, and part of us remains. Go anywhere in this station, when it is quiet, and just listen. After a while you will hear the echos of all our conversations, every thought and word we've exchanged. Long after we're gone, our voices will linger in these walls."
Andreas Katsulas as G'Kar - Objects in Motion / The Lost Tales-Intro
Ah, das muß während einem der Momente gewesen sein, als das verdammte Soundsystem aussetzte. (Ernsthaft. Ich war in einem alten, sanierungsbedürftigen Kino und der Sound war ein paarmal weg. Und das Bild war unscharf. Wenn ich mehr Geld hätte, würde ich mir den Film nochmal anderswo ansehen.)
Daß es natürlich der Weiße Mann sein muß, der die Stämme vereint und damit rettet. Na ja, und andere Sachen auch - bin jetzt zu müde für mehr Details, aber im Großen und Ganzen: http://io9.com/5422666/when-will-whi...es-like-avatarWas genau fandest du daran denn so "offensive"?
(Damit mich hier keiner falsch versteht: ich mochte den Film durchaus; weiterhin ist mir auch bewußt, daß der Film mehrere Themen hat, von denen einige wesentlich besser behandelt werden als dieses. Ich möchte den Film also hier nicht komplett verdammen oder so. Aber ein zentraler Aspekt des Plots ist halt für mich problematisch.)
Pandora hat mich auch verzaubert. Aber mir fehlten Szenen, in denen Jakes Schwanken zwischen seinen Welten und Identitäten deutlicher wurde. Da gab es sehr wenig - eigentlich nur ein bißchen aus seinem Videolog, die Stelle, wo er sagt, daß sich die Realität für ihn umgekehrt hat. Ich hätte da gerne mehr emotionale Schlüsselszenen gesehen. Jakes Verbindung zu den Na'vi wurde auch nicht wirklich fühlbar - zumindest nicht während seiner 'Lehrzeit', wo sie ja eigentlich gewachsen sein muß. Da hätte ich gerne gesehen, wie Jake dem Stamm näher kommt, nicht nur, wie er Blicke mit Neytiri wechselt.Dem kann ich nicht beipflichten. Auch mich hat Pandora verzaubert, die Szene in denen Jake zurückgeholt wurde empfand ich richtiggehend als störend - so wie es ja auch sein soll. Hier konnte ich Jake's Frust perfekt nachvollziehen...
Kurz gesagt: mir die Schönheit der Welt Pandora zu zeigen, reicht nicht, um Jake Sullys innere Entwicklung deutlich zu machen. Das wäre so, als ob man uns eine Liebesgeschichte nur dadurch verdeutlichen wollte, daß man uns ein Bild der wunderschönen Geliebten zeigt. Ich will nicht nur die unbestreitbare Schönheit der Geliebten - oder der geliebten Welt - sehen, sondern ich will sehen, wie die Beziehung zwischen dem Liebenden und der Geliebten (Welt) entsteht und sich entwickelt.
ETA: Diese geschnittene Szene hier z.B. enthält Momente, wie ich sie gerne häufiger gesehen hätte: http://io9.com/5446770/jake-has-an-acid-trip/gallery/4
Nichts. Genauso, wie ich auch nichts gegen 99% aller weiteren Menschen und Wesen habe, die ich nicht sexy finde. *g*Was hast du gegen Zoe Saldana/Neytiri?
Hmm...Falsch? Nein. Bedenklich? I think so![]()
Geändert von Hmpf (14.01.2010 um 01:12 Uhr) Grund: Ergänzung
Möglich. Es war jedenfalls in der Szene, als Jake und seine Kollegen (in ihren menschlichen Gestalten) das erste mal zu diesen Bergen fliegen.
Das halte ich offen gestanden für ein wenig kleinlich. Immerhin wudre ja klipp und klar gesagt, dass so etwas in der Geschichte der Na'vi schon ein paar Mal vorgekommen ist. Und da waren's wohl kaum irgendwelche weißen Männer in AvatarenDaß es natürlich der Weiße Mann sein muß, der die Stämme vereint und damit rettet..
