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Thema: Die Stille nach dem Crash ...

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  1. #1
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    ... die Frage ist nur ... was ist "dauerhaft handfest", selbst Gold ist derzeit maßlos überbewertet (als Zufluchtsinvestition und vermeintlich sichere Anlage). Immobilien sind auch nur bedingt geeignet, da man sich drum kümmern muss - sie also auch kosten - und somit wird die Frage laut: Was ist wirklich dauerhaft stabil und wertbeständig in allen Lagen?
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  2. #2
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    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Logisch ist es nicht erklärbar dass ein Land wie Griechenland dessen Staatsverschuldung unter den Schuldenmeistern USA und Japan liegt über 10 % Zinsen an seine Kreditgeber abdrücken muss während die Japaner das Geld für 1 % praktisch hinterhergeworfen kriegen. Das ist nur durch Spekulation erklärbar und die Griechen können sparen so viel sie wollen - sie können der wachsenden Neuverschuldung durch die hohen Zinskosten nicht entkommen. Das ist nicht unwesentlich anders eines Schuldners der in die Fänge eines Kredithais geraten ist.
    Unlogisch ist das überhaupt nicht. Von den 10.000 Mrd Euro japanischer Schulden besitzen die eigenen Bürger 94%. D.h. in der Welt ist Japan nur mit 600 Mrd. Euro verschuldet. Das ist ein Wert, der eben ok ist. Notfalls verlieren eben die Bürger alles. Aber die Bürger verlieren auch in jedem anderen Land alles, wenn ihr Staat bankrott geht. Demzufolge hat es Japan besser als Deutschland oder die USA, hier werden kaum viele gierige Schuldner das Land dann erobern und versklaven wollen...
    In Japan verwenden die Banken ja, Staatlich angeordnet, die Sparkonten der Bürger dafür, Staatsanleihen zu kaufen. Wenn du also in Japan wohnst, wirst du zwangsläufig auch japanischer Gläubiger, aber meistens auch nur dann...

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Dennoch hat gerade Deutschland darauf gedrungen, obwohl genau diese Ungleichheit der Produktivität in einem gemeinsamen Währungsraum auch der wesentliche Konstruktionsfehler der deutschen Einheit war. Wer weniger produktiv ist kann durch Kontrolle seiner Währung (Abwertung) dies ausgleichen und so dennoch seine Waren konkurrenzfähig anbieten. In einem gemeinsamen Währungsraum passiert das nicht. Der Osten hat sich in vielen Gebieten trotz hunderter Milliarden an Transfergeldern nie von diesem Wettbewerbsnachteil erholt - ganz ähnlich verhält es sich mit unseren Partnern an der Peripherie der EU.
    Das ist meiner Meinung nach das Problem, wenn man alte Menschen an die Macht lässt (:alien_ugh. Die haben zwar (angeblich) mehr Lebenserfahrung, aber leider keinen Weitblick, zumindest nicht, sobald sie in die Politik kommen. Die alten Politiker schauen nur danach, wie sie in ihren paar Jahren bis zur Rente noch das Maximm herausholen. Müsste ein 40 jähriger Politiker dagegen noch 27 Jahre mit seinen Entscheidungen (arbeits)leben, hätte er wahrscheinlich anders entschieden als die meist 55-60 jährigen Politiker. Die EU hätte dann sicher ganz anders ausgesehen....

    Aber langsam tut sich ja was, denn es fällt auf, dass alle in Europa sparen, nur Deutschland nicht. Von letzte auf diese Woche sind dann auch die Anleihezinsen von 1,7 auf 2,3 Prozent gestiegen. Die Märkte verlangen von Deutschland, dass Geld, dass man den armen Staaten gibt, gleichzeitig durch Steuererhöhungen und Kürzungen (z.B. Mehrwertsteuererhöhung, Renten kürzen, Harz IV kürzen, Schließen von Schulen, Streichen des Kindergeldes etc.) bei den eigenen Bürgern wieder hereinholt...
    Wenn eine Bundesregierung dazu nicht bereit ist....
    Die Ratingagenturen haben schon in Richtung Frankreich angekündigt, wenn trotz Top-Rating die Zinsen weiter steigen, wird man trotz aller Bonität das Rating senken... So gesehen kann es auch Deutschland ganz schnell erwischen.

    Doch sehen wir das positiv: Wenn Deutschland mehr Zinsen bietet, verdienen die Investoren mehr und jeder weiß, Deutschland hat noch genug. Also wäre das dann auch eine Form von Konjunkturstützung... Also los, dann kaufen wir alle (noch mehr) deutsche Staatsanleihen :-)

    Und vergessen wir noch eines nicht: Wenn alle Länder Zahlen müssen, zahlt Deutschland immer 27%, muss dagegen die EZB zahlen, muss Deutschland über die Beutsche Bundesbank immer 33% der Kosten tragen...
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

  3. #3

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    Hallo Voltago, danke für Deinen Beitrag mit Sachkenntnis.

