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Thema: Die Stille nach dem Crash ...

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  1. #1

    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von Simara Beitrag anzeigen
    Sind wir nicht alle etwas Schuld an den Bankstern? Haben nicht die meisten Otto-Normalos irgendwie Aktien? Und ist ein Banker in den Augen der gemeinen Gesellscahft nicht viel mehr geachtet als ein Handwerker? Leider kann ich da nur sagen. Und solange wir diesen Herren nachrennen, sie hofieren und diese Bankster oder Manager ungeschoren davon kommen, solange wird sich nichts ändern.

    Mir fällt da gerade ein Spruch von Greenpeace ein: "Wäre die Erde ein Bank, hättet ihr sie schon längst gerettet". Bingo. Treffender könnte man es nicht sagen.

    .
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    Weniger als 10 % der Deutschen besitzen Aktien, und bei den Meisten sind das Aktien als Teile von Fonds. Einzelne Aktien besitzen weniger als 5 %.

    Ergo sind nicht "wir Alle" daran schuld, da nur eine kleine Minderheit überhaupt Aktien besitzt. Rund 50 % der Bevölkerung hat keinerlei Vermögen und per se ncht die Möglichkeit irgendetwas anzulegen, da jeder verdiente Cent wieder verkonsumiert werden muss.

    Ich halte es für sehr wichtig darauf hinzuweisen dass der normale Bürger keine Schuld an diesem Desaster trägt - es ist ein Versagen unserer Funktions- und Kapitaleliten. Wir sind lediglich diejenigen welche die Zeche dafür blechen dürfen, damit unsere Reichen auch weiterhin Kaviar in Cannes schlürfen können.

  2. #2
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Was haltet ihr von der These das das Geld Paket fuer Griechenland nur ein verkapptes erneutes Bankenrettungsding ist.
    Da die Banken in's schwimmen kaemen wenn der Drachme wieder eingefuehrt werden wuerde und damit eine Entschuldung einherginge..

    (sowas hat laut FR wer bei Anne Will behauptet)

  3. #3

    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Was haltet ihr von der These das das Geld Paket fuer Griechenland nur ein verkapptes erneutes Bankenrettungsding ist.
    Da die Banken in's schwimmen kaemen wenn der Drachme wieder eingefuehrt werden wuerde und damit eine Entschuldung einherginge..

    (sowas hat laut FR wer bei Anne Will behauptet)
    Natürlich ist das ein Bankenrettungspaket, alleine unsere deutschen Banken haben 30 Mrd. Euro Kredite in Griechenland liegen. Auf dem Geld bleiben sie sitzen wenn der griechische Staat pleite geht.

    Da der europäische Steuerzahler ihn aber rettet, werden die Schulden irgendwann bedient, die Banken profitieren vom Zinseszins auf die Schulden, und sie können noch dazu weiteres Geld mit dem Handel mit griechischen Staatsanleihen verdienen.

    Das Absurde an dieser Wirtschaftskrise ist, dass die Verursacher daran noch kräftig verdienen (siehe die Deutsche Bank die Heute ihr zweitbestes Quartalsergebnis aller Zeiten verkündet hat). Die Banken kriegen derzeit von der Notenbank das Geld zum Nulltarif, verleihen es aber mit Zinsen weiter. Die Staaten von Deutschland bis Griechenland müssen ihre explodierenden Schulden mit der Ausschüttung von immer mehr Staatsanleihen gegenfinanzieren, woran die Banken wieder kräftig verdienen. So kommt es dass der deutsche Staat die Deutsche Bank indirekt mit 10 Mrd. Euro Steuergeldern gerettet hat, und zur Finanzierung dieser 10 Mrd. verschuldet er sich bei der Deutschen Bank die seine Staatsanleihen kauft.

    Stelle Dir dieses Prinzip einmal so vor:
    Du stehst vor dem Bankrott und raubst Deinen Nachbarn aus , zerstörst sein Eigentum und erbeutest seine Habseeligkeiten. Du bist gerettet, Dein Nachbar ist pleite und gezwungen bei Dir einen Kredit zu Wucherzinsen aufzunehmen, womit Du ihn nun jahrelang nach Belieben wie eine Zitrone auspressen kannst.

    Genau so funktioniert die Bankenrettung.
    Das ist im Grunde eine klassische Strategie der organisierten Kriminalität die hier praktiziert wird, nur eben auf globalem Niveau. Ganze Volkswirtschaften werden in den Spielcasinos der Finanzwirtschaft verzockt. Selbst unsere duckmäuserische Kanzlerin sprach in einem Moment versehentlicher Klarheit davon, von den Bankern (maßgeblich Ackermann) erpresst worden zu sein. Kleine Fische kommen wegen Erpressung ins Gefängnis, große Fische (wie Ackermann) werden zum Geburtstagsschmaus ins Kanzleramt eingeladen auf Steuerzahlerkosten.

