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Thema: Die Hohmann-Rede

  1. #21
    Treuer SpacePub-Besucher Avatar von Estefan
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    Inhaltlich würde ich das, was Hohmann gesagt hat, niemals unterstreichen. Eher das, was der Bademeister dazu gesagt hat. Mich stört allerdings die Art und Weise, wie mit Hohmann und seiner Meinung in der Öffentlichkeit umgegangen wird...

    Zum "Tätervolk":
    In Russland war es einzelne Juden, gemeinsam mit Nichtjuden, die bei den Taten der Kommunisten mitwirkten. Deshalb sind die Juden in ihrer Gesamtheit noch lange kein "Tätervolk".

    In Deutschland wirkte anteilsmäßig sicher ein größerer Teil der Bevölkerung an den Taten der Nazis mit, sei es durch passive Duldung, aktive Förderung oder gar durch Beteiligung an den Verbrechen.
    Dennoch halte ich auch hier den Begriff vom "Tätervolk" für unangebracht, da damit Schuldige und Unschuldige über einen Kamm geschoren werden.

    Historische Vergleiche, wo mann "Tätervolk" sagen kann und wo nicht, halte ich für unsinnig, da man meiner Meinung nach kein Volk pauschal als "Täter" bezeichnen kann.
    Radiaton... too much radiation...

  2. #22
    DerBademeister
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    Ich glaub' die Zahlen waren von Allensbach, leg' mich aber nicht drauf fest. Habe ich vor 'ner Woche in den Nachrichten gehört.
    Die Sache passte einfach zum Hohmann-Thema, daher habe ich das unkommentiert hinzugefügt.

    Schlimmer noch, der §130 (den ich bisher nicht kannte) liest sich für mich als Eingeständnis, dass die Wertevermittlung in unserem Land vielfach gescheitert ist (zumindest scheint das die Meinung der Gesetzgeber zu sein, sonst hätten sie das Gesetz nicht erlassen) und dass man sich nicht in der Lage sieht, daran durch Einwirkung auf Überzeugungen etwas zu ändern. Zahlen lassen und Wegsperren ist die Devise. Ich finde die so vermittelte Einstellung ziemlich schwach.
    Naja, aus Deinen bisherigen Ausführungen entnehme ich, das Du ein ziemlich "naives" (man verzeihe mir dein Ausdruck) Bild von Demokratie und Meinungsfreiheit hast. Das was Du Dir eigentlich vorstellst, ist ein anarchischer Staat ohne Führung, Regeln oder Gesetze, der deswegen besteht, weil jeder Mensch automatisch das Richtige tut, also im Grunde eine sich selbst regulierende Gesellschaft. Nur sowas gibt es halt nicht. Der § 130 ist nur ein Gesetz unter Vielen, das mittels Strafandrohung verhindern soll, das sich Bürger des Staates gegenseitig "Schaden" zufügen (ich beschreibe das jetzt natürlich sehr abstrakt, aber im Grunde läuft alles darauf hinaus), und das somit das Gemeinwesen und den Umgang miteinander reguliert.
    Natürlich wäre es schön, wenn es so ein Gesetz nicht geben müsste, weil niemand auf die Idee kommen würde, andere Menschen zu diskriminieren. Es wäre auch schön, wenn es keine Gesetze gegen Mord und Vergewaltigung geben müsste, da aufgrund von korrekter Wertevermittlung niemand fähig wäre, zu morden und zu vergewaltigen. Diese Idealwelt entspricht aber nicht der Realität.
    Der Staat muss die Freiheit des Einzelnen immer da beschränken, wo dieser im Begriff ist, durch Wort oder Tat die Freiheit anderer einzuschränken. Der real mögliche Idealstaat ist der, der eine möglichst ausgeglichene Balance zwischen der Freiheit des Einzelnen auf der einen Seite, und der Freiheit seiner Mitmenschen auf der anderen Seite schafft. An dieser Grenze werden immer Reibungen auftreten, und diese Reibungen werden mit besserer Balance naturgemäß immer kleiner.
    Deswegen ist die Demokratie auch nicht die perfekte Staatsform (das wäre die oben beschriebene Anarchie), sondern die Bestmögliche, die, die der menschlichen Natur am ehesten angemessen ist.

