jawoll, zurück zum "frack voll kriegen" und weg von psychologen u.a. professionellen helfern (die sind ja sowieso die bösen). huiuiui, bei solchen ereignissen kommen wirklich wieder sehr mittelalterliche denkansätze zum vorschein, schon echt gruselig.
und zu deiner spekulation bezüglich des "bengels": soweit ich weiß, hat er von seinen eltern sehr regelmäßig den frack vollgekriegt. das hinderte ihn aber nicht daran, aktionen wie die mit der schaufel dennoch mehrmals durchzuführen und später zu einem intriganten, klauenden und aggressiven arschloch zu werden. in seiner familie wurde definitiv noch erzogen wie in den "good old times", gebracht hat es allerdings nicht viel.
eigentlich ist es genau das, was z.b. in familienpädagogischen angeboten gemacht wird. es gibt spiele, in denen sich die kinder ausprobieren und grenzen austesten können. sie haben da die möglichkeit, sich in einer form auszuleben wie sie es zuhause oft nicht können/dürfen. hat hier jemand eigentlich schon mal konkrete erfahrungen mit pädagogischer arbeit gemacht oder werden hier wieder nur billige vorurteile angehäuft?Ich kann die Argumentation von Fr. Emmler insofern nachvollziehen, dass die Kinder beim Spielen mit "echten Holzschwertern" die Auswirkungen von Gewalt auf andere und auch sich selbst spielerisch erlernen konnten. Wenn man so ein Ding ordentlich gegen das Bein kriegt tut das verdammt weh. Und wenn man es jemand anders einfahc mal so gegen's Bein haut, haut der am Ende noch zurück und das tut auch echt weh. Und tagelang. Und daheim gibt's auch noch Ärger.
natürlich ist das wichtig, aber es ist doch nicht die antwort oder die lösung zum thema "amoklauf". wenn man sich den fall von tim k. anschaut, wird deutlich, dass sowas nie derart simpel gestrickt ist. der bursche war zwar eher der einzelgänger-typ, aber er hatte auch über viele jahre regelmäßige kontakte in vereinen. z.b. spielte er sehr gut tischtennis, hatte es dort mit positiven vorbildern zu tun bzw. wurde durch seinen erfolg gefördert und gelobt. hinzu kam seine aktivität im schützenverein. dort wird normalerweise auch gelernt, welchen schaden eine waffe anrichten kann und wie man verantwortungsbewusst damit umgeht. hier konnte er also ebenfalls seine grenzen austesten.Dieser Schritt fehlt, wenn Kinder über virtuelle Möglichkeiten mit Gewalt und ihren eigenen Grenzen experimentieren. Und ich kann mir vorstellen, dass das wichtig ist.
scheinbar sind all diese einfachen mittelchen bei ihm aber nicht angekommen und es gab in ihm eine tiefere, schwerer zu erreichende problematik, die sich hier nicht mal eben in einer internetdiskussion mit hilfe von binsenweisheiten klären lässt. wie teylen schon sagte, hatte diesmal sogar unser bundespräsident soviel hirnschmalz und respekt, dass er nicht (wie in vielen anderen seiner lilalaune-reden) die üblichen phrasen runterlaberte, sondern einsah, dass es darauf keine klaren antworten gibt.
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