Ich hab mir den Text durchgelesen bis "This is the essence of the white guilt fantasy, laid bare. It's not just a wish to be absolved of the crimes whites have committed against people of color; it's not just a wish to join the side of moral justice in battle. It's a wish to lead people of color from the inside rather than from the (oppressive, white) outside." Dann wurd's mir ehrlich gesagt zu blödNa ja, und andere Sachen auch - bin jetzt zu müde für mehr Details, aber im Großen und Ganzen: http://io9.com/5422666/when-will-whi...es-like-avatar
Ich glaube, anstatt es zu zeigen (was er sporadisch auch tut) wollte es uns Cameron eher fühlen lassen. Zumindest bei mir ist ihm das gelungen.Pandora hat mich auch verzaubert. Aber mir fehlten Szenen, in denen Jakes Schwanken zwischen seinen Welten und Identitäten deutlicher wurde.
Es ist ja nich tnur das aussehen, sondern auch die "inneren" Werte dieser Welt.Kurz gesagt: mir die Schönheit der Welt Pandora zu zeigen, reicht nicht, um Jake Sullys innere Entwicklung deutlich zu machen. Das wäre so, als ob man uns eine Liebesgeschichte nur dadurch verdeutlichen wollte, daß man uns ein Bild der wunderschönen Geliebten zeigt.Wie gesagt, ich bin Pandora so wie Jake Sully verfallen, und konnte daher seinen - absehbaren - Seitenwechsel nachvollziehen. Zumal er aufgrund der Handlungen der Menschen in gewisser Weise ja dazu gezwungen wird.
Wie gesagt, Cameron wollte hier glaube ich weniger zeigen als fühlen lassen. Bei einigen ist ihm das offenbar gelungen, bei anderen - so wie dir - eben nicht.Ich will nicht nur die unbestreitbare Schönheit der Geliebten - oder der geliebten Welt - sehen, sondern ich will sehen, wie die Beziehung zwischen dem Liebenden und der Geliebten (Welt) entsteht und sich entwickelt.
Für den Fall, dass die Ironieresistenz weiter um sich greifen sollte: Das war natürlich scherzhaft gemeintHmm...
Ich empfand es eigentlich nicht als Troll-Versuch, und fand den Gag sogar ziemlich witzig.
EDIT: Hab den Text doch noch ein bisschen weitergelesen, bis ich zu dieser Stelle kam:
Ganz einfach, Leute: Weil Jake Sully das Wesen, die Technologie, die Denkweise und die Taktik der Menschen kennt, und daher essentielles Wissen mitbringt, um die angreifenden Menschen zu besiegen. Aber wenn man will, kann man wohl überall irgendwelchen Blödsinn reininterpretieren.By the end of the film you're left wondering why the film needed the Jake Sully character at all. The film could have done just as well by focusing on an actual Na'vi native who comes into contact with crazy humans who have no respect for the environment. I can just see the explanation: "Well, we need someone (an avatar) for the audience to connect with. A normal guy will work better than these tall blue people." However, this is the type of thinking that molds all leads as white male characters (blank slates for the audience to project themselves upon) unless your name is Will Smith.![]()
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Hier verschiedene Szenen, die weggelassen wurden: http://io9.com/5446538/everything-th...gs-and-suicide Nicht alle sind gut, bei manchen bin ich ganz froh, daß sie weggelassen wurden, aber einige enthalten 'Puzzlestücke' von Jakes wachsender Verbindung zu Pandora, die ich hilfreich gefunden hätte, um seine Entwicklung besser emotional nachvollziehbar zu machen. (Z.B. die unter der Überschrift "Jake Gets Drunk on Fire Water".)
Hui! Ich liebe Deleted scenes! Hoffentlich sind einige auf der DVD zu finden (Die Haar-Sex Szene wurde laut einem Interview mit Saldaña auf jeden Fall gedreht...).