    Konkret bedeutet das, das die"wehrhafte" Demokratie eben gegen Worte und Taten vorgehen können muss, die dazu geneigt sind, den demokratischen Staat, die demokratische Grundordnung, und die Rechte der Bürger negativ zu beeinflussen.

    Der Gesetzgeber hat sich insbesondere bei Gesetzen wie § 130 sehr wohl etwas dabei gedacht. Die Weimarer Republik, der demokratische Vorgänger der Bundesrepublik, war nämlich keine "wehrhafte" Demokratie, was mit einer der Hauptgründe war, weshalb ihre Feinde - Links- und Rechtsextremisten - sie schließlich nach nur wenigen Jahren beerdigt haben. Bei dem Entstehungsprozess der Bundesrepublik wurde von den Verfassungsvätern ganz besonderen Wert darauf gelegt, diesen Fehler von Weimar nicht zu wiederholen.

    “Der historische Vergleich ist zulässig. Natürlich darf man damit die Verbrechen, die während der Bolschewistischen Revolution begangen wurden, nicht entschuldigen, aber wenn man die Deutschen als Tätervolk bezeichnet, weil sie in ihrer Vergangenheit Verbrechen begangen haben, dann darf man als Analogie auch die Juden als Tätervolk bezeichnen.“
    Man "darf" imho beides nicht (das sich "Deutsche" und "Juden" kategorisch nicht vergleichen lassen, da "Deutsche" für einen von den Bürgern gewählten Staat steht, "Juden" aber für eine verstreute, führungslose Religionsgemeinschaft).
    Das Problem bei Hohmann ist, das er seitenweise "Juden" als Tätervolk hochstilisiert, und das Ganze lediglich geschickt mit dem "man darf ja nicht alle über einen Kamm scheren" subtil revidiert, allerdings ohne, das sich an der Aussage und dem Eindruck des Textes etwas ändert.

    Es ist ja schön, das Finkelstein sich von dem Text nicht angegriffen fühlt, aber das er "zufällig" auch noch Jude ist, ist für die Sachlage völlig egal, und revidiert auch nicht das, was Hohmann gesagt hat.
    Allerdings finde ich es irgendwie ironisch, das der Schreiber dieses Beitrags ein antisemitisches Werk mit den Worten eines Juden verteidigt ("wenn's schon ein Jude sagt...") - da genau das Hohmann auch in seinem Text macht (siehe mein erster Beitrag).

    Das wogegen Finkelstein hauptsächlich ist - nämlich die Instrumentalisierung des Holocausts zu kommerziellen Zwecken und die Holocaustkeule (siehe sein Buch "Die Holocaust-industrie"), hat nur etwas mit der öffentlichen Auseinandersetzung mit Hohmanns Rede zu tun, nicht aber mit den Aussagen an sich. Daher wundert mich Finkelsteins Meinung zum Thema auch nicht. Er war immer dagegen, das mit dem Holocaust politischer Profit betrieben wird, so wie es in Deutschland bei jedem dieser "Vorfälle" (s. auch Möllemann) der Fall ist.
    Im Gegensatz zu all diesen beteiligten Leuten aus dem "öffentlichen Leben" habe ich als anonymer Bürger nämlich die Möglichkeit, das Ganze möglichst objektiv analysieren zu können, ohne irgendwelche Interessen zu verfolgen, politisch korrekt zu sein oder gesellschaftliche Gruppen vertreten zu müssen.