    Zitat Zitat von Voltago Beitrag anzeigen
    Unlogisch ist das überhaupt nicht. Von den 10.000 Mrd Euro japanischer Schulden besitzen die eigenen Bürger 94%. D.h. in der Welt ist Japan nur mit 600 Mrd. Euro verschuldet. Das ist ein Wert, der eben ok ist. Notfalls verlieren eben die Bürger alles. Aber die Bürger verlieren auch in jedem anderen Land alles, wenn ihr Staat bankrott geht. Demzufolge hat es Japan besser als Deutschland oder die USA, hier werden kaum viele gierige Schuldner das Land dann erobern und versklaven wollen...
    In Japan verwenden die Banken ja, Staatlich angeordnet, die Sparkonten der Bürger dafür, Staatsanleihen zu kaufen. Wenn du also in Japan wohnst, wirst du zwangsläufig auch japanischer Gläubiger, aber meistens auch nur dann...
    Deine Quelle würde mich interessieren, insbesondere auch wie die Auslandsverschuldung in den restlichen G8 aussieht. Deutschland und die USA sind soweit ich mich erinnere auch primär bei ihren eigenen Bürgern verschuldet. Das sind allerdings nicht Max Mustermann und Joe Sixpack, sondern die Reichsten der Reichen - eben Jene welche die flüssige Knete haben mit Staatsanleihen zu spekulieren. Ich glaube allerdings nicht dass das sonderlich entscheidend ist - die Menschen welche diese Anleihen besitzen und damit unsere öffentlichen und privaten Schulden halten, diese Menschen handeln und leben global, sie sind nicht an einzelne Nationen und Grenzen gebunden wie in früheren Zeitaltern. Wenn Land X oder Y untergeht zieht man eben in Land Z um und packt sein Geld in eine Steueroase - siehe die griechischen Milliardäre und ihre Land- bzw. Kapitalflucht.

    Das ist meiner Meinung nach das Problem, wenn man alte Menschen an die Macht lässt (:alien_ugh. Die haben zwar (angeblich) mehr Lebenserfahrung, aber leider keinen Weitblick, zumindest nicht, sobald sie in die Politik kommen. Die alten Politiker schauen nur danach, wie sie in ihren paar Jahren bis zur Rente noch das Maximm herausholen. Müsste ein 40 jähriger Politiker dagegen noch 27 Jahre mit seinen Entscheidungen (arbeits)leben, hätte er wahrscheinlich anders entschieden als die meist 55-60 jährigen Politiker. Die EU hätte dann sicher ganz anders ausgesehen....

    Aber langsam tut sich ja was, denn es fällt auf, dass alle in Europa sparen, nur Deutschland nicht. Von letzte auf diese Woche sind dann auch die Anleihezinsen von 1,7 auf 2,3 Prozent gestiegen. Die Märkte verlangen von Deutschland, dass Geld, dass man den armen Staaten gibt, gleichzeitig durch Steuererhöhungen und Kürzungen (z.B. Mehrwertsteuererhöhung, Renten kürzen, Harz IV kürzen, Schließen von Schulen, Streichen des Kindergeldes etc.) bei den eigenen Bürgern wieder hereinholt...
    Wenn eine Bundesregierung dazu nicht bereit ist....
    Die Ratingagenturen haben schon in Richtung Frankreich angekündigt, wenn trotz Top-Rating die Zinsen weiter steigen, wird man trotz aller Bonität das Rating senken... So gesehen kann es auch Deutschland ganz schnell erwischen.

    Doch sehen wir das positiv: Wenn Deutschland mehr Zinsen bietet, verdienen die Investoren mehr und jeder weiß, Deutschland hat noch genug. Also wäre das dann auch eine Form von Konjunkturstützung... Also los, dann kaufen wir alle (noch mehr) deutsche Staatsanleihen :-)

    Und vergessen wir noch eines nicht: Wenn alle Länder Zahlen müssen, zahlt Deutschland immer 27%, muss dagegen die EZB zahlen, muss Deutschland über die Beutsche Bundesbank immer 33% der Kosten tragen...
    Ich glaube nicht dass das eine Frage des Alters ist - wir haben in unserer Bundesregierung eine ganze Reihe buchstäblich blutjunge Minister wie Rösler, Bahr und Schröder deren Performance einfach nur unterirdisch ist. Auch Asmussen und Weidmann, die unsere Finanzpolitik in der EU durchsetzen, sind gerade mal Anfang 40.