PS zum Thema Kinopannen: ich kann jetzt behaupten den Film 3 1/6 mal gesehen zu haben. Der Kinofilm fing ganz normal an, bis zu der Stelle, wo Jake's Avatar "bezugsfertig" gemacht wird und BUMM Bild und Ton weg, das Licht geht an, der Vorhang zu. Hallo?? Nach ein paar Minuten kamen wir dann in den Genuss die ganze 3D Werbung nochmal anzuschauen und Avatar fing von vorne an. DAS hatte ich auch noch nicht.
Living on Earth may be expensive, but it includes an annual free trip around the Sun.
Bei gutem Wetter bin ich eh nicht online...
Just mal so wegen der Aehnlichkeiten zwischen Avatar und Pocahontas:
![]()
"Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"
Ich finde es dennoch witzig XD
Und Aehnlichkeit ist wohl eine leichte Untertreibung :P
Ich denke man sollte einen Popcornfilm wie "Avatar" auch nicht überinterpretieren und intellektualisieren. Ich habe längere Abhandlungen über Rassismuskritik und Ähnliches ebenfalls bereits gelesen. In gewisser Weise finde ich es schade, da diese Menschen es verlernt haben sich von einer einfachen Geschichte und schönen Bildern unterhalten und verzaubern zu lassen.
Gerade die Keule Rassismus wird immer gerne gebraucht bei pseudointellektuellen Diskussionen - besonders in den USA mit ihrem neurotischen Rassenfetisch. Mit diesem Werkzeug wurden auch andere Fantasywerke wie beispielsweise "Lord of the rings" bereits seziert. In Selbigem kämpfen bekanntlich ebenso angelsächsisch-blütenweiße Arier mit reinem Blut gegen "Dunkelhäutige" und "Mischlinge" (Orks und wilde Bergmenschen), und einen Quotenschwarzen oder Asiaten mag man in Jacksons Epos nirgendwo ausmachen.
Man sollte aber auch einfach anerkennen dass Avatar eine Fantasygeschichte ist und eben nicht, wie z.B. "Der mit dem Wolf tanzt" oder "The last samurai" die Geschichte einer realen Kultur aus der romantisierenden Sicht der Weißen erzählt. Die Na'vi sind keine Indianer und ihr Verhältnis zu ihrer Umwelt ist auch nicht mit der eines Indianers zu vergleichen, da sie durch diesen Lebensbaum viel direkter und unmittelbarer mit ihrer Welt verbunden sind ist als es einem Menschen gleich welcher Kultur auf der Erde vergönnt ist. Wenn wir eine vergleichbar innige Verbindung zu Tieren und Pflanzen hätten, wäre unser Umgang mit diesen Lebewesen wohl auch ein Anderer als er Heute ist.
Einer Kritik der ich zustimme ist die Verschwendung der Figur des Tsu'tey (der neue Häuptling der im finalen Showdown stirbt), denn ich hätte es erfrischend gefunden die Fortführung der Geschichte unseres Helden Jake aus der Perspektive eines einfachen Kriegers zu erleben. Man darf aber nun wohl davon ausgehen dass er in Avatar II der Anführer des Stammes sein wird.
Avatar hat es übrigens geschafft zum mit Abstand meistdiskutierten Film in der Geschichte unseres Kino-Forums zu werden. Das wird Cameron sicher freuen.![]()
Ich habe leider keine Zeit für tiefergehende Diskusisonen; nur soviel:
- Um das Publikum etwas fühlen zu lassen, muß man bestimmte Dinge auch zeigen. Wie gesagt, eine Liebesgeschichte zu erzählen, indem man jemandem einfach ein Bild einer wunderschönen Frau und/oder eines attraktiven Mannes oder so vor die Nase hält, reicht ja auch nicht. Ebenso reicht es nicht, einfach nur in - zwar bewegten - Bildern zu zeigen, daß Pandora atemberaubend ist und die Menschen irgendwie doof sind. Ich will den Prozess sehen, die Entwicklung, die da im Helden abläuft. Nicht nur einfach eine Aneinanderreihung von Bildern die immer nur sagen: "Pandora ist schön und aufregend".
