So, jetzt äußere ich mich auch mal zum Thema Tschetschenien und Geiselnahme in Russland. Das liegt mir nämlich schon längst auf dem Herzen.

Okay, ich hab die Tschetschenien-Sache nun nicht seit 100 Jahren verfolgt.
Aber ich hab‘s verfolgt, seit den Unabhängigkeitsbestrebungen ca. 1999.
Zumindest, das was in den Nachrichten lief.
Ich habe das Vorgehen der Russen schon immer verurteilt. Wenn die Tschetschenen sich von Russland loslösen wollen, dann soll man sie doch lassen.
Ich kann mich noch gut an die Bilder erinnern, als das russische Militär am 20.12. (wars 1999?) Grosny in Schutt und Asche legte und Menschen verwirrt durch die Straßen liefen. Kinder wurden zu Waisen gemacht und das zu Weihnachten!
Dann sah man immer wieder Bilder, wie die Flüchtlinge in der Kälte in Zeltlagern ausharrten.

Tja, dann wurd‘s etwas ruhiger und dann kam der 11. September 2001!
Und was passierte?
Im Zuge der Anti-Terror-Allianz bekam Putin einen Persilschein für Tschetschenien.
Wir haben diese Leute verkauft!
Wir hatten zwar nie richtig die Möglichkeit ihnen zu helfen, aber jetzt haben wir angefangen wegzusehen. Nur damit der Russe uns gegen die Al Kaida (oder wie immer die sich schreiben) hilft.

Die Tschetschenen haben immer mal wieder Geiseln genommen (u. a. in Krankenhäusern) und das russische Militär hat immer ohne Rücksicht auf die Geiseln gestürmt.

Als jetzt in Moskau, dem Herzen Russlands, Russen als Geiseln genommen wurden, habe ich mich gefragt, was jetzt passieren würde.
Die tschetschenischen Rebellen haben ja immer wieder Geiseln freigelassen, denn sie wollten verhandeln.

Doch Putin muss ja Stärke zeigen. Ohne Rücksicht auf Verlust. Von seiner Familie war ja niemand unter den Geiseln - Schade! *bösist*
Aber dass sie gegen ihre eigenen Leute Gas eingesetzt habe, dass hat mich doch überrascht.
Klar, Putin konnte sich nicht erpressen lassen. Wie soll das auch funktionieren:
Rebellen: Wir fordern Frieden in Tschetschenien und den Truppenabzug!
Putin: Klar, wird erledigt.
Die Geiseln werden freigelassen und die Truppen ziehen aus Tschetschenien ab?
Haha! Ein Märchen.

Aber immerhin tritt dieser ungerechte Krieg wieder an die Weltöffentlichkeit und die Anti-Kriegsgegner in Russland trauen sich jetzt auch immerhin wieder auf die Straße.
Und hoffentlich schauen wir nicht wieder weg!

Und Putin kann nicht sagen, dass das ein Terror-Anschlag war.
Das war eine Aktion von Rebellen. Terroristen gehen anders vor.

Und die kleinen Russen müssen hinnehmen was kommt. Obs jetzt die Vergasung der eigenen Leute oder die Verschleiherung bei der Kursk ist. Die Regierung scheint sich nicht sonderlich um die kleinen Ivans und Ivanas zu kümmern. Dann gibts eben zum Ausgelich Geld.
Naja, viele junge Männer gingen damals freiwillig zur Armee, um nach Tschetschenien zu gehen, denn bei der Armee waren sie wenigstens versorgt und bekamen Sold.

Ach, es ist zum k*****



Last edited by Simara at 28.10.2002, 13:37