@loser

Jetzt mal ehrlich. Wir haben Amerika viel zu verdanken.
Sehe ich anders. Wir haben den Amerikanern nach den 2. WK viel zu verdanken. Den Amerikanern von heute eigentlich herzlich wenig.

Amerika, und speziell Bush, wird oft vorgeworfen nur aus wirtschaftlichen Gründen Krieg zu führen.
Dem Amerikaner an sich nicht, aber der Regierung Bush. Immerhin macht sich im Lande selbst auch mehr und mehr Kriegs-Widerstand bemerkbar.

Tja, liebe Moralisten, wir wollen den Krieg deswegen verhindern.
Wer ist "wir"? Du? Ich? Unsere Regierung? Die Opposition? Die Regierung will keinen Krieg, ich will keinen Krieg. Müssen wir deshalb die gleichen Beweggründe haben?

Man geht ja selbst davon aus das man die Juden nicht kritisieren darf weil das verboten sei.
Ist doch auch richtig so. Genausowenig darf man einen Moslem kritisieren oder einen Christen kritisieren. Wir reden hier von Religionen. Religionen sind im Grunde über jede Kritik erhaben. Entweder man glaubt an sie oder nicht. Dann kann man Ihr beitreten, sie bekämpfen oder ignorieren. Kritisieren ist vielleicht nicht verboten, zumindest ist es ziemliche Zeitverschwendung.

Oder meintest Du vielleicht doch die israelische Politik. Die darf man nicht nur kritisieren, man muss es sogar, ebenso wie die amerikanische oder die Deutsche. Das ist die Grundlage von Demokratie, dass sie sich der Kritik zu stellen hat.

Aber wie Du so richtig bemerkt hast, gibt es einen Unterschied zwischen kritisieren und beschimpfen oder gar beleidigen. Diese Grenze nicht zu überschreiten überfordert manche Menschen doch erheblich.

Ausbeutung, das wirft man Amerika auch gerne vor. Stimmt, aber wir sind doch nicht besser, oder?
Wieder die Frage: Wer ist "wir"?

Dass die Regierungen der letzten Jahre, angefangen bei Kohl und endend mit dem heutigen Schröder eigentlich vollkommen inakzeptabel sind und offenbar nur noch der Erhaltung des eigenen Status Quo dienen, ist doch bekannt. Du tust ja geradeso, als wären wir hier alle damit einverstanden und Du bist hier der einzige mit Durchblick.

Ne, ne, der Antiamerikanismus stinkt gewaltig.
Welcher Antiamerikanismus?
Ist es tatsächlich soweit?
Man sagt etwas gegen die kriegstreberische Politik eines George W. Bush und ist ein Anitamerikaner.

Man sagt etwas gegen die Politik Israels und ist ein Antisemit.

Wo bleibt denn da Deine weiter oben noch als amerikanische Errungenschaft gepriesene Meinungsfreiheit?

Das heißt jetzt nicht das man Amerika nicht kritisieren darf. Aber wenn schon dann doch bitte ohne Moralapostel zu spielen.
Wie soll das gehen? Bush will Krieg gegen Saddam. Seine Forderung, gegen Länder, die "gefährlich" sind sogar Erstschläge führen zu dürfen und seine Bemerkungen, im Zweifel auch ohne UNO-Mandat in den Krieg zu ziehen sind doch eindeutig. Mir geht das zu weit und das hat auch eine moralische Komponente. Daher werde ich auch weiter gegen diese amerikanische Politik sein. Ebenso wie ich gegen ein ganze Menge Dinge bin, die der deutschen oder israelischen Politk entspringen.



Last edited by FloVi at 10.11.2002, 15:49