    Das ist eine kleine Elite die eine unwahrscheinliche Macht angesammelt hat, welche ganz offensichtlich mit demokratischen Mitteln nicht gebrochen werden kann. Egal ob nun SPD oder CDU den Kanzler stellen, beide sind nur hörige Sklaven welche brav die Befehle der Banker ausführen. Sie werden keinerlei Gesetze beschließen welche die Zockerei wirklich einschränken.

    Mich macht das ratlos und traurig, denn im Endeffekt bedeutet das, dass diese Ausbeuter nur mit der Macht der Straße zur Raison gebracht werden können. Dafür geht es uns aber gegenwärtig noch viel zu gut, und wir verharren im Nichtstun weil der Leidensdruck noch nicht groß genug ist.

  4. #4
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Wenn Griechenland ja wirklich so arm wäre, dann kann man ja noch erbarmen zeigen...
    Wenn man mal bedenkt, dass die Griechen bereits nach 35 Arbeitsjahren Aspruch auf 80% Rente haben, basierend auf dem Durchschnittsgehalt der letzten 5 Arbeitsjahre zu vor. Ein Deutscher hat zu diesem Zeitpunkt Anspruch auf 46% Rente. Ein Deutscher Rentner bekommt auch nur 12 mal Rente pro Jahr, ein Grieche 14 mal. Insgesamt geht es einem Griechen in der Rente also besser als vor der Rente...
    Dann wird die Rente auch anhand der Inflation und nicht anhand der allgemeinen Lohnentwicklung erhöht...
    Es gibt es unglaublich viel Kürzungsbedarf in Griechenland. Aktuell ist das Land noch das finanzielle Paradies auf Erden für seine Bürger...
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

  5. #5

    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von Voltago Beitrag anzeigen
    Wenn Griechenland ja wirklich so arm wäre, dann kann man ja noch erbarmen zeigen...
    Wenn man mal bedenkt, dass die Griechen bereits nach 35 Arbeitsjahren Aspruch auf 80% Rente haben, basierend auf dem Durchschnittsgehalt der letzten 5 Arbeitsjahre zu vor. Ein Deutscher hat zu diesem Zeitpunkt Anspruch auf 46% Rente. Ein Deutscher Rentner bekommt auch nur 12 mal Rente pro Jahr, ein Grieche 14 mal. Insgesamt geht es einem Griechen in der Rente also besser als vor der Rente...
    Dann wird die Rente auch anhand der Inflation und nicht anhand der allgemeinen Lohnentwicklung erhöht...
    Es gibt es unglaublich viel Kürzungsbedarf in Griechenland. Aktuell ist das Land noch das finanzielle Paradies auf Erden für seine Bürger...
    Klingt, als sollten wir uns die Griechen zum Vorbild nehmen? Deren Problem waren nicht hohe Renten sondern die komplette Nicht-Besteuerung der Vermögenden. Dadurch war die Einnahmenseite natürlich in einer entsprechenden Schieflage, welche selbst die Zauberkünstler von Goldman Sachs nicht ewig verschleiern konnte.

    Die Diskussion um die Griechen ist ziemlich heuchlerisch, der "Exportweltmeister" Deutschland (80 % werden in die EU exportiert) lebt geradezu davon dass unsere Nachbarn auf Pump unsere Waren kaufen und sich dafür bei unseren Banken verschulden. Unser riesiger Exportüberschuss ist deren Defizit. Dass Länder wie Griechenland, Portugal und Co. sich bei uns verschulden ist politisch so gewollt, zum Wohle unserer Exportwirtschaft. Viele Industrien in Deutschland haben damit jahrzehntelang exzellente Geschäfte gemacht, wie z.B. unsere Rüstungskonzerne die Griechenland und die Türkei in deren gegenseitigem Wettrüsten mit Waffen versorgen und Milliarden verdienen.

  6. #6
    Furie Avatar von Simara
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Weniger als 10 % der Deutschen besitzen Aktien, und bei den Meisten sind das Aktien als Teile von Fonds. Einzelne Aktien besitzen weniger als 5 %.
    Sagst du.
    Und woher nimmst du diese Zahlen?
    Ich bin anderer Ansicht.
    Ich spreche nicht davon dass der Otto-Normal-Bürger Großaktionär ist, aber es gibt unter Garantie mehr als 10 %, die Aktien halten.
    Aktienfonds sind auch Aktien. Nur eben besser und großflächiger gestreut. Nichtsdestotrotz Aktien.

    Wie viele ältere Menschen haben ihr Erspartes verloren, weil sie es in Aktien angelegt hatte?
    Wie viele 'riestern' mit Aktien?
    Sobald du Geld anlegst geschieht das in 90 % der Fälle in Aktien(-Fonds).