- Einen problematischen Aspekt in einem Film zu sehen heißt nicht, daß man den Film nicht genießen kann. Ich hatte schon meinen Spaß im Kino.
- Weiterhin bedeutet die Tatsache, daß ein Film fantastische Elemente hat oder sogar ganz im Fantastischen angesiedelt ist nicht, daß er a) keine Verbindungen zur Realität hat und b) man nicht über Zusammenhänge zwischen dem Dargestellten und der Realität nachdenken darf/sollte. Es würde hier sicher keiner anzweifeln, daß der Film z.B. eine hohe Anwendbarkeit in Bezug auf unsere aktuelle ökologisch-wirtschaftliche Situation hat. Warum darf man nicht auch andere Teile des Films gleichermaßen darauf abklopfen, was sie über die Gegenwart aussagen? Für mich sagt die x-te Wiederholung dieses speziellen Szenarios (Weißer Mann wird quasi zum Über-'Eingeborenen' etc.) schon ziemlich deutlich etwas aus, das in die Richtung geht, die in dem Artikel erläutert wird. Wenn darauf jetzt die Antwort kommt, "das ist doch bloß eine Geschichte/Fantasy/" etc., kann ich darauf bloß erwidern, "Aber warum erzählen wir uns gerade diese Geschichte immer und immer wieder? Irgendwas daran ist verdammt faszinierend für uns. Was genau ist das?" Ich finde solche Fragen interessant. Und, for the record, ich glaube nicht, daß 'guilt fantasy' *alles* an der Faszination erklärt. Es ist lediglich ein Teil, und zwar einer, der mal mehr und mal weniger vorhanden ist. In Avatar ist er aber recht stark spürbar, für mich.
Da haben wir ja was gemeinsam
Hmm... Ja und nein. Das kommt immer darauf an. Wenn man alles zu tode erklärt, kann es auch zu viel des guten sein. Für mich ist das manchmal auch weniger eine Sache der Handlung oder daran, was man zeigt bzw. wie viel man zeigt, als der Stimmung, die man vermittelt - da gehört für mich mehr dazu als nur die Bilder. Mir hat es bei Avatar eben gereicht, mich in den Film hineinzuziehen. Ist sicherlich auch eine Frage des persönlichen Geschmacks, was jemanden halt anspricht.- Um das Publikum etwas fühlen zu lassen, muß man bestimmte Dinge auch zeigen.
Habe ich nicht behauptet.- Einen problematischen Aspekt in einem Film zu sehen heißt nicht, daß man den Film nicht genießen kann. Ich hatte schon meinen Spaß im Kino.
Da stimmen wir überein.- Weiterhin bedeutet die Tatsache, daß ein Film fantastische Elemente hat oder sogar ganz im Fantastischen angesiedelt ist nicht, daß er a) keine Verbindungen zur Realität hat und b) man nicht über Zusammenhänge zwischen dem Dargestellten und der Realität nachdenken darf/sollte.
Ich weiß zwar nicht, worauf du dich hier beziehst, aber meine Antwort war das jedenfalls nichtWenn darauf jetzt die Antwort kommt, "das ist doch bloß eine Geschichte/Fantasy/"
Ich bin jedoch der Ansicht, dass man alles überall hineininterpretieren kann, wenn man nur will, und der Verfasser dieses Artikels ganz offensichtlich sehr stark wollteErinnert mich, wie von Bade schon aufgebracht, an die ähnliche Diskussion im HDR. Man kann's meines Erachtens mit solchen Analogien und Interpretationen halt auch übertreiben.
Ich konnte die hier vorgebrachte Sichtweise beim Film jedenfalls nicht erkennen, und kann sie auch rückwirkend betrachtet nicht nachvollziehen.
