Der Euro ist schuld!

Aber die Händler sind auch nicht ganz unschuldig.

Die großen Supermarktketten machen übrigens noch einigermaßen Umsatz. Aber die sind ja auch meist nicht in den Innenstädten. Denn IMO ist, neben all den anderen Faktoren, ein nicht zu unterschätzender Grund die Unfähigkeit vieler Stadtplaner.

Vor ein paar Jahren gab es den Trend das jeder ein Gewerbegebiet braucht. Also hat jeder Bürgermeister in jeder noch so kleinen Stadt den Grundstein für ein hypermodernes Gewerbegebiet gelegt. Dort taucht die Bevölkerung dann in das Schlaraffenland ein und kann all die Dinge viel günstiger kaufen als in der Innenstadt.

Es gibt bloß ein Problem. Das Gewerbegebiet liegt ein bisschen weit weg. Also fahren die Leute, anstatt in die Innenstadt, lieber ins Gewerbegebiet. Wie heißt es so schön: Size does matter. Dann wird der Einkauf halt nicht mehr bei Tante Emma getätigt sondern beim schön großen und billigem Aldi.

Nun sitzt der Bürgermeister in seinem Rathaus und wundert sich warum in den vielen kleinen Läden die Lichter ausgehen. Die Innenstadt ist halt unattraktiv geworden. Wer geht schon freiwillig durch eine Geisterstadt? So kommt es auch das Nachts nicht los ist. Um Gegenzusteuern lässt er sich dann für die Zeitung ablichten und gründet, wie vom Kanzler gelernt, eine Kommission. Die soll dann die Innenstadt wieder aufblühen lassen. Er hat natürlich keine Schuld an der Situation, schließlich gibt’s den Euro und die Leute haben eh weniger Geld ... Am Samstag steht man übrigens mit dem Bürgermeister beim Aldi in der Schlange ... ein Mann aus dem Volk halt ...