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Thema: The Spirit

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  1. #12
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard AW: The Spirit

    Da der Film, zu meinem entsetzen, erst am 25.02 in Belgien startet, aeussere ich mich doch jetzt etwas ausfuehrlicher dazu.

    Erwartungshaltung:
    Ich war davon ueberzeugt das es Sin City 2 ist. Zumal "The Spirit" als Comicfigur mir nicht bekannt war, ist.
    Dementsprechend fuehlte ich mich auch nicht un-mainstream-maessig, eigentlich eher das Gegenteil.

    Inhalt:
    Der Film erzaehlt die Geschichte des Spirit und seiner Stadt, die er wie kaum ein anderer kennt und zu beschuetzen sucht.
    Der Gegenspieler des Spirit ist der Oktopus. Ein Verbrecher der vor Mord nicht zurueck schreckt und nur seine Macht im Sinn hat.
    Als die Juwelendiebin San Serif zwei Kisten versucht weg zu schaffen, bei der eine das begehrte Objekt enthaelt, schreitet der Oktopus ein. Es kommt wie es kommen muss, beide erwischen die jeweils falsche Kiste und der Spirit muss, aus Gruenden die sich erst nach und nach offenbaren, einschreiten um weitaus schlimmeres zu verhindern.

    Kurz Kritik:
    8/10 Ich fand ihn absolut Klasse!
    Zumal ich gerade nachdem er etwas sackte, das Beduerfnis habe ihn mir nochmal anzusehen. Was nicht so haeufig vorkommt.

    Ausfuehrlicher:
    Positive hervorzuheben waere da zunaechst der Stil. Wie mit den Filmplakaten zu erwarten war, hat sich Frank Miller dabei optisch weitegehend an Sin City orientiert. Wobei es kein tristes wiederholen von alt bekannten ist, sondern man beiweilen von Szenen in gewoehnlichen Farben ueberrascht wird, von solchen in beige/braun Toenen und, nun, Szenen die eine eigene Faszination haben.
    Ich wuerde behaupten das der Film alleine optisch ueberaus spannend ist.

    In anderen Kritiken, die ich nachdem Film lass, wurde "The Spirit" vorgehalten das die Handlungsorte, fuer den Zuschauer, nicht zur gaenze ersichtlich waeren. Und im Zuge dessen das es Frank Miller Unvermoegen unterstellt, weil er ein Debuetant ist, das ganze auszuarbeiten.

    Es stimmt in sofern als das man tatsaechlich, meistens, nicht mehr sieht, als man muss. Einige Szenen wirken dadurch Kammerspiel artig, einige als wuerde man auf eine Theater Buehne sehen [Gerade die Szene mit der Gefangenschaft], einige sehr konzentriert [wenn sich The Spirit an einer Feuerleiter hoch schwingt und man nicht mehr sieht als ihn, die Leiter] usw..

    Ich wage zu behaupten das Frank Miller es nicht aus Unvermoegen getan hat, sondern es reine, pure, willentliche Absicht ist.
    Klar, es fordert den Zuschauer mehr, besonders wenn er keine Comics liest oder schon mit dem Sin City Stil bedient ist (was optische aussergewoehnlichkeit betrifft). Aber es ist kein Unvermoegen.
    Frank Miller behauptet, so sagt man, damit Will Eisner, Comics, dem Pulp Genre und so huldigen zu wollen, und es funktioniert, meiner Meinung nach.
    Durch die Inszenierung wirkt es einerseits naeher an einem Comic, andererseits macht es die Erzaehlstimme wichtiger und letztlich kommt auch damit sowohl ein Film-Noir als auch ein Pulp-Feeling auf - sogar ein etwas avangardistisches - das ich zuletzt bei Manderlay (von Lars von Trier) hatte.

    Die Stimmung ist nicht nur Film-Noir sondern auch allgemein herrlich Retro, auch wenn es hier und da kleine, beabsichtige, Brueche Richtung moderne bis SF gibt. Die sich jedoch auch beim sehen Retro anfuehlen. [Mir fiel erst spaeter auf das es um ~1940-50 keine Kopierer gab]

    Die Schauspieler wirken in den Rollen glaubwuerdig. Wenn auch die Figuren teilweise bizarr oder Grottesk sind. Auch wenn die maennlichen Charaktere im Film wohl durchweg Machos sind, und gerade an The Spirit, wegen dessen Charm, die Frauen kleben bleiben wie die Fliegen war es seit langem der erste Film mit Frauen die ich pers. toll fand. Egal ob sie nun nur Nebenrollen hatten, von dem Held staendig enttaeuscht wurden,... allesamt zum einpacken klasse. Zumal die weiblichen Charaktere auch noch die Angewohnheit hatten etwas intelligenter zu sein.
    Normalerweise finde ich es schwer vielleicht so eine sympathische weibl. Hauptfigur zu finden, hier ist es eher schwer sie zu ordnen. Aber spontan, nun da waere Morgenstern. Die wirkte etwas Sidekick artig, war aber doch seeehr cool. Danach wuerde ich sagen, Scarlett Johanson, deren Charakter mich gerade gegen Ende nochmal positive ueberraschte. Gleich auf mit Ellen, die ueberraschte weniger, war aber niedlich. Danach teilen sich Sand Serif und das franz. Maedel einen Platz.