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Andreas Katsulas as G'Kar - Objects in Motion / The Lost Tales-Intro
Das ist doch nicht so schwer nachzuvollziehen. Wir wissen unterbewusst sehr wohl, dass unsere Art zu leben unsere Lebensgrundlage und die unserer Nachkommen systematisch vernichtet. Das romantisch verklärte Bild des edlen Wilden ist dabei der Gegensatz zu unserem konsum- und machtgeilen egoistischen Selbst. Es ist ein Eskapismus der so einfach wie verfänglich ist, verkitscht und romantisierend. Der reale Naturzustand ist dabei alles Andere als romantisch, dass wir im Film keine (lebenden) älteren Na'vi zu Gesicht bekommen, hat seinen Grund: Diese sind in einer gefährlichen Umwelt wie Pandora einfach nicht mehr lebensfähig. Ein individuelles, selbstbestimmtes Leben ist mit einer Stammeskultur die ständig ums Überleben kämpft nicht vereinbar.
Diese Thematik ist bei Cameron auch nicht neu, jeder einzelne seiner Filme (von der Komödie True Lies abgesehen) handelt vom Scheitern der Arroganz menschlicher Zivilisation. In Terminator und Terminator II führt sie zum dritten Weltkrieg und zur Schaffung einer seelenlosen Maschinenwelt, in "Abyss" zum Beinahe-Atomkrieg der nur von ein paar wohlmeinenden Meeresbewohnern verhindert wird, in "Aliens" wird eine Gruppe hochgerüsteter Elitekrieger im Handstreich von Raubtieren vernichtet, und in "Titanic" zerschellt die Gigantomanie der Technik an einem banalen Eisberg. In all diesen Filmen erfolgt auf des Menschen Lebensweise eine heftige Gegenreaktion die ihn auf den Naturzustand, auf den Kampf ums Überleben reduziert.
Man kann angesichts dieser Parallelen in der Thematik von Camerons Filmen trotzdem von einem mehrere hundert Millionen Dollar teuren Blockbuster nicht erwarten tiefschürfende Fragen zu stellen oder gar Antworten zu geben auf diese drängendste Frage der Gegenwart, wie ein Leben innerhalb der Zivilisation im Einklang mit der Natur möglich ist. Das ist in einem Unterhaltungsfilm einfach nicht machbar, da er massenkompatibel sein muss, und Menschen sich nun einmal nicht gerne den Spiegel vorhalten lassen.
"Avatar" ist für mich dennoch nicht per se ein technikfeindliches "back to the roots" Rührstück, da der militärische Missbrauch der menschlichen Technologie durch Colonel Quadrich dem friedlichen, wissenschaftlichen Einsatz durch Dr. Augustine gegenübergestellt wird. Nur durch diesen Einsatz des Avatarprogramms gelingt es überhaupt, das Militär zu besiegen. Es wird also nicht nur ein Gegensatz in der Lebensart der Na'vi und der Menschen angesprochen, sondern auch ein Gegensatz im Umgang der Menschen mit ihrer Technologie, zwischen jenen die sie einsetzen um die Na'vi und ihre Welt besser zu verstehen, und zwischen jenen die in der Welt nur verwertbare Ressourcen sehen.
Vorsicht, Spoiler zum Serienfinale von R.D. Moores "Battlestar Galactica":
Achtung Spoiler!
"Avatar" ist weder futuristische Hard Scifi im Stile Asimovs und Lems, noch beleidigt er meine Intelligenz wie andere Blockbuster à la "Transformers 2". Der Film unterhält und entführt für 3 Stunden in eine fremde, einfachere Welt mit Helden und Schurken (eine Qualität die viele Menschen an der alten Star Wars Trilogie einmal geschätzt haben) - was mehr kann man von einem Blockbuster verlangen?
Wenn ich mir die 20 erfolgreichsten Filme aller Zeiten ansehe, sind diese auch nicht vielschichtiger in ihrer Charakterisierung des archetypischen Kampfes von Gut und Böse.
