Ich hatte schon fast wieder vergessen, wie bescheuert diese Serie war... Und nachdem die 2. Staffel nun schon einige Wochen läuft. wollte ich doch nochmal einen Blick riskieren. Schließlich war zumindest der Pilotfilm letztes Jahr handwerklich halbwegs solide gemacht (auch wenn es danach steil bergab ging). Außerdem sollte ja Stephen King diesmal sogar ganze Drehbücher schreiben.

Als die erste neue Episode losging, wurde aber schnell klar: Es hat sich nichts verbessert, eher im Gegenteil. Die Serie wirkte erstaunlicherweise noch schlechter als ich sie in Erinnerung hatte. Allein die ersten Minuten waren so ein riesiger Haufen dilettantischer Bullshit, dass es sogar für einen Trash-Fan wie mich fast schmerzhaft war, dabei zuzuschauen. Nach dem Intro stand dann in den Credits tatsächlich, dass diese Episode aus der Feder von Stephen King stammt. Also biss ich die Zähne zusammen und beschloss, durchzuhalten. Doch es wurde schlimmer und schlimmer... Dabei ist nicht nur die von Logiklöchern zerfressene Handlung das Problem, sondern auch die schlichte handwerkliche Inkompetenz, die jede Faser dieser Serie durchzieht. So gut wie nichts funktioniert: UTD wirkt nicht nur teilweise so als wäre es mit billigen Digitalkameras gedreht, auch die Effekte machen den Eindruck als kämen sie aus Asylum-Trashfilmen - und selbst die sehen oft noch besser aus. Hinzu kommt das verkorkste Editing und Timing der Szenen. Gerade wenn etwas dramatisches passiert, wirkt das oft derart holprig und unfreiwillig komisch, dass ich nicht mitfiebern, sondern höchstens gequält grinsen kann. Die teils miserablen schauspielerischen Leistungen tun ihr übriges. Achja, neben dem Grinsen ist Kopfschütteln auch eine wichtige Methode, um UTD zu überstehen. Und ganz viel mit der Hand vor die Stirn klatschen. Am besten macht man das alles gleichzeitig, mindestens in jeder zweiten Szene...

Meine Güte war das DUMM. Ich kann es immer noch nicht glauben, obwohl ich die Episode erst vor wenigen Minuten gesehen habe. Als einziger Pluspunkt fällt mir ein, dass es zumindest nur selten langweilig wurde. Das soll nicht heißen, dass irgendwas Interessantes passiert ist - doch dem Zuschauer wurde nonstop so viel Schwachsinn um die Ohren gehauen, dass man teilweise gar nicht erst zum Nachdenken kam. Was vielleicht sogar beabsichtigt ist, denn sobald man während der Serie sein Hirn betätigen würde, wäre das Erlebnis vielleicht sogar noch schmerzhafter. Auch die ständigen Logiklöcher fallen bei der Erzählgeschwindigkeit weniger auf, was den Autoren letztlich erlaubt, mit mehr Bullshit durchzukommen als das menschliche Gehirn normalerweise verkraftet. Wenn UTD überhaupt irgendeinen Reiz hat, dann ist es also das pure Staunen darüber, wieviel Dumpfsinn und Dilettantismus in einer einzigen Serienepisode stecken kann. Am Ende will man nicht etwa weiterschauen, weil es so interessant und spannend war, sondern nur um zu sehen, ob sich das Bullshit-Level in der nächsten Episode noch toppen lässt... Feinstes Trainwreck-Watching.

"Under the Dumm" bleibt also auch in der 2. Staffel eine Serie für die ganz ganz ganz Hartgesottenen unter uns. Stephen King hat "Horror" damit wirklich neu definiert - nur leider nicht im positiven Sinne.