Bei staatlichen Stellen bemisst sich der Jahreshaushalt normalerweise aus dem Vorjahreshaushalt. Besonders an naturwissenschaftlichen Fakultäten schwankt der Geldbedarf aber von Jahr zu Jahr oft erheblich, wegen der teuren Geräte (die Dinger kosten oft Millionen), die braucht man aber nicht jedes Jahr neu. In Jahren, in denen man eigentlich keine teuren Investitionen tätigen muss, haut man halt das Geld raus (dann kriegen z.B. alle Anfängerlabore neue Ölkocher etc...). Das Geld anlegen darf man als staatliche Stelle nicht.
Das Verhalten ist verständlich, da die Fakultäten ja konkurrenzfähig bleiben wollen, aber leider teuer für den Steuerzahler...
Das ist bei allen Behörden so. Und dieses Prinzip ist einer der wesentlichen Gründe für die Multimilliarden-Steuerverschwendung, die die staatlichen Ebenen betreiben.
Ich kann es nicht verstehen, wieso der Staat die "Verbrauchst Du heute wenig kriegst Du auch morgen wenig"-Logik nicht endlich revidiert. Die Auswirkungen sind derart offensichtlich, das sie einem Blinden bei Nacht ins Auge fallen würden.

Das beste Beispiel für diese Födermethode ist eigentlich die Gießkannensubventionierung Ostdeutschlands, wo viele Gemeinden in ausgabenschwachen Jahren ihre Etats mit schwachsinnigen Projekten aufblähen, um im nächsten Jahr nicht weniger Subventionen zu erhalten.
Exemplarisch festhalten lässt sich das an der Geschichte der "Bäderruinen" im Osten, die durch den Subventionsdruck in solcher Menge gebaut wurden, das sie sich gegenseitig die Besucher wegnahmen - wodurch letztendlich keine der Anlagen profitabel war. Den Steuerzahler kostet das gleich mehrfach.
1.) Bau der Bäder
2.) Jahrelange Bezuschussung der Bäder wegen der geringen Besucherzahlen +
3.) hohe Betriebskosten -> irgendwann für die Gemeinden nicht mehr bezahlbar =>
4.) Abriss der jahrelang leerstehenden Bäderruinen.