Krass
(Running with Scissors)



Zitat Zitat von kino.de
Ende der 70er Jahre lebt der 14-jährige Augusten Burroughs (Joseph Cross) bei seiner geistig instabilen Mutter Deirdre (Annette Bening), die von ihrem Durchbruch als Dichterin träumt. Als sie bei Psychiater Dr. Finch (Brian Cox) eine Therapie beginnt, lässt ihr feiger Mann Norman (Alec Baldwin) die Familie im Stich. Während Dr. Finch seine Hausbesuche ausweitet, lernt Augusten dessen reichlich verquere Verwandtschaft kennen: Seine Frau Agnes (Jill Clayburgh), die Töchter Hope (Gwyneth Paltrow) und Natalie (Evan Rachel Wood), sowie Adoptivbruder Neil (Joseph Fiennes).
Regisseur Ryan Murphy, der vor allem dafür bekannt ist, die absurden Abenteuer zweier Schönheitschirurgen aus L.A. ins Fernsehn zu bringen, hat neues Material gefunden, das nicht weniger absurd ist.

Die Memoiren von Augusten Burroughs "Running with Scissors" (Krass) wurden verfilmt, was haben wir darauf gewartet. Burroughs hat bisher fünf Bücher veröffentlicht (mehr hab ich bei Amazon jedenfalls icht gefunden), von denen vier Geschichten aus seinem Leben beinhalten. Ein Leben dominiert von einer verrückten Hippie-Mutter, wunderbar von Annette Bening gespielt, einem Akoholiker-Vater (Alec Baldwin) und folgenden Vaterfiguren, vor allem die von Dr. Finch (Brian Cox), dem Psychiater, der die Vormundschaft des 14jährigen Augusten übernimmt und dessen 31jährigen Langzeitpatienten (Joseph Fiennes), mit dem Augusten seine erste sexuelle Beziehung hat.

Der Film beginnt in den 70ern - Augusten's Mutter will berühmte Gedichtschreiberin werden, sein Vater arbeitet irgendwo sehr hart und er selbst poliert stoisch jeden Penny seines Taschengeldes. Dass Augusten nicht der typische Junge ist, sieht man von Weitem (ja er hängt mit seiner Mutter rum und is schwul). Die Jahre gehen ins Land, die Bezehung zwischen den Eltern kühlt ab. Sie ist nicht erfolgreich und beschuldigt ihn, sie zu unterminieren. Sein Vater ist mittlerweile den ganzen Tag lang betrunken.

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Der Film hat einen Humor, den ich extrem mag. Manchmal unfreiwillig, manchmal einfach aus der Situation heraus. So geradeheraus wie Dr. Finch mit seinen Patienten umgeht, findet man nicht oft bei Psychiatern (Deswegen verliert er wohl auch sein Patent ^^). Er schlägt einmal sogar Selbstmord vor - auch wenn nur einen Vorgetäuschten - nur um einen Sinn für das Abenteuer zu behalten. Er analysiert seine Familie zu Tode - so dass natürlich auch seine zwei Töchter und der Langzeitpatient völlig durchgeknallt sind. Sie verhalten sich ähnlich wie die Addams Family, sie Dialoge haben jedenfalls die Selbe Qualität.

Ich glaube Burroughs hat all dies wirklich erlebt, niemand könnte sich soviel Blödsinn ausdenken, nur das Leben selbst.

Der schwarze Humor kam bei mir und den anderen im Saal wohl gut an, jedenfalls war das Gelächter da. Natürlich ist die Grundgeschichte sehr dramatisch, aber die Situationen die aus der Dramatik heraus entstehen sind einfach nur bekloppt.

Der deutsche Buchtitel beschreibt mit einem Wort die ganze Geschichte zwar recht gut, ich find ihn trotzdem nich gut genug, ausserdem hätte ich den Film daduch fast verpasst. Es gibt auch nur eine handvoll Kopien der Synchronfassung in Deutschland.

Daten:

- Drama - USA 2006
- FSK: 6
- Länge: 116 Min.
- Vertrieb: Sony Pictures
- seit 18.01.2006 hier im Kino

mehr Infos:

deutsche Sony Pictures Minipage
internationale Website

Es gibt ein Interview mit Burroughs über sein Leben, seine Bücher und den Film bei Amazon, neben dem Buch.