Geändert von Dr.BrainFister (15.01.2010 um 01:24 Uhr) Grund: Spoiler-Hinweis zu BSG eingefügt
Also ganz ehrlich, ich mußte nicht erst meinen Großen Interpretator-Hut aufsetzen, um die 'white guilt fantasy' in dem Film zu sehen. Die sprang mich quasi an. Und zwar lange, bevor ich den Artikel gelesen hatte. Und, wie gesagt, ist ja auch ein altbekanntes Erzählmuster mit einer ebenso altbekannten Deutung. Lawrence von Arabien, Der mit dem Wolf tanzt, Dune, etc. pp. (Wobei Lawrence von Arabien es dem Protagonisten nicht so leicht macht, und seine Identität immer problematisch bleibt, und Dune auf andere Weise kompliziert ist. Der mit dem Wolf tanzt ist also hier sicherlich der beste Vergleich.)
Und ich möchte darauf hinweisen, daß mir nicht eine 'Erklärung' von Jakes Entwicklung fehlt - die Erklärung ist da: Pandora schön, Menschen doof. Das ist die Erklärung, und sie ist auch völlig ausreichend. Was mir fehlt, sind Szenen aus der Übergangszeit, in denen spürbar wird, daß Jake eine Wandlung durchmacht. Solche Szenen sind praktisch nicht vorhanden. Alle Szenen, die seine spektakulär schönen Momente im Wald zeigen, zeigen nur, daß Pandora toll ist, aber nicht wirklich, was das alles mit Jake macht (jenseits des unmittelbaren 'wow, ist das toll'-Gefühls, das er sichtlicherweise hat.)
Da Jake ja quasi den Befehl hatte, Mitglied des Stammes zu werden, kann man sein Verhalten in den Wald-Szenen auch nur mit Vorsicht genießen, solange man nicht etwas mehr von seinem Innenleben zu sehen bekommt: er könnte alles, was er dort tut, auch bloß (oder vorwiegend) tun, um seinen Auftrag auszuführen. Die Tiertötungsszene z.B. habe ich zuerst so interpretiert, daß Jake da seinen Spruch bloß aufsagt, weil Neytiri ihm das halt so beigebracht hat. Daß er da in seiner inneren Entwicklung schon so weit war, selbst so sehr 'eins' mit Pandora zu sein, daß er die Na'vi-Spiritualität als seine eigene angenommen hat, konnte ich dort - basierend auf dem, was man bis dahin von seiner Entwicklung gesehen hatte - nicht spüren.
Mag sein, daß hier dann doch - auch - die 'Übersetzung' der Mimik in die Computergraphik ein Problem war - zu sehr großen Teilen wird natürlich die Charakterentwicklung durch subtile Nuancen im Spiel der Schauspieler getragen, und vielleicht sind einige der Nuancen dabei verloren gegangen? Allerdings wäre, wie gesagt, da schon durch Einfügen einiger weniger Szenen, die Jakes Wandlung expliziter thematisieren, Abhilfe möglich gewesen - sei es so eine Szene wie die, zu der ich gestern verlinkt habe, wo Grace mit Jake über seine sich ändernde Einstellung spricht, sei es eine Szene, in der wir Jake in Interaktion mit verschiedenen Stammesmitgliedern sehen, so daß seine wachsende Integration spürbar wird.
Hier wäre ich durchaus daran interessiert, den Film mit ein paar der fehlenden Szenen noch einmal zu sehen... allerdings, kann man bei einem fast völlig computergenerierten Film auf eine DVD mit deleted scenes hoffen? Denn im Normalfall haben diese Szenen ja vermutlich nie existiert, außer auf dem Papier...
Geändert von Hmpf (15.01.2010 um 00:13 Uhr) Grund: edited for precision and missing words
Fand, das man das im Film immer wieder sehen konnte. Eine der ersetn diesbezüglichen Szenen war schon allein sein "Ausbruch" aus dem Labor und der nachfolgende Sprint über das Gelände.
Den Eindruck hatte ich nie.Da Jake ja quasi den Befehl hatte, Mitglied des Stammes zu werden, kann man sein Verhalten in den Wald-Szenen auch nur mit Vorsicht genießen, solange man nicht etwas mehr von seinem Innenleben zu sehen bekommt: er könnte alles, was er dort tut, auch bloß (oder vorwiegend) tun, um seinen Auftrag auszuführen.