    Auf maennlicher Seite ueberzeugte mich Gabriel Macht, als The Spirit. Den ich lieber wieder sehen wuerde als Toby Maquire als Spidey. Nun und unerwarteter Weise auch Samuel L. Jackson, der es endlich wieder schaffte einen coolen Boesewicht zu spielen.
    Zumal die Referenz zu Pulp Fiction mehr als gelungen war.

    Die Geschichte ist an sich nicht so bemerkenswert. Zwei Kisten. Vertauscht. Ruecktausch und Fiesenmops Erledigen. Gewinnt aber durch die Art der Erzaehlung, die Details sowie die Art wie man es mit dem Leben der Charaktere verknuepft, ungemein an Spannung, Dramatik und Komplexitaet hinzu.

    Weiterhin positiv fand ich die Stilbrueche sowie die Bizarren und Grotesken Momente - die gerade dadurch entstehen.
    Einige koennten sich vielleicht in ihrer political correctness gestoert fuehlen, meinereiner nicht. Obwohl da die jap. Kriegsflagge wehr und man mal einige Schauspieler in Uniformen des 3 Reichs zu sehen kriegt - und mehr.

    Dafuer gab es, m.E., deutlich weniger Gewalt als bei Sin City. Was dem Film gut tat. Ebenso wie der Humor.

    Wobei ich mich durchaus Frage ob in der Szene mit den "Nazis" und Muffin nicht vielleicht doch was in der Deutschen Fassung fehlt.
    Die Fassung selbst war ok, an einer Stelle zu Beginn dachte ich "boah hoert man voll das die gesynct ist" danach kam der Gedanke nicht wieder. Einige Sprueche wirken auf englisch vielleicht noch besser.

    Verwirrt hat mich auch Dr. Oktopus.
    Es liegt wohl an der Marvel-Schaedigung das ich bei "Dr. Oktopus" einen korpulenteren Herrn mit Tentakeln auf den Ruecken erwarte.
    Positiv fand ich die Art wie The Spirit als Held agierte. Obwohl ich zunaechst den Gedanken das da ein Held in Sin City herum hopst nicht gut fand.

    Die Mystik war bis auf Loreley gelungen.
    Wobei ich einen Schluss nicht ganz nachvollziehen konnte.

    Negativ Punkte:
    Eigentlich lediglich zwei kleine und ein winziger,...
    ..einerseits mochte ich die Figur der Loreley nicht. Nicht weil ich die rheinische Sagen Figur weniger mag oder sie verunstaltet war, sondern weil es eine Brise zuviel Mystik war. Allerdings ist es ein Element das man so hin nehmen kann. Wobei der Spruch "Einige sagen das man vor dem Tod sein Leben vorbeziehen sieht, aber Bullshit, ich seh nur Frauen" auch wieder cool war.
    ..andererseits war der Monolog in dem The Spirit einer Katze seine Lebensgeschichte erzaehlt gegen Ende sehr laenglich und wirkte etwas kuenstlich.
    und der winzige,...
    Achtung Spoiler!


    Naehe zum Comic:
    Ist wohl nicht sooo sehr gegeben.
    So hat The Spirit im Film durchaus unnatuerliche Faehigkeiten. Wofuer wohl sein Hintergrund etwas geandert wurde.
    Auch hat Miller den Oktopus angepasst, damit die Gegensaetzlichkeit besser hervorkommt, die Handlung nicht so flach wird.

    Ansonsten:
    Eigentlich hatte ich meine Begleitung (Bruder), mit genommen und erzaehlt das ich Benjamin Button schauen wollte, oder Sieben Leben. Als ich dann das Filmplakat sah erklaerte ich, sinngemaess, das Sin City 2 sicherlich viel cooler sei und ueberhaupt, man da bestimmt nicht heulen muss - wie bei den anderen Filmen. Er war zwar etwas widerwillig, wollte eigentlich in Button, hat sich aber dann mitholen lassen
    Er bewertete The Spirit dann auch mit gut.

    Dann kriegen zwei XXX links in der Reihe vor mir den Preis fuer die elendsten Zuschauer in einer Nicht-"Sneak Preview"!
    Erst kommen die geschaetzte 20 Minuten nach *Film*start in den Film. Schwatzen munter laut umher und denken auch nicht dran sich zu ducken oder sowas. Anstelle ihrer Plaetze in der ersten Reihe, quartieren sie sich kurzer hand um, und fragen laut ob der Platz noch frei sei - den sie unrecht maessig besetzen.
    Waehrend des Films wird dann sporadisch geschwaetzt, das Handy ausgepackt, es gut nen Stueck nach vorne gehalten, so das es mir in's Gesichtsfeld leuchtet und SMS getippt sowie sch* Klingeltoene getestet (oder es waren eingehende SMS).
    Ich habe den erreichbaren erst sanft, dann beherzter dafuer in die Rueckenlehne getreten. Der dann aber auch noch umdrehte, schwer von Kapeh war. Immerhin wurde es dann was weniger. o.o;
    Geändert von Teylen (15.02.2009 um 15:01 Uhr)

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