    Ergo sind doch alle irgendwie Schuld, die Aktien haben.
    Natürlich haben nicht die Kleinaktionäre den Karren in den Dreck gefahren. Das waren die Bankster, die ihren Großaktionären vorher rechtzeitig Bescheid gegeben haben.
    Ich gestehe, ich hatte auch Aktien. Ich hab über die Jahre Geld angespaart für welches ich mir jetzt ein Auto gekauft habe.

    Früher war - besonders im Schwobeländle - der Bausparvertrag attraktiv. Das ist schon länger nicht mehr so, da das Geld dort einfach gebunden ist. Wenn man also etwas Sparen wollte, das etwas mehr als 1 % Zinsen bringen sollte, ist man auf Aktien gegangen.


    Ergo sind nicht "wir Alle" daran schuld, da nur eine kleine Minderheit überhaupt Aktien besitzt. Rund 50 % der Bevölkerung hat keinerlei Vermögen und per se ncht die Möglichkeit irgendetwas anzulegen, da jeder verdiente Cent wieder verkonsumiert werden muss.
    Ich hätte gerne eine Quelle für deine Zahlen - denn ich glaube dir nicht.
    Wie oben schon geschrieben: Wirklich Schuld sind natürlich nicht die Masse der Kleinaktionäre - das war natürlich überspitzt formuliert - sondern diejenigen, die die Strippen gezogen haben.
    Dennoch: Hätten die Masse von Anlegern eben nicht in Aktien investiert, hätten die Finanzjongleure vermutlich nicht so viel fallen lassen können.

    Ich halte es für sehr wichtig darauf hinzuweisen dass der normale Bürger keine Schuld an diesem Desaster trägt
    Warum nicht?
    Wollte nicht auch der 'normale Bürger' schnell reich werden? Mit Aktien?

    - es ist ein Versagen unserer Funktions- und Kapitaleliten. Wir sind lediglich diejenigen welche die Zeche dafür blechen dürfen, damit unsere Reichen auch weiterhin Kaviar in Cannes schlürfen können.
    Hier stimme ich dir zu.
    Elite ... wenn ich das Wort schon höre ....

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Klingt, als sollten wir uns die Griechen zum Vorbild nehmen? Deren Problem waren nicht hohe Renten sondern die komplette Nicht-Besteuerung der Vermögenden. Dadurch war die Einnahmenseite natürlich in einer entsprechenden Schieflage, [...]
    Die Lebensart der Griechen hat wohl etwas mit der momentanen Krise zu tun. Aber darauf möcht ich nicht weiter eingehen. Wir haben selber noch genug vor der eigenen Haustür zu putzen.

    .


    Staffel II (2) dienstags im Nachtprogramm auf Pro7MAXX (Doppelfolgen)

    Staffel XII (12) montags 21:05 Uhr auf Pro7MAXX


    Staffel XIII (13) montags 20:15 Uhr auf Pro7MAXX

    Staffel XV (15) donnerstags auf CW

  7. #7
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Einen so ereignisreichen Tag wie heute hatten wir schon sehr lange nicht mehr. Das ist sogar spannender als der Ausbruch der Finanzkrise.
    Ich zähle die Punkte mal nur kurz auf

    - Der Euro stürzt Zeitweise auf einen Dollarkurs von unter 1,27 [Quelle]
    - Die EZB entschließt sich, griechische Pleiteanleihen zu kaufen. Der Lissabonner Vertrag verbietet dies eigentlich, ok, nicht eindeutig. Volkswirte von Société Générale bezeichnen dies als die "Nuklearoption" [Quelle]
    - Laut der neuen Steuerschätzung fehlen Deutschland bis 2013 ca. 39 Mrd. Euro [Quelle]
    - Eine Stern.de-Umfrage sieht Rot-Grün in NRW mit 47 zu 43 prozent vorn. [Quelle]
    - Die Ratingagentur Moodys deutet an, dass auch England, Spanien, Portugal, Italien und Irland eine Herabstufung auf Grund drohender Bankenpleiten droht, sollte Griechenland nicht zurückzahlen können. [Quelle]
    - Die Hilfe für Griechenland wird teurer als erwartet, da Deutschland für diejenigen Länder übernehmen soll, welche sich die Zinsen nicht mehr leisten können (siehe oben). [Quelle]

    Sollte die EZB wirklich einspringen und am Ende Verluste machen, werden diese verluste auf die Mitgliedsstaaten aufgeteilt. Die aktuell 60 Mrd Euro an aus 2. Hand aufgekaufte Staatsanleihen scheinen verloren. Davon muss Deutschland Ende 2010 gut 20 Mrd zahlen, die erwähnt momentan nur niemand, zumal die EZB bisher eh immer nur Gewinn gemacht hat.

    Hinzu kommt ja noch die Schuldenbremse, die bewirkt, dass für jede Hilfsmillarde ins Ausland bei uns die Steuern erhöht werden. Es würde mich nicht wundern, wenn wir 2013 eine MWst. von 30-40% hätten...
    Geändert von Voltago (06.05.2010 um 17:36 Uhr)
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

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