    Ich sehe ein maßgebliches Problem auch darin dass unsere EZB eben nicht wie die FED dem Staat direkt das Geld leiht. Die EZB gibt es dagegen den "Märkten" (den Banken bzw. ihren Anteilseignern aus der Oberschicht) für 1 % Verzinsung - diese reichen es dann für 2 bis 10 % an die Staaten weiter und sacken die Differenz ein. Die Steuergelder und Volksvermögen mit der diese Schuldzinsen dann praktisch rückversichert werden führen dann zu weiter zunehmender Staatsverschuldung welche die Staaten zur Auflage neuer Staatsanleihen zwingt womit die Banken dann wieder Kasse machen. Es ist für uns als Bürger ein Teufelskreis und für unsere Eliten ein Perpetuum Mobile des Geldmachens. Wir können so viel sparen, kürzen und zusammenstreichen wie wir wollen, wir kommen aus dem Schuldenkreislauf nicht raus und die Gläubiger verdienen sich dumm und dämlich.

    Diese Spekulationsgewinne werden dann zunehmend in reale Güter investiert - z.B. durch den Aufkauf von Land (in Afrika findet gerade Ausverkauf statt), Nahrungsmitteln, Bodenschätzen oder auch privatisiertes ehemaliges Staatseigentum wie in Griechenland oder Neuseeland. So sichern sich die Eliten ab. Selbst wenn dieses Wirtschaftssystem einmal kollabiert (dann wenn die Realwirtschaft so geschädigt ist dass die wachsenden Schulden nicht mehr bedient werden können) sitzen die reichsten der Reichen damit nicht nur auf wertlosem Papiergeld sondern auf realen Werten. Da haben sie im Vergleich zu 1929 schon gehörig dazugelernt.

    Ich wünschte ich könnte dasselbe über die Politiker und ihre Wähler sagen. Ob Merkel eine Biografie von Reichskanzler Brüning unter'm Schlafkissen versteckt?

  4. #4
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    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Deine Quelle würde mich interessieren, insbesondere auch wie die Auslandsverschuldung in den restlichen G8 aussieht.
    Ich habe das im ARD Morgenmagazin gehört, aber hier kannst du das .mit Stand vom März 2011 nachlesen, damals waren es noch 9 Mrd :-)
    Panik an der Brse -

    Schlimmer finde ich nur, dass es mittlerweile vermehrt Berichte von Deutschenhass im EU-Ausland gibt...
    Ich glaube, wenn Deutschland den Euro platzen lässt, ist es lebensgefährlich, sich im EU-Ausland aufzuhalten...
    Erst vom Euro profitieren und dann nicht die Zeche zahlen wollen...
    Die Menschen, die dort gerade ihre Existenen einbüßen, interessiert es dummerweise nicht, dass in Deutschland beim Bürger von den Euro-Profiten nichts ankam :-(

    Doch nun lehnen sich auch die Schwellenländer gegen eine IWF-Beteiligung auf, schließlich geht es selbst den krisengeschüttelten Schuldenstaaten in Europa besser als den Schwellenländern. Wenn es also Deutschland nicht gelingt, den den jährlichen Staatsanleihen-Refinanzierungsbedarf in Höhe von ca. 1000 Mrd. selbst zu stemmen (wenn es gut geht, zahlen die Länder ja selbst, die Kreditaufnahme muss eben nur über Deutschland laufen, so in der Art sollen die eurobonds laufen, alles geht über die Top-Schuldner), dann naja...
    http://www.handelsblatt.com/politik/...-/5920996.html
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

  5. #5
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    Schon wieder eine Schadensersatzklage gegen die Deutsche Bank:
    Finanzkrise: Landesbank verklagt Deutsche Bank auf Schadenersatz | Wirtschaft | ZEIT ONLINE

    Ich hoffe mal, dass es nicht nur bei den Forderungen bleibt, sondern dass die Deutsche Bank tatsächlich für den Schaden aufkommen muss, der mit ihren Abzockgeschäften angerichtet wurde. Ende letzten Jahres hat das ja schon mal geklappt:
    Hypothekengeschäfte: Deutsche Bank zahlt 145 Millionen Dollar wegen fauler Finanzgeschäfte | Wirtschaft | ZEIT ONLINE
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  6. #6
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    Wenn die Finanzwelt am Abgrund steht, gibt es nur eine Rettung: Martin Sonneborn!
    Sonneborn rettet die Welt - Folge 1 - ZDF Mediathek
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  7. #7

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    Sonneborn for Kanzler! Make it happen Bundestag.

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