Dem widersprechen die vielen Nuacen, die Saldana in ihr Schauspiel einbringt.Mag sein, daß hier dann doch - auch - die 'Übersetzung' der Mimik in die Computergraphik ein Problem war - zu sehr großen Teilen wird natürlich die Charakterentwicklung durch subtile Nuancen im Spiel der Schauspieler getragen, und vielleicht sind einige der Nuancen dabei verloren gegangen?
Ok, letzterem Punkt kann ich zustimmen. Die Liebesgeschichte fand ich zwar nachvollziehbar, aber seine Aufnahme in den Stamm passierte irgendwie abseits der KameraAllerdings wäre, wie gesagt, da schon durch Einfügen einiger weniger Szenen, die Jakes Wandlung expliziter thematisieren, Abhilfe möglich gewesen - sei es so eine Szene wie die, zu der ich gestern verlinkt habe, wo Grace mit Jake über seine sich ändernde Einstellung spricht, sei es eine Szene, in der wir Jake in Interaktion mit verschiedenen Stammesmitgliedern sehen, so daß seine wachsende Integration spürbar wird.
Na ja... für HDR hat man auch einige der geschnittenen Szenen überarbeitet, mit Effekten und Filmmusik versehen und eingebaut. Angesichts des Geldes, das Avatar grad einnimmt, sehe ich zumindest die Möglichkeit, dass man hier etwas ähnliches machen könnte.Hier wäre ich durchaus daran interessiert, den Film mit ein paar der fehlenden Szenen noch einmal zu sehen... allerdings, kann man bei einem fast völlig computergenerierten Film auf eine DVD mit deleted scenes hoffen? Denn im Normalfall haben diese Szenen ja vermutlich nie existiert, außer auf dem Papier...
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Bademeister, Deine Antwort - Deinen Beobachtungen stimme ich übrigens fast uneingeschränkt zu - geht größtenteils etwas an meiner Kritik vorbei. Das Klischee des Edlen Wilden und das Thema 'technische Zivilisation versus Naturvölker' oder wie auch immer man das nennen möchte, was Du da beschreibst, ist nämlich nicht identisch mit dem Klischee des 'going native', auch wenn da eine gewisse Verwandtschaft besteht und diese Sachen oft gemeinsam, also in denselben Geschichten, auftauchen. Das 'going native'-Klischee/Erzählmuster dreht sich aber hauptsächlich um Identität - und muß nicht immer mit etwas Zivilisationskritischem verbunden sein. Beispiel: Farscape. John Crichton ist auch jemand, der in einer fremden Welt zum Quasi-Eingeborenen wird und schließlich merkt, daß er nicht mehr in seine ursprüngliche Welt passt - aber die Welt, in die er gerät, ist kein naturmystisch verklärter Gegenentwurf zu unserer. Und auch Dune läßt sich nicht wirklich 1:1 als Kritik an einer technischen Zivilisation lesen. Die Fremen benutzen ja z.B. unter Pauls Führung Atombomben oder so. Nicht unbedingt so ganz typisch für 'Edle Wilde'. ;-)
Meine oben gestellte Frage, weshalb uns 'going native'-Geschichten anscheinend so faszinieren, bezog sich nicht nur auf die klassische Version, wie wir sie in Avatar oder Der mit dem Wolf tanzt finden, sondern auf den größeren Komplex, der auch so Sachen wie Farscape mit einbezieht. Das war es auch, was ich meinte, als ich sagte, daß ich nicht glaube, daß die 'white guilt fantasy' der einzige Faktor ist, der unsere Faszination für 'going native'-Storys erklärt. Ich bin der Meinung, daß ein wichtiger Teil der Faszination eben gerade in der Auseinandersetzung mit Identität liegt, die diese Geschichten ermöglichen, und nicht unbedingt nur in Schuldbewältigung oder Machtfantasien.
