Knowing

USA 2009
Regie: Alex Proyas
Mit: Nicolas Cage, Rose Byrne, Chandler Canterbury, Lara Robinson, Nadia Townsend u.a.

Kinostart: 09.04.2009




Inhalt
Vor 50 Jahren wurde an einer amerikanischen Schule eine Zeitkapsel vergraben, mit Zeichnungen der Schüler, wie sich diese die Zukunft vorstellen. Als diese nun ausgegraben werden, staunt John Koestler nicht schlecht, als sein Sohn statt eines Bildes mit einer wilden Zahlenreihe nach Hause kommt. Doch schon bald erkennt John die Bedeutung: Das Blatt Papier beschreibt alle größeren Katastrophen der jüngeren Menschheitsgeschichte - und das auch in die Zukunft hinein. Kann John ihr Auftreten verhindern?
Ich hatte an "Knowing" sehr hohe Erwartungen, und... ich wurde schon lange nicht mehr im Kino so enttäuscht. Damit will ich nicht sagen, das "Knowing" der schlechteste Film der letzten Jahre sei, nur war ich zuletzt sehr erfolgreich damit, die Spreu vom Weizen zu trennen, noch bevor ich den Kinosaal betreten habe. Diesmal lag ich leider falsch, denn nach dem ohnehin schon enttäuschendem "I, Robot" hat Proyas meines Erachtens hier sogar einen noch schwächeren Film abgeliefert. Andererseits... der FIlm hat eine ganz bestimmte Aussage und wird wohl eine ganz bestimmte Zuschauerschicht ansprechen, die ihn vehement verteidigen wird, weil er sie genau anspricht - ähnlich wie dies bei mir und "Der Tag, an dem die Erde still stand" der Fall war. Und ich kann es ihnen nicht einmal verübeln...

Was war gut? Es gab ein paar gut inszenierte Szenen, wie den Flugzeugabsturz oder das Ende. Die ersten 30-45 Minuten sind noch recht packend und sehr interessant. Der Film versteht es stellenweise, eine düster-bedrohliche Atmosphäre aufzubauen. Das Ende ist für einen Blockbuster durchaus beachtenswert. Und Rose Byrne und Lara Robinson spielen ihre Rollen sehr gut.

Was ist weniger gut? Die Handlung... ist irgendwie nichts besonderes mehr. Man klappert Klischee nach Klischee ab (so will zu Beginn John - natürlich - niemand glauben, ehe die Zweifler in seinem engeren Umkreis dann doch noch eines besseren belehrt werden), die Handlung wird mit der Zeit ziemlich vorhersehbar und nimmt immer bekanntere Züge an. Vor allem die Erklärung für die Anzug-Männer (die unheimlich an den Beobachter aus "Fringe" erinnern) wird wohl vielen nicht gefallen, da sie irgendwie zu einem gänzlich anderen Film zu gehören scheinen, als jener Teil der sich mit den düsteren Prophezeiungen der Zukunft beschäftigt. Auch Nicolas Cage hat mich, wieder einmal, nicht sonderlich überzeugt, wobei ich gestehen muss ohnehin kein allzu großer Fan von ihm zu sein. Und auch sein Filmsohn Chandler Canterbury hatte einige ziemlich schwache Momente.

Was ist richtiggehend schlecht? Der Soundtrack von Marco Beltrami - zumindest stellenweise. Er hat auch ein paar gute Momente, aber vor allem wenn es darum geht Spannung zu erzeugen versagt er mit seiner zur Parodie verzerrten Klischeeuntermalung völlig. Und auch die emotionalen Momente haben bei mir nicht wirklich funktioniert, weshalb zumindest ansatzweise auch an seinem Soundtrack liegen dürfte. Womit wir schon beim nächsten Punkt wären: Der Film hat mich völlig kalt gelassen. Er hat mich nur ein einzgies Mal überrascht, aber nie geängstigt, nie verwundert, und nie emotional berührt. Last but alles andere als least: Die Aussage. Bereits zu Beginn gibt es eine kurze Diskussion darüber, ob das alles mit der Welt, der Evolution etc. denn wirklich nur Zufall gewesen sein kann, oder nicht vielleicht doch Determinismus (ein abgeschwächtes Wort für "kreationismus"). Den Vogel schießt Proyas aber dann am Ende ab:
Achtung Spoiler!
Eine Szene, die gute Chancen hat, am Ende des Jahres den Preis als die Lächerlichste 2009 abzustauben.

Alles in allem also leider kein "return to form" für Proyas, bei dem man langsam aber sicher doch vermuten muss, dass sein "Dark City" doch nur ein Glückstreffer war...
4/10

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