  3. #23

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    Originally posted by Estefan@26.11.2003, 13:47
    Mich stört allerdings die Art und Weise, wie mit Hohmann und seiner Meinung in der Öffentlichkeit umgegangen wird...
    genau das ist der punkt!

    mich würde interessieren, ob es die gleichen wellen schlagen würde wenn hohmann eine andere volks - oder religionsgemeinschaft angegriffen hätte.

    wo ich dir absolut rechtgeben muß ist der punkt "tätervolk". dieser begriff ist absoluter schwachsinn! nach hohmann wäre so ziemlich jedes volk (religionsgruppe) ein "tätervolk".

    überhaupt finde ich, dass bei diesem thema zwischen dem inhalt der hohmannrede und der art und weise wie die öffentlichkeit darauf reagiert unterschieden werden sollte. tut mir leid wenn ich das so sage aber unsere medien bereichten mir einfach zu linkslastig (an anderer stelle wurde ich diesen kommentar als nazi beschimpft...) ich frage mich ob es unsere medien mit der political correctness nicht etwas zu genau nehmen?
    (\_/)
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  4. #24
    DerBademeister
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    mich würde interessieren, ob es die gleichen wellen schlagen würde wenn hohmann eine andere volks - oder religionsgemeinschaft angegriffen hätte.
    Nein, würde es nicht.
    Oder hast Du in einer einzigen Zeitung mal was von seiner unverschämten Beleidigung der Atheisten gehört?

  5. #25
    Dauerschreiber
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    Das passt dann wohl auch:

    UMSTRITTENE ANTISEMITISMUS-STUDIE

    "Scheu vor unangenehmen Wahrheiten"

    Von Lars Langenau

    Klammheimlich wollte die EU eine Studie über den Antisemitismus in Europa umschreiben lassen, doch der Jüdische Weltkongress veröffentliche die Ergebnisse. Mitautor Bergmann wirft der EU "wissenschaftlichen Rufmord" vor und bemängelt, dass weder der Zeitpunkt noch der Zeitraum für die Erhebung richtig gewesen wäre.

    Hamburg - Man bewegte sich auf vermintem Gelände - aber das ist das renommierte Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin seit jeher gewöhnt. Diesmal kam die Breitseite der Kritik allerdings vom Auftraggeber einer Studie, die die Wissenschaftler für die Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) erstellt hatten.

    Zum Politikum wurde der eher ungewöhnliche Vorgang erst dadurch, dass die Antisemitismus-Studie über die 15 Mitgliedstaaten einfach sang- und klanglos in der Schublade des Wiener Auftraggebers verschwinden sollte. Der wollte sie erst (mit einer neuen Ausschreibung und vollkommen neu geschrieben) im April kommenden Jahres veröffentlichen. Doch gegen dieses Ansinnen haben sich Europa-Abgeordnete aus allen Parteien gewandt. Daniel Cohn-Bendit nannte das Verhalten der EU schlicht "verrückt".

    Der Jüdische Weltkongress (WJC) veröffentlichte die Studie nun eigenmächtig. WJC-Vize-Präsident Elan Steinberg bezeichnete die Nichtveröffentlichung als einen Akt der Unehrlichkeit und Feigheit: "Ich denke, die EU ist nicht bereit, sich mit dem heiklen Problem des Antisemitismus unter Muslimen auseinander zu setzen, die in Europa die größte Minderheit bilden." Der Bericht werde auf den Internetseiten der jüdischen Organisationen in den EU-Staaten veröffentlicht, sagte Steinberg.

    Doch im Gegensatz zur Vertretung der französischen Juden war sie am Mittwoch nicht auf der Seite des Zentralrats der Juden in Deutschland zu finden. Für den Zentralrat sprechen vor allem "urheberrechtliche Gründe" dagegen, sagte eine Sprecherin auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE.

    [...]

    nase
    Wer die bösen Kommunisten vom Spiegel nicht mag kann die sagenumwogene Antisemitismusstudie auch hier runterladen:

    Vorher kann man sich vielleicht noch das Vorwort (sogar auf Deutsch) antun. Die eigentliche Antisemitismusstudie ist sogar nur 750KB klein.

    tut mir leid wenn ich das so sage aber unsere medien bereichten mir einfach zu linkslastig (an anderer stelle wurde ich diesen kommentar als nazi beschimpft...) ich frage mich ob es unsere medien mit der political correctness nicht etwas zu genau nehmen?
    Kommt immer drauf an was man liest. Überrascht war ich allerdings von BILD. So eine deutliche Position hätte ich echt nicht erwartet. Die Reaktion ist okay, auch wenn einiges ordentlich nach Heuchelei stinkt. Leider ziehen die Presseleute bei anderen Themen viel zu schnell den Schwanz ein. Oder wie war das mit dem CSU Mann der nach dem 11. Sept. Moslems in Lager stecken wollte? Und wo sind die entsetzten Kommentare über Hamburgs Abschiebepraxis mit Asylanten? Traurig.
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  6. #26
    DerBademeister
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    Die Bildzeitung vermag allerdings auch nicht komplexe Sachverhalte zu vermitteln, da sie dafür schlicht und ergreifend zu primitiv ist. Wer sein politisches Sachverständnis aus diesem Blatt bezieht, kann ohnehin nicht ernst genommen werden.
    Auch wenn einige zumeist eher simplere Gemüter meinen, das wer am Lautesten schreit, auch in der Regel Recht habe.

    Für Menschen wie Slash, die sich über linkslastige Medien beschweren, bleiben dann ja immer noch die Antipoden der Linksliberalen Zeitungen (SZ) und Magazine (Spiegel): FAZ und Focus.

    Der CSU-Mann ist übrigens gerade ziemlich beschäftigt den neuen Lauschangriff einzuführen, mit dem die Polizei völlig eigenständig, ohne Kontrolle und ohne Vorgaben jeden abhören kann, wann, wo und wie sie will.

    Über die Entgleisungen von CSU-Bundesabgeordneten scheint sich jedenfalls niemand zu scheren. Vermutlich bucht man das, was bei Hohmann als Diskriminierung bezeichnet wird, bei den Südländern auch als typisch Bayrische Verschrobenheit ab. Jedenfalls interessiert es keinen, den Leitwolf am wenigsten.
    Auf Edmund Stoiber passt der Spruch "Wer auf andere mit dem Finger zeigt, vergisst, das dabei drei Finger auf ihn selbst gerichtet sind."
    Es ist ein soziologisch bekanntes Phänomen, von der eigenen Schuld abzulenken indem man auf andere mit dem Finger zeigt. Anders ist es kaum zu erklären, das dieser Parteichef Parlamentarier deckt, die Schwule schon mal als "krank" und "pervers" bezeichnen, während er andernorts in großen Worten über gesellschaftliche Brandstifter wie Hohmann herzieht.
    Fast könnte man meinen, er teile die Ansichten dieser Herren.
    Immerhin hat er, der Mahner vor der "Durchrassung der Gesellschaft" ja auch den beliebten Begriff der "Leitkultur" neu belebt.

  7. #27
    Dauerschreiber
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    Weil mir da gerade nach ist, und ich glaube du hast mal dasselbe erwähnt, hier mal was aus der zeit.de:

    antisemitismus

    Altes Gift im neuen Europa

    Laut einer Umfrage gibt es einen europäischen Antisemitismus. Wieder einmal sollen die Juden an allem schuld sein

    [...]

    In den neunziger Jahren sind in Tschetschenien in dem immer noch anhaltenden Krieg zwischen Moskau und islamischen Separatisten Schätzungen zufolge 100000 Menschen ums Leben gekommen. Der Krieg des islamischen Regimes im Sudan gegen die christlichen und animistischen Stämme im Süden des Landes hat schätzungsweise ein bis zwei Millionen Tote gefordert. Auch der Kampf zwischen den Hutu und den Tutsi hat Millionen Menschenleben gekostet. Horrende Zahlen, die um ein Vielfaches höher sind als die Zahl der Palästinenser, die während der beiden Intifadas bei israelischen Militäraktionen ums Leben kamen. Das besondere Augenmerk, das Europa auf Israel richtet, hat also nichts mit dem Ausmaß der von Israel verübten Gräuel zu tun, denn diese Gräuel sind anderswo um etliches schrecklicher. Und auch mit seiner Größe oder seinem Bevölkerungsumfang oder der Art seiner Bodenschätze ? die es praktisch nicht besitzt ? kann es nicht zu tun haben, dass man Israel so viel Beachtung schenkt.

    Wie sehen die konkreten Zahlen aus? Die unabhängige israelische Menschenrechtsorganisation B?tselem veranschlagt die Zahl palästinensischer Toter während beider Intifadas und der Zeit dazwischen, also innerhalb von 16 Jahren, vom Dezember 1987 bis einschließlich Juni 2003, auf 3544, das sind 0,6 pro Tag (auf israelischer Seite gab es mehr als 1100 Tote). Anders ausgedrückt: Obwohl der israelisch-palästinensische Konflikt auf tragische Weise nahezu täglich Opfer fordert, wird das Ausmaß der Gewalt dort von der Gewalt in anderen Teilen der Welt übertroffen ? weit mehr Tote forderte allein der heiße Sommer 2003 in französischen Altersheimen.

    Wenn also offenbar nicht Fakten, sondern Emotionen zählen, gilt es, die Quellen für diese Emotionen zu finden. Der damalige CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann weist den Weg dorthin. In seiner bekannten Rede in seinem Wahlkreis erklärte Hohmann den Zuhörern in der Nähe von Fulda am 3. Oktober dieses Jahres, dass man einmal die Mitschuld der Juden an der Entstehung und am Terror des bolschewistischen Sowjetregimes zur Sprache bringen müsse. Er berief sich dabei auf zwei dubiose Bücher, die bei empfänglichen Lesern einen tiefen emotionalen Hunger stillen. Genau darauf zielt auch Hohmann. Er hat, wie schon andere vor ihm, nach einer Gelegenheit gesucht, um im jüdischen Volk Täter und Schuldige ausfindig machen zu können.

    Das Bedürfnis, Israel und damit auch andere Juden (einschließlich der militanten Bolschewiken, die ihre einstige Religion und Kultur hassten) als Täter bezeichnen zu können, hat nach den Massenmorden in Sabra und Schatila 1982 eine ganz eigene Dynamik gewonnen und durch die große Empörung der Medien über Israels Umgang mit den Palästinensern zu einer immer größeren Dämonisierung Israels geführt.

    spiegel
    Der Artikel, auch wenn man nicht mit der Meinung einverstanden ist, ist eigentlich recht lesenswert.

    Übrigens ist eben das mit der CDU und Hohmann wohl ein Fall von übertriebener political correctness, oder? Eben weil man denkt das viele CDUler anders denken als das sie abstimmen. Und Merkels zögern hat wohl viel dazu beigetragen. Gerade wenn man was wie sie geschimpft hat als unsere ehemalige Justizministerin Bush und Hitler in einen Satz gequetscht hat.
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  8. #28
    Moderator Avatar von Last_Gunslinger
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    Ich persönlich betrachte den Konflikts zwischen Palästinensern und Juden kritischer oder besser parteiischer als z. B. Hutu gegen Tutsi weil auf der einen Seite ein moderner Militärapperat steht und auf der anderen Seite Kämpfer mit total veralteter Ausrüstung die so verzweifelt sind das sie selbst vor Selbstmordanschlägen nicht zurückschrecken.
    Wenn ich sehe oder höre das mit Granatwerfern auf Holzhütten und mit Kampfhubschraubern auf Leute mit 50 Jahre alten Gewehren geschossen wird, fällt es mir schwer nicht parteiisch zu werden.

  9. #29
    Dauerschreiber
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    UNWORT DES JAHRES

    Hohmann lobt Jury-Entscheidung für "Tätervolk"

    Martin Hohmann kann&#39;s nicht lassen. Der aus dem Bundestag ausgeschlossene Abgeordnete hat die Entscheidung der Frankfurter Jury als "gute Wahl" gelobt, den Begriff "Tätervolk" zum Unwort des Jahres zu küren. Der CDU-Mann hatte seiner Partei und Fraktion mit seiner umstrittenen Rede mächtig zugesetzt.


    Frankfurt/Main - Die bei der Goethe-Universität angesiedelte unabhängige Jury gab am Dienstag in Frankfurt am Main das "Unwort des Jahres" bekannt. Mit "Tätervolk" sei ein Begriff gewählt worden, der schon "grundsätzlich verwerflich" sei. Er mache "jeweils ohne jede Ausnahme ein ganzes Volk für die Untaten kleinerer oder größerer Tätergruppen verantwortlich, erhebt also den Vorwurf einer Kollektivschuld", sagte Jury-Sprecher Horst Dieter Schlosser.

    Hohmann lobte die Entscheidung. Die Bezeichnung "Tätervolk" sei ein ungerechtfertigter Kollektivvorwurf gegenüber einem Volk. Einen solchen Vorwurf lehne er ab. Dies habe er auch in seiner umstrittenen Rede vom 3. Oktober 2003 getan.

    [?]

    karos
    Irgendwie hat der gute Mann den Preis verdient. Aber warum will er ihn irgendwie nicht haben? Das soll jemand verstehen.

    Wo hier schon mal linke und rechte Presse erwähnt wurden, und die CDU mal wieder ordentlich was auf die Mütze verdient:

    Ausgangsituation: Herr Merz, ehemaliger Fraktionsvorsitzender und Möchtegernraufbold der CDU, mag seinen Großvater, Josef Paul Sauvigny, ganz doll und würde am liebsten das rote Rathaus seiner Heimatstadt stürmen.

    Linke Presse:

    Ein flotter Farbenwechsel

    Friedrich Merz Großvater traf auf der Maifeier 1933 genau den Ton, der auch von Nazis angeschlagen wurde. Der Festredner gab sich als eilfertiger Opportunist und offener Antidemokrat. Eine Analyse

    BERLIN taz Am 1. Mai 1933 zeigt sich Josef Paul Sauvigny, Bürgermeister von Brilon, anlässlich seiner Festansprache zum "nationalen Feiertag der deutschen Arbeit" als offener Antidemokrat, Anhänger des Führerstaats und eilfertiger Opportunist.

    stramm
    Rechte Presse:

    Der Großvater als Vorbild

    [...]

    Friedrich Merz kennt die zitierten Texte seines Großvaters nicht, und er hat den alten Herrn auch nur vage in Erinnerung, da er erst zwölf Jahre alt war, als Josef Paul Sauvigny starb. Aber Merz ist sich über eines sehr sicher: "Mein Großvater ist kein Nationalsozialist gewesen." Es möge zwar sein, dass er "nach 1929 kurzzeitig Erwartungen mit den Nationalsozialisten verbunden" habe; auf ein Ende der Massenarbeitslosigkeit, zum Beispiel. 1937 habe er sich dann frühzeitig pensionieren lassen, weil "die Nazis ihn angekotzt haben".

    Dem Druck der Nationalsozialisten auf das Rathaus und seine Beamten habe sein Großvater am Ende nicht Stand halten wollen. "Nach allem, was ich aus meiner Familie weiß, war mein Großvater eine beeindruckende Persönlichkeit und ein erfolgreicher Bürgermeister", sagt Merz.

    breit
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

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