Es gibt wenige Serien die eine Mischung aus Mythologie- und Einzelepisoden gut hinbekommen haben. Babylon 5 gehört nicht dazu, denn die Einzelepisoden abseits des großen Handlungsstrangs sind größtenteils Mist, eben weil sie anders als bei jeder anderen Serie nicht von einem Autorenteam stammen (wo jeder seine Stärken hat, z.B. Comedy, Action oder Drama) sondern von nur einer Person verfasst wurden dessen Vielseitigkeit als Autor eben deutlich begrenzter war als sein übergroßes Do-everything-yourself-Ego.
Bei einer klassischen Mysteryserie wie Akte X widerrum war es genau andersrum, diese Serie verhedderte sich irgendwann komplett in ihrer Mythologie, welche - ebenso wie bei LOST - aber nun einmal das Grundgerüst der Serie darstellte. Ich wundere mich Heute noch wie es Chris Carter nach fünf tollen Staffeln derart verscheißen konnte.
LOST ist geradezu ein Musterbeispiel dafür dass Komplexität alleine noch keine gute Serie macht. Viele LOST-Klone haben dieses Muster kopiert, in jeder Episode einfach 10 neue Fragen aufzuwerfen statt irgendwas zu beantworten und dann irgendwann nach Jahren (wenn nicht vorher die Absetzung folgt) ein halbgares Ende zu stricken dass unzählige Handlungsbögen unaufgelöst lässt. Eine gute Serie schafft es, auch komplexe Handlungsbögen zu einem logischen Schluss zu führen und den Zuschauer nicht mit einem "Hä?? War es das jetzt schon?" zurückzulassen. "The Shield" ist ein gutes Beispiel dafür, sieben Staffeln lang baut die Geschichte auf die allererste Episode auf und führt sie zu ihrem logischen und unausweichlichen Schluss.
Mit Abstrichen würde ich im Fantastikgenre Deep Space Nine dazu zählen, auch ein Grund wieso das noch immer meine Lieblings-Scifiserie ist.
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