Der frühere FDP-Spitzenpolitiker und ehemalige deutsche Vizekanzler Jürgen W. Möllemann ist nach Polizeiangaben am Donnerstag bei einem Fallschirmabsprung tödlich verunglückt.

Kurz zuvor war die Immunität des umstrittenen Politikers aufgehoben worden, gleichzeitig liefen Hausdurchsuchungen in seiner Wohnung an.

Bei Fallschirmsprung gestorben

Ein Sprecher der Polizei Recklinhausen sagte der Nachrichtenagentur Reuters, Möllemann sei bei einem Fallschirmsprung in Marl-Lohmühle ums Leben gekommen.

Staatsanwaltschaft: Selbstmord

Unklar war zunächst, ob es sich um einen Unfall oder um Selbstmord handelt. Vermutlich habe er sich mit dem Fallschirm in den Tod gestürzt, teilte jedoch die Staatsanwaltschaft Münster am Donnerstag unter Berufung auf Polizeikreise mit.

Hausdurchsuchung zu Mittag

Fast zeitgleich jedenfalls hat die Staatsanwaltschaft Möllemanns Wohnung durchsucht. Gegen Möllemann wird wegen Steuerhinterziehung und Verstoßes gegen das Parteiengesetz ermittelt.

Im Kreuzfeuer der Kritik

Möllemann war ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, nachdem er im deutschen Bundeswahlkampf mit antisemitischen Anspielungen auf Stimmenfang gegangen war.


Ein wegen antisemitischer Tendenzen heftig kritisiertes Flugblatt hatte sich zudem als zweifelhaft finanziert herausgestellt. In der Folge war Möllemann seiner Ämter und FDP-Positionen enthoben worden. Seither attackierte er regelmäßig seine frühere Partei.
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