Problematisch finde ich es nur, wenn - eben wie Avatar - eine Geschichte sehr, sehr deutlich als guilt und power fantasy zu lesen sind. Witzigerweise ist sich Cameron der Problematik ja auch bewußt, meint aber anscheinend (okay, das habe ich jetzt aus zweiter Hand, einer Zusammenfassung eines Interviews), daß die Problematik nicht mehr existiert, wenn die Eingeborenen blau sind statt irgendeiner erdtypischen Hautfarbe. Aber es geht um das grundsätzliche paternalistische Denkmuster dahinter, und insofern bleibt es, streng genommen, problematisch.
Was - ich wiederhole mich - nicht heißt, das ich Cameron runtermachen möchte oder daß der Film Mist ist. Nur eben, hm, problematisch, in dieser Hinsicht.
@cornholio: Tja, wenn's nicht an der CGI liegt, dann muß es wohl an Sam Worthington liegen... ;-)
Vielleicht sehe ich mir den Film doch nochmal an. Mal sehen, vielleicht seh ich ja beim zweiten Mal die fehlenden Entwicklungsmomente und Nuancen. Vielleicht war ich zu erschlagen von der Grafik?
Aber an sich bin ich nicht so schlecht darin, Nuancen zu sehen. Hmm.
kann mir durchaus vorstellen, dass es auch daran liegt. meiner bescheidenen meinung nach ist sam worthington (neben dem soundtrack und dem etwas überraschungsarmen finale) eine der größten schwächen von "avatar". ich verstehe nach wie vor nicht, warum man den burschen inzwischen in so vielen blockbustern sieht (demnächst z.b. in "clash of the titans"). er ist kein schlechter schauspieler, aber es mangelt ihm definitiv noch an erfahrungen, mehr tiefe zu zeigen und irgendwie fehlt im auch das gewisse charisma. vor kurzem sah ich ihn in "Rogue" (sehr empfehlenswerter krokodilgruselfilm in der wunderschönen landschaft australiens), eine seiner früheren rollen, und eigentlich hat er sich seitdem nicht wesentlich weiterentwickelt.
.
"Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"
So ihr Lieben. Nachdem ich eure Diskussionen teilweise mitverfolgt habe, habe ich den Film ganz spontan gestern nun auch (in 3D) gesehen.
Seit Jahren warte ich auf einen Film, der mich wieder einmal im Kino in eine andere Welt versetzt und fesselt. Ich kann mich nicht mal mehr daran erinnern, welcher Film das zuletzt geschaft hat. Und nun das...
Ich finde Avatar einfach genial! Und dies eigentlich vor allem deswegen, weil er technisch so toll gemacht wurde. Die 3D Technik hat mich einfach umgehauen! Diese extrem schönen Bilder des Dschungels, die Raumstation am Anfang, die Navi selber... Und das Beste daran, man sitzt mittendrin!
Storytechnisch ist er eher mittelmässig, genauso vom Soundtrack und den Schauspielleistungen her. Einzig die Schauspielerin, die Neytiri gespielt hat, fand ich bemerkenswert. Wobei man ja nicht mal weiss, was da in CG gemacht und was echt gespielt wurde. Ich fand auch, dass eingentlich keine Rolle wirklich was hergab. Sigourney Weavers Part war ziemlich lahm, der Chef der Station war absolut nicht überzeugend und der Militärkopf war sowas von 08/15 vorhersehbar. Auch Sully hat man am Anfang den Marin gar nicht abgekauft. Darum fand für mich bei ihm auch gar kein Sinneswandel statt.
Aber trotz all diesen Mängeln würde ich ihn sofort wieder sehen gehen wegen den fantastischen Bildern. Dass er überhaupt als "nicht 3D Film" gezeigt wird, finde ich schade. Ich stelle mir vor, dass man da extrem was verpasst.
<2cent werbe dropping>
Wer storytechnisch einen besseren Film sehen will, der auch 3D ist, gut ausgearbeitete Charaktere bietet die sich fühlbar entwickeln, könnte auch Up eine Chance geben... *hüstel* derfilmistsogarohne3dgutwasichvonavatarnichtsounbe dingtbehauptenwürdeohneesjedochausprobiertzuhaben *hüstel*
</2cent werbe dropping>
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