Also, wenn Ihr mich fragt, gibt es verschiedene Arten von Realismus - gerade in der SF. Da gibt es zum einen das, was man vielleicht aus dem Stegreif mal 'naturwissenschaftlichen' Realismus nennen könnte - wie schon von Lars/Sepia erwähnt. Zum anderen gibt es aber noch einen anderen Realismus, der in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund getreten ist - in einem Buch über Fandom habe ich den mal als 'emotionalen Realismus' gefunden; man könnte ihn aber vielleicht noch zutreffender 'psychologischen Realismus' nennen. Der bezieht sich auf die Figuren, darauf, wie sie sich in den Situationen, in die sie geraten, verhalten, wie sie reagieren.

Zugegeben, in der literarischen Science Fiction gibt es diese Facette des Realismus schon länger, aber in Film und Fernsehen ist er in unserem Genre noch ein relativ junges Gewächs - und eines, das ich sehr begrüße. Immerhin befaßt sich Science Fiction ja nicht mit Wissenschaft 'an sich', sondern im engen Zusammenhang mit dem Menschen, und stellt idealerweise Fragen darüber, wie der Mensch mit dem wissenschaftlichen Fortschritt und Situationen, die sich daraus indirekt ergeben, umgeht. Meines Erachtens gewinnt die Science Fiction sehr, wenn sie Szenarios nicht bloß plakativ-lehrstückhaft durchspielt (wie in alten SF-Serien im Fernsehen des öfteren der Fall), sondern sich intensiver mit der menschlichen Psyche beschäftigt.

Okay... viel behauptet, wenig belegt, und viel zu schnell geschrieben, aber ich muß jetzt erstmal was essen. ;-)