Ich liebe Märchen! Nur mal so am Rande, hatte ich noch irgendwo rumliegen:

Unter einem Volksmärchen versteht man dank genauer Definition der Literaturwissenschaft eine kürzere volksläufig-unterhaltsame Prosaerzählung von phantastisch-wundersamen Begebenheiten ohne zeitliche und räumliche Festlegung. Dabei ist die Hauptfigur des Märchens stets so gezeichnet, dass sie zur Identifikation anregt.
Typisch sind

* das Eingreifen übernatürlicher Gewalten ins Alltagsleben
* redende und Menschengestalt annehmende Tiere
* Tier- oder Pflanzengestalt annehmende verwunschene Menschen
* Hexen, Zauberer, Feen, Zwerge, Riesen, Drachen u. ä.
* Bestrafung des Bösen - Belohnung des Guten (Happy End)
* einfache Form - eindimensionales Erzählen.

Das Volksmärchen ist aus dem Erzählen des Volkes hervorgegangen und hat den Zusammenhang mit der Erzählweise des Volkes nicht verloren. Es ist daher auch Gegenstand der Volkskunde. In der Erzählweise wird die ganze Welt eingefangen: alles in ihr ist an seinem Platz. Das Volksmärchen ist auf einfache, naive Weise eine erzählerische, in sich geschlossene Bewältigung der Welt.
Also ich kenne auch ein Märchen:

Dort wo ich aufgewachsen bin stand ein altes Haus, und genau gegenüber. Die einzige Bewohner waren ein paar Vögel. Also der perfekte Spielplatz für uns Kinder. Das war natürlich gefährlich. Einmal hat mein Stiefvater uns die vermeintliche Geschichte des Hauses erzählt. Also der Mann der Besitzerin sei angeblich im Krieg gefallen. Die Frau war von der Nachricht so entsetzt das sie sich das Leben genommen hat. Der Mann kam dann ein paar Jahre später aus der Gefangenschaft frei, das Haus war verlassen und was hat er wohl gemacht? Natürlich, sich auf dem Dachboden aufgehängt. Seitdem sollte er da halt als geist rumhängen. In den darauffolgenden Jahren war es ne Mutprobe das Haus zu betreten, bis zum Dachboden kam aber niemand aufgrund irgendwelcher obskuren Geräusche. Dann wurde das Haus eines Tages gekauft und renoviert. Seitdem ist er wahrscheinlich weg, der Lärm halt.

Das mit dem Anschlag ist wohl der Zeitgeist. Seit dem 11 Sept. hat jeder Angst vor Terror und Terroristen lauern eh überall. Da ist es doch kein Wunder das man das Terroristenargument auch in den Volksmärchen verarbeitet. Anstatt des bösen Wolfes taucht jetzt halt der böse Terrorist auf. Ich finde das ist ein gutes Zeichen. Schließlich müssen sich Märchen verändern um erhalten zu bleiben. Das mit den Anschlägen vergeht auch wieder bi s der nächste Trend auftaucht. Dann sagt der Mann halt nicht das man sich von Weihnachtsmärkten fernhalten soll sondern keine Steuern mehr zahlen soll da die Regierung eh unfähig ist.