So. Hatte jetzt endlich mal Zeit, die Geschichte zu lesen. Aber besser ne späte Reaktion, als gar keine oder?

Zuerst vorne weg: Das Computerspiel kenn ich nicht. Von daher geh ich ziemlich unbefangen an die Geschichte ran. Und die Groß- und Kleinschreibung bzw. die Rechtschreibfehler lasse ich auch mal außen vor. Im Eifer des Gefechts bin ich da nämlich auch nicht so der Held.

So. Als erstes gefällt mir, dass die Geschichte so viele Dialoge hat. Es macht das ganze etwas lockerer.
Allerdings hätten auch mehr Umschreibungen drin sein können, z. B. Gefühle und Gedanken.
Ich bin zwar nicht sooo sehr für blumige Umschreibungen, so dass sich die Geschichte fast darin verliert, aber etwas mehr wäre schön gewesen.
(Aber gerade was die Personenbeschreibungen betrifft, bin ich in meiner Geschichte auch nicht besser gewesen )

Dann hat es mich anfangs etwas verwundert, warum nur Frauen in der Geschichte rumwuseln und der männliche Captain so was Besonderes ist. Nicht, dass mich das sonderlich stören würde. Wäre aber vielleicht ne Erwähnung wert, warum das so ist. Gerade für Leute wie mich, die das Spiel nicht kennen.

Gegen Ende (vor allem im letzten Kapitel) bekam ich dann das Gefühl, dass die Charaktere zu sehr .... hm ..... vermännlicht sind. Die Frauen wirkten auf mich nicht mehr "echt".
Ich glaube einfach nicht, dass Frauen so handeln. Vor meinem inneren Auge hatte ich keine Frauen mehr, sondern eher Männer. Schade.

Ich glaube auch nicht, dass - egal was für eine Situation herrscht - ein höherer Rang vor einem niedrigeren Rang salutiert (auch wenn es bei dem einen Mal spöttisch gemeint war). Dann wird eher nicht salutiert. Wenn schon militärische Hierarchie herrscht, dann richtig. Auch wenn es sich um eine ungewöhnliche Situation und um eine Frauengesellschaft handeln sollte (und von dem geh ich aus) wird das nicht in Wischi-Waschi verfallen.
Die Menschen brauchen Strukturen. Daran werden sich auch Frauen halten.
Und (manche) Frauen in Führungspositionen können echt schlimm sein. (erlebter O-Ton: "Das ist mein Revier hier!")

Auch wurde mir die Sprache gegen Ende etwas zu vulgär.
Ein "Scheiße" hinter der Feststellung, dass eine Person tot ist, halte ich für nicht wahrscheinlich.

Andere Aussagen fand ich wiederum sehr gelungen:
z. B. dieses "Verdammt, verdammt, verdammt, warum bin ich heute nur aufgestanden"

Mein Fazit: Guter Anfang, gegen Ende (so ab -4-) sackt die Geschichte aber leider ab.
Trotzdem interessiert es mich wie es weiter geht.
- Was hat es mit der feindlichen Flotte auf sich?
- Was ist das weitere Vorgehen?

Warum heißt die Geschichte eigentlich "Vier bescheidene Stunden"?

Gibt's noch mal was zu lesen davon?

Und nur nochmal zur Verdeutlichung: Ich bin da kein Experte, ich bin nur einfacher Leser.