Das ist so ein Fall, in dem eine vom Ansatz her sehr clevere Lösung auf eine Anwendung übertragen wurde, für die sie einfach nicht geeignet ist. Emissionszertifikate waren ursprünglich für regionale oder nationale Probleme gedacht, als Ersatz für Umweltsteuern oder -verbote. Sie haben da gegenüber letzteren viele Vorteile, was auch Umweltschützer überwiegend so sehen: Man kann im Gegensatz zu Steuern eine absolute Obergrenze der Emissionen festlegen, und so, wenn beispielsweise Schwellenwerte bekannt sind, ab denen ein Ökosystem "umkippt", sicherstellen, dass dieser Schwellenwert nicht überschritten wird. Bei Umweltsteuern geht das dagegen nicht. Es ist also im Unterschied zu Steuern grade nicht nur eine Frage des Geldes. Es gibt noch einige Dinge mehr, die sie aus umweltökonomischer Sicht sehr viel besser dastehen lassen als Steuern oder Quotenregeln.Zitat von Simara
Nur setzt das natürlich voraus, dass die Beteiligten in einigermaßen vergleichbaren Lebensumständen sind. Auf regionaler oder nationaler Ebene kann man das, wenn vielleicht auch in manchen Fällen mit Einschränkung, als gegeben ansehen. Aber wenn man es mit einem Handel von Entwicklungsländern mit Industrieländern zu tun hat, ist das natürlich etwas völlig anderes. Wie jede andere Marktlösung wird es auch bei Emissionszertifikaten schwierig bis unmöglich, wenn zwischen den Verhandlungspartnern ein großes Machtgefälle besteht.
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