aus zeitmangel nur ein kurzer kommentar hierzu:
bei mir ist es keineswegs so, dass es mich nicht interessiert. nur hatte ich zum veranstaltungstermin absolut keine zeit. das waren genau die tage, in denen ich mich in der heißen prüfungsphase befand. soweit ich weiß ging es da nicht nur mir in nrw so, sondern auch einigen anderen, die gerade mit abi, fachabi usw. beschäftigt waren.
selbst wenn ich nicht 24h am tag lerne, blieb ich doch in dieser zeit daheim, um wenigstens die chance, dass ich mich damit befasse, so hoch wie möglich zu lassen.

was ich eigentlich damit sagen will:
ich glaube, dieses wirklich interessante festival findet zu einem schlechten zeitpunkt statt. es wäre sinnvoll, einen zeitpunkt zu suchen, an dem sich viele bundesländer in den sommerferien befinden. sie starten zwar überall unterschiedlich, jedoch gibt es bestimmt ne woche, in der sich fast alle ein bisschen überschneiden. in dieser zeit ist nix mehr mit prüfungsstress, die festival-laune ist eh größer (zumindest bei mir) und die chancen auf ein breiteres publikum steigen somit.

ich selbst sehe die entwicklung auch nicht rosig. sicher nehmen die großen protzivals wie "rock am ring" den kleinen viel wind aus den segeln. obwohl unsere generation (um die 20) immer wahnsinnig aufgeschlossen und modern tut, gibt es kaum leute, die musik wirklich offen gegenüber stehen ... geschweige denn solche, die sich intensiv damit beschäftigen. viele lassen sich mit charts-diktatur berieseln, andere sind auf einer schiene festgekettet, die von entsprechenden band-größen wie metallica, placebo oder den ärzten angeführt wird. ich mag charts-mucke von zeit zu zeit und die letztgenannten 3 bands gehören zu meinen favoriten. trotzdem halte ich schon seitdem ich mich bewusst mit musik auseinandersetze meinen blick stets aufmerksam über den tellerrand. denn eins ist klar: alle diese bandgrößen kamen von irgendwoher, aus einem zunächst kleinen musiksektor, nennt ihn meinetwegen underground oder independent. dieser musiksektor kann aber nur gedeihen und gebähren, wenn er durch aktive, aufgeschlossene, kreative musik-konsumenten am leben gehalten wird. daraus ergibt sich eine wechselwirkung: populärmusik hängt von independent/underground ab und umgekehrt. wie bei jeder wechselwirkung entsteht ein scheitern, sobald eine beider seiten ins extreme überwiegt. hier besonders der fall, wenn der populärsektor ins extrem gehyped wird und sich um seine wurzeln kaum noch interesse bewegt.
und was passiert, nachdem von etwas die wurzeln absterben, weiß nicht nur jeder hobby-gärtner...

ok, ich belasse es dabei. ich könnte noch viel mehr dazu schreiben. in verschiedenen ausführungen, was letztlich vielleicht immer aufs selbe hinausliefe. wers verstehen will, hats eh schon längst verstanden oder wusste es bereits von selbst, was ich meine... und wer nicht hat spätestens nach den ersten paar zeilen schon den kopf abgeschaltet.

zum schluss nur noch meine verständnislosigkeit für leute, die anscheinend immer dasselbe hören wollen, deren musikspektrum sich anscheinend nur dann erweitert, wenn es die charts erlauben ("hui, ich kenn jetzt auch indische musik, seit panjabi mc auf platz 1 war...") oder wenn ihre lieblingsbands was neues probiert. ich versteh nicht, wie man bei einem so breit gefächerten musikangebot schlicht in der passivität verharren kann, sich mit hitparaden-radio die ewig gleichen songs um die ohren haut und darin womöglich noch nach der großen botschaft über liebe, leiden, glück und tod sucht.
ich glaub, manche passiv-hörer würden sich wundern, wieviel emotionen sie alleine in der weltmusik entdecken können. eine fülle, die sich ihnen in charts kaum bieten kann, weil dort zu viel echtes, ungefiltertes gefühl dem dicken euro schadet. wenn mir also jemand erzählt, die neueste nummer von sonstwem in den charts hat ihm/ihr mal wieder das herz geöffnet, kann er/sie mir auf grund seines/ihres anscheinend zumeist außerordentlich anspruchslosen herzens nur